(DailyFX) Mit Spannung warteten Anleger nach dem Zinsentscheid, der keine Überraschungen mit sich brachte, auf die Pressekonferenz der EZB. Mario Draghi bekräftige die Bereitschaft, weitere außergewöhnliche Schritte zu unternehmen, sollten sie erforderlich sein. Allerdings kam es nicht zu expliziten Hinweisen in Bezug auf den Kauf von Unternehmensanleihen. Vielmehr würde die EZB alle ihre Instrumente aktuell abwägen, die ihr Mandat zulassen würde.
Die Inflation in der Eurozone hielt sich zuletzt, trotz geringfügigen Anstiegs im Oktober von 0,3% auf 0,4%, auf einem übermäßig tiefen Niveau. Der Zugzwang der EZB, sich einer expansiven Geldpolitik zu bedienen, um die sinkenden Investitionen und rückläufige Preise zu verhindern, blieb damit vorhanden. Dass die EZB nachlädt und rasch weitere Konjunkturhilfe anbieten wird, wäre bei einem weiteren Rückgang in der Teuerungsrate sehr wahrscheinlich. Mario Draghi bekräftigte heute, die Inflation würde laut den Prognosen in den kommenden Monaten niedrig bleiben und erst graduell in 2015-16 ansteigen. Die wohlwollende Geldpolitik wird damit noch eine lange Zeit anhalten.
Die Investoren hofften heute auf klare Hinweise auf zeitnahe stimulierende und außergewöhnliche Maßnahmen der EZB und diese haben sie erhalten. Die Spekulationen auf weitere Schritte zogen heute an. Was am Aktienmarkt als positive Nachricht vernommen wurde, lastete auf dem Euro. Der Euro fiel zum US-Dollar erstmals seit August 2012 unter die 1,24. Heute wurde untermauert, die EZB könnte zeitnah weiter mobilisieren, während die US-Notenbank langsam ihre expansiven Züge streifen lässt und zunehmende Argumente für eine frühe Zinswende finden kann. Die gegensätzlichen Richtungen, in welche die Notenbanken agieren, lassen den Euro mit Blick auf die kommenden Monate als potenziell schwächeren Kandidaten ansehen. Dass der Greenback weiteres Aufwertungspotenzial hat, könnte bereits morgen wieder bestätigt werden.
Fokus wandert nun auf die US-Arbeitsmarktzahlen
Nachdem die Impulse durch die EZB-Sitzung ausklingen, wird die Aufmerksamkeit dem US-Arbeitsmarkt morgen gelten. Ich erwarte einen festen US-Arbeitsmarktbericht. Hier lassen sich einige Daten bereits heranziehen, die auf eine weitere Verbesserung am US-Arbeitsmarkt deuten. So übertraf der durch den private Dienstleister ADP herausgegebene Stellenzuwachs des privaten Sektors im letzten Monat die Erwartung (+230T; Erwartung: +220T) und auch der Arbeitsmarkt-Index des gestern veröffentlichten ISM-Einkaufsmanagerindex stieg auf den höchsten Stand seit neun Jahren. Auch der heute veröffentlichte Vier-Wochendurchschnitt der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel mit 279.000 auf den tiefsten Stand seit April 2000. Das Wirtschaftswachstum in den USA lässt nun ein höheres Zinsniveau erwarten.
Solange der EUR/USD unterhalb der 1,3 notiert, stehen die Chancen für einen Richtungswechsel im Kursverlauf gering. Ich sehe es als wahrscheinlicher an, dass der Euro auch in den verbleibenden Monaten in diesem Jahr - auch in das Jahr 2015 hinein - es gegen den Dollar schwer haben wird. Mit Bruch der 1,25 US-Dollar ist vorerst eine weitere Euro-Abwertung bis 1,225 und unterhalb auch bis zur 1,2 vorstellbar.
Solange der EUR/USD unterhalb der 1,3 notiert, fallen die Chancen auf einen Richtungswechsel im Kursverlauf gering aus. Ich sehe es als wahrscheinlicher an, dass der Euro auch in den verbleibenden Monaten in diesem Jahr - auch in das Jahr 2015 hinein - es gegen den Dollar schwer haben wird. Mit Bruch der 1,25, ist vorerst eine weitere Euro-Abwertung bis 1,225 und unterhalb auch bis zur 1,2 vorstellbar.