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Fast 1 Million neue Jobs, aber der US-Dollar reagiert kaum - warum?

Veröffentlicht am 04.04.2021, 07:21
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
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Das am meisten erwartete Event in der abgelaufenen Handelswoche war der US-Arbeitsmarktbericht per Berichtsmonat März. Fast 1 Million Arbeitsplätze wurden geschaffen - so viele wie seit sieben Monaten nicht mehr. Ökonomen hatten mit einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen (NFP) um 647.000 gerechnet. Stattdessen erhöhten sie sich um 916.000. Die Arbeitslosenquote sank auf 6%, was exakt den Erwartungen entsprach. Solch überwältigende Zahlen zum Arbeitsmarkt hätten den US Dollar Index stark nach oben treiben müssen, und obwohl der Dollar nach der anfänglichen Meldung in die Höhe schnellte, fielen seine Gewinne recht moderat aus. Ein großer Teil davon hatte mit den Osterfeiertagen in den USA und im Ausland zu tun. Die Aktienmärkte hatten geschlossen, so dass nur wenige Anleger auf den Bericht reagieren konnten. Der durchschnittliche Anstieg der Stundenlöhne ging ebenfalls zurück, was eine echte Überraschung war. Ökonomen hatten mit einem leichten Anstieg von 0,1% gerechnet, doch die Gehälter sanken zum ersten Mal seit Juni. Darüber hinaus stieg der Anteil der Langzeitarbeitslosen von 41,5% auf 43,4%.

Obwohl es eine unterschwellige Schwäche gab, wurde die gegenwärtige Vorherrschaft des US-Dollars nicht in Frage gestellt, denn der Arbeitsmarkt der USA erholt sich nach wie vor schneller als in den meisten anderen Ländern. Da mehr als 38% aller Erwachsenen mindestens eine Impfung erhalten haben und mehr als jeder Fünfte vollständig geimpft ist, ist der kurzfristige Ausblick erfreulich. In den kommenden Monaten werden mit Blick auf die geschäftige Sommersaison weitere Arbeitsplätze entstehen. Nach Angaben des Centers of Disease Control können vollständig geimpfte Menschen "ohne großes Risiko" auf Reisen gehen. Diese Tatsache dürfte die Reiseindustrie beleben.

Da viele Märkte am Ostermontag noch immer geschlossen bleiben, dürfte die Handelsaktivität zu Beginn der neuen Woche eher gering ausfallen. In den USA stehen der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe, die Industrieaufträge und die langlebigen Güter zur Veröffentlichung an. Diese Berichte dürften angesichts des robusten Beschäftigungswachstums und der Beschleunigung der Fertigungsaktivitäten robust ausfallen. Im asiatischen und europäischen Handel erwarten wir keine größeren Kursbewegungen, aber am Montag könnten die US-Händler, die am Karfreitag nicht vor ihren Computerbildschirmen saßen, die neuen Entwicklungen aufgreifen. Die Devisenmärkte dürften sich am Montag am Appetit des Marktes auf den US-Dollar orientieren, im weiteren Verlauf der Woche werden jedoch der australische und der kanadische Dollar im Mittelpunkt stehen.

Die Reserve Bank of Australia und die Bank of Canada geben ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt. Von beiden Zentralbanken werden keine Änderungen erwartet, aber da sich die Europäische Zentralbank und die Federal Reserve in entgegengesetzte Richtungen bewegen, warten die Anleger gespannt darauf, wo die RBA und die BoC stehen. Auf der letzten Sitzung der RBA wurde die geldpolitische Unterstützung nicht weiter erhöht. Seitdem gab es starke Arbeitsmarktdaten, die im Gegensatz zu den schwächeren Einzelhandelsumsätzen und Handelszahlen standen. Aufgrund der langsamen Einführung von Impfstoffen hinkt Kanadas Wirtschaft den USA hinterher, aber letzte Woche beendete die Bank of Canada angesichts der anhaltenden Erholung der Wirtschaft ihre Notfall-Liquiditätsprogramme. Sollte die RBA weiterhin vorsichtig bleiben und sich die BoC etwas optimistischer zeigen, droht ein starker Ausverkauf beim AUD/CAD.

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