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EZB-Sitzung - Europäische Wirtschaft zeigt weitere Erholungstendenzen

Veröffentlicht am 06.03.2014, 12:54

Im Hinblick auf die heutige Notenbanksitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), über die wir bereits in der Ausgabe unseres kostenlosen Börsen-Newsletters „Geldanlage-Brief“ vom Sonntag („Mario Draghi: Tut er es oder tut er es nicht?“) berichteten und die demnach richtungweisend für Euro, Anleihen und Aktien sein kann, dürfte es interessant sein, wie sich die weiteren Konjunkturdaten bis heute entwickelt haben.

Kommt die Erholung bald auch in den „harten Fakten“ an?

In den vergangenen Ausgaben des „Konjunktur-Radar“ kamen wir bislang zu dem Ergebnis, dass insbesondere die Früh- bzw. Stimmungsindikatoren (ZEW, Einkaufsmanager, Geschäftsklima, Verbrauchervertrauen) auf eine Erholung der Wirtschaft hindeuteten, während die harten Fakten, abgesehen vom leichten BIP-Anstieg, hinterherhinkten.

Doch dies ist normal, denn der Name „Frühindikator“ verrät bereits, dass sich eine Wirtschaftserholung zuerst in den Frühindikatoren ablesen lässt und erst dann in den übrigen Konjunkturdaten ankommt. Negativ zu werten wäre nur, wenn die Stimmungsindikatoren wieder abfallen, bevor die Erholung in den Spätindikatoren angekommen ist.

Zum Baugewerbe gesellen sich der Einzelhandel und der Arbeitsmarkt

Vor einer Woche konnten wir bereits über eine mögliche Trendwende im Baugewerbe berichten. Nun gesellt sich der Einzelhandel dazu. Im Januar stieg das saisonbereinigte Absatzvolumen des Einzelhandels gegenüber dem Vormonat Dezember 2013 im Euroraum (ER18) um stolze 1,6% und in der EU um immerhin 0,9%.

Im Dezember war das Einzelhandelsvolumen noch um 1,3% bzw. 0,7% gesunken und erreichte im Euroraum damit sogar ein neues Tief (siehe folgende Grafik). Doch mit dem aktuellen Anstieg sieht es auch hier nun nach einer möglichen Trendwende aus.

Umsatz des Einzelhandels im Euroraum und in der EU
(Quelle: Eurostat) Umsatz des Einzelhandels im Euroraum und in der EU

Das Resultat dieses starken Januar-Anstiegs ist, dass der Einzelhandelsverkauf gegenüber dem Vorjahresmonat Januar 2013 im Euroraum um 1,3% und in der EU28 um 1,9% zulegte.

Hinzu kommt, dass der dramatische Abwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt offenbar gestoppt ist. Die aktuellen Zahlen für den Monat Januar untermauern, dass die Arbeitslosenquote seit Oktober 2013 im Euroraum bei 12% stabil ist und sie sich in der EU (10,8%) sogar bereits langsam erholt.

Arbeitslosenquote im Euroraum und in der EU
(Quelle: Eurostat) Arbeitslosenquote im Euroraum und in der EU

Neue deflationäre Hinweise

Würde man alleine auf derartige Konjunkturdaten schauen, dann gäbe es für die EZB keinen Grund, morgen an den geldpolitischen Stellschrauben zu drehen. Doch es gibt eben auch noch die monetäre Ebene. Über die zu geringe Steigerung der Geldmenge haben wir am vergangenen Sonntag berichtet. Und auch die zu niedrigen Inflationsraten waren bereits ausführliches Thema im „Geldanlage-Brief“.

Am Dienstag wurde nun bekannt, dass die Erzeugerpreise der Industrie im Januar gegenüber Dezember 2013 im Euroraum (ER18) um 0,3% und in der EU um 0,4% fielen. So lautet zumindest die erste Schätzung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union.

Und auch im Vergleich zum Vorjahr lässt sich ein Rückgang bei den Erzeugerpreisen feststellen. Im Euroraum sanken sie um 1,4% und in der EU28 um 1,2%.

Erzeugerpreise im Euroraum und in der EU
(Quelle: Eurostat) Erzeugerpreise der Industrie

Fazit im Hinblick auf die EZB-Sitzung

Leider bleibt es bei unserer Aussage vom Sonntag: Selten war es so schwer vorherzusagen, wie sich Mario Draghi entscheiden wird. Die Daten liefern eine Patt-Situation. Vielleicht wird Draghi daher seine Aussage nach der vorangegangenen Sitzung wiederholen, dass die Währungshüter weitere Informationen benötigen und daher noch abwarten. Wundern würde mich dies angesichts der vorliegenden Daten nicht.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Sven Weisenhaus

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