EZB-Direktor Coeure teilte mit, dass in Mai und Juni mehr Staatsanleihen gekauft werden. Wegen der Ferienzeit würden die Käufe aus Juli und August teilweise vorgezogen, während dann in diesen beiden Monaten eventuell weniger Anleihen gekauft werden.
Er betonte, dass die Verschiebung der Anleihekäufe nichts mit den jüngsten Kursrückgängen am Rentenmarkt zu tun haben, sondern mit der zu erwartenden niedrigeren Handelsaktivität im Sommer. Die hohe Volatilität bei Staatsanleihen werde aber durchaus durch die gesunkene Liquidität ausgelöst, so Coeure.
Euro testet erneut das Ausbruchsniveau des Doppelbodens
Obwohl es sich bei den zusätzlichen Käufen im Mai und Juni nicht um eine Erhöhung, sondern lediglich um eine Verschiebung der Anleihenkäufe handeln soll, geriet der Euro gestern mächtig unter die Räder. Mit den Verlusten des Vortags und den heutigen Anschlussverkäufen ist der Kurs von über 1,145 auf unter 1,1065 USD innerhalb von drei Tagen um über 3,35 % abgerutscht.
In der Ausgabe des Geldanlage-Briefs vom 3. Mai berichteten wir über einen Doppelboden, der sich im EUR/USD-Wechselkurs gebildet hatte und der mit dem Ausbruch über rund 1,10 US-Dollar abgeschlossen wurde (siehe „Euro (EUR/USD und EUR/JPY) – Deutlich stabile Tendenzen“, grüne Bögen im folgenden Chart). Mit dem aktuellen Rücksetzer wird dessen Ausbruchsniveau getestet. Insofern ist eigentlich noch nichts angebrannt in dem Währungspaar und die Bodenbildung noch intakt.
Chartbild hat sich deutlich eingetrübt
„Eigentlich“ bedeutet in diesem Fall aber, dass das Ausbruchsniveau bereits am 5. Mai erfolgreich getestet wurde und der Kurs anschließend idealtypisch weiter angestiegen ist. Damit hätte der Euro für ein weiterhin bullisches Szenario nicht erneut an das Ausbruchsniveau heranlaufen dürfen.
Doch das wilde Auf und Ab oberhalb von 1,106 USD sah aufgrund der Überschneidungen in den Wellen schon nicht bullisch aus – in der Elliott-Wellen-Theorie gelten Überschneidungen nicht als Trendbewegung – und letztlich geriet der Anstieg in Stocken, weil er in eine breite Widerstandszone (roter Bereich im Chart oben) geriet, für die die Kraft der Bullen einfach nicht ausreichte. Nun ist der Kurs nach unten abgerutscht und aus der Widerstandszone herausgefallen.
Reihe der höheren Tiefs wurde gebrochen
Am vergangenen Freitag schrieben wir bereits, dass man oberhalb der Unterstützung bei 1,10663 USD (grüne horizontale Linie im Chart oben) drei höhere Tiefs erkennen konnte. Im Falle eines Unterschreiten des dritten bzw. höchsten der drei Tiefs (kleine rote Linie im Chart) wäre die Reihe von jeweils höheren Tiefs unterbrochen, weshalb man mit einem zumindest vorläufigen Ende der Aufwärtsbewegung rechnen müsste, hieß es in der Mitteilung.
Entsprechend zogen wir bis unterhalb des Tiefs bzw. der roten Linie einen Stopp zu unserer EUR/USD-Long-Position nach, über die wir auch hier.
Ende der Aufwärtsbewegung möglich
Durch das nun deutlich eingetrübte Chartbild ist ein vollständiges Ende der Aufwärts- bzw. Gegenbewegung im Euro möglich. Nicht nur aus charttechnischer Sicht, auch im Hinblick auf die Geldpolitik von EZB und Fed würden wir nun eher wieder die Short-Seite bevorzugen. Mit einer Short-Position würden wir aber noch warten, bis der Euro unter 1,1035 USD gefallen ist.
Short-Chance bei Euro-Schwäche
Für die Erwartung an weiter fallende Kurse im Euro könnte aus unserer Sicht folgendes Produkt interessant sein:
EUR/USD WAVE Unlimited Put, WKN: DT1D6E, aktueller Hebel: 3,01, Briefkurs: 33,18 Euro
Mit diesem Trade würden Sie an der Kursentwicklung mit einem Hebel von 3 partizipieren. Fällt der Euro zum Beispiel um ca. 4,5 % auf die bisherigen Tiefs bei ca. 1,05 USD, würden Sie mit diesem Short-Trade über 13 % Rendite erzielen.
Long-Chance bei Euro-Stärke
Solange die 1,1035er Marke im Euro hält, kann der Kurs aber zurück zu alter Stärke finden. Für diese Erwartung könnte aus unserer Sicht folgendes Produkt interessant sein:
EUR/USD WAVE Unlimited Call, WKN: DX2C50, aktueller Hebel: 3,17, Briefkurs: 31,63 Euro
Mit diesem Trade würden Sie an der Kursentwicklung mit einem Hebel von 3,17 partizipieren. Steigt der Euro zum Beispiel um etwas mehr als 3 % auf das kürzlich markierte Hoch bei ca. 1,145 USD, würden Sie mit diesem Long-Trade fast 10 % Rendite erzielen.
Wichtig! – Erst informieren, dann handeln
Wichtig ist in allen Fällen, dass Sie sich erst über die Funktionsweise der Wertpapiere genauestens informieren und erst dann Geld investieren. Und natürlich gilt wie immer: Unsere Darstellungen sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 20.05.2015)