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Die Federal Reserve führt eine befristete Kreditfazilität ein, die es ausländischen Zentralbanken mit Konten bei der Fed erlaubt, ihre Bestände an US-Staatsanleihen in Dollar umzuwandeln. Es ist das jüngste Angebot der US-Notenbank, um die Spannungen auf den globalen Märkten zu lindern. Das Programm wird es ausländischen Zentralbanken und anderen internationalen Währungsbehörden ermöglichen, eine Kreditvereinbarung abzuschliessen, die als Repo-Geschäft bezeichnet wird, bei dem Kreditnehmer ihre US-Staatsanleihen vorübergehend in US-Dollar umtauschen. "Diese Fazilität sollte dazu beitragen, das reibungslose Funktionieren des US-Staatsanleihenmarkts zu unterstützen, indem sie eine alternative, vorübergehende Quelle für US-Dollar bietet, die nicht den Verkauf von Wertpapieren auf dem offenen Markt darstellt", teilte die Fed in einer Erklärung mit. Die Repo-Fazilität für ausländische Zentralbanken wird ab dem 6. April für mindestens sechs Monate zur Verfügung stehen. Die Fed hat Anfang des Monats wieder regelmässige Kreditlinien mit fünf ausländischen Zentralbanken in Kanada, Japan und Europa eröffnet und stellt den Zentralbanken in Australien, Brasilien, Mexiko und sechs weiteren Ländern separat bis zu 60 Milliarden Dollar an Krediten zur Verfügung.
Aktien Schweiz
Der schweizerische Aktienmarkt hat seine Erholung am Dienstag fortgesetzt. Der SMI gewann 1,5 Prozent auf 9.312 Punkte. Konjunkturzykliker, die Verlierer des Vortags, machten nun Boden gut. Adecco (SIX:ADEN) verbesserten sich um 3,7 Prozent und Lafargeholcim um 3,2 Prozent. ABB (SIX:ABBN) stiegen um 2,2 Prozent nach einem positiven Analystenkommentar. Die Citigroup (NYSE:C) rechnet während der Coronavirus-Krise aufgrund des Konzernumbaus und der daraus resultierenden starken US-Orientierung zwar kurzfristig mit einem drastischen Umsatzrückgang, dafür dürfte aber die Erholung danach deutlich stärker ausfallen als nach der Finanzkrise. Die Analysten bekräftigten ihre Kaufempfehlung für ABB, wenn auch bei einem auf 21 Franken reduzierten Kursziel. Für Richemont (SIX:CFR) ging es um 1,8 Prozent nach oben. Swatch rückten um 2,5 Prozent vor. Für die beiden Unternehmen ist China ein wichtiger Absatzmarkt. Swiss Re stiegen um 6,1 Prozent. Die Analysten der UBS (SIX:UBSG) hatten die Aktie des Rückversicherers auf "Buy" von "Sell" hochgestuft und das Kursziel auf 90 von 88,50 Franken erhöht. Auch andere Versicherer waren gefragt. Zurich gingen 3,3 Prozent höher aus dem Handel. Swiss Life verbesserten sich um 1,9 Prozent.
Aktien international
Europa
Nach einer erneuten Achterbahnfahrt hat sich an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag eine freundliche Stimmung durchgesetzt. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,8 Prozent auf 2.787 Punkte und der DAX um 1,2 Prozent auf 9.936 Punkte. Damit schloss der DAX 220 Punkte über seinem Tagestief, aber auch 160 Punkte unter seinem Tageshoch. Zu verdanken war der freundliche Schluss schliesslich US-Konjunkturdaten, die weniger schlecht ausgefallen sind als befürchtet. Tagessieger in Europa war der Subindex der Öl- und Gaswerte mit einem Plus von 6,2 Prozent. Auch mit den extrem gefallenen Reise- und Freizeit-Aktien ging es deutlich nach oben. Im DAX zogen Heidelbergcement um 5,9 Prozent an, Merck (DE:MRCG) KGaA um 4,6 Prozent und Wirecard (DE:WDIG) um 4,7 Prozent. Auf der anderen Seite gaben Lufthansa (DE:LHAG) 1,4 Prozent ab und MTU 1,1 Prozent, denn mit einer schnellen Erholung des Flugverkehrs wird nicht gerechnet. Im MDAX stiegen Prosieben um 8,7 Prozent. Zalando (DE:ZALG) gewannen nach neuen Geschäftszahlen 6 Prozent. Hellofresh machten einen Satz um 13,1 Prozent nach oben. Bei dem Kochboxenversender brummte in den ersten drei Monaten das Geschäft
USA
Nach einer Berg- und Talfahrt haben die US-Börsen den Handel am Dienstag tief im Minus beendet. Vorübergehend hatten Konjunkturdaten, die nicht ganz so schlecht ausgefallen waren wie befürchtet, den Kursen ins Plus geholfen, doch bald gewannen wieder Rezessionsängste die Oberhand, befeuert von einer pessimistischen Studie der Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS). Der Dow-Jones-Index fiel um 1,8 Prozent auf 21.917 Punkte. Im ersten Quartal summierte sich das Minus des Index auf 23 Prozent. Es war das schwächste erste Vierteljahr seit 1987. Der S&P-500 verlor 1,6 Prozent, der Nasdaq-Composite schloss 1 Prozent niedriger. Die Entscheidung der Kreuzfahrtreederei Carnival (LON:CCL), auf Dividende und Aktienrückkauf zu verzichten, wurde mit einem Plus von 2,9 Prozent belohnt. Der Aktienkurs von Domino's Pizza verlor 6,5 Prozent. Die Pizza-Restaurantkette hatte mitgeteilt, dass die Umsätze im ersten Quartal nach vorläufigen Zahlen um 4,4 Prozent gestiegen sind. Der Ausblick für das laufende Jahr wurde jedoch wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zurückgezogen, da im internationalen Geschäft Läden ganz oder teilweise geschlossen werden mussten.
Asien
An den asiatischen Börsen zeigt sich am Mittwoch kein einheitlicher Trend. Es überwiegen die Abgaben wie schon zuvor an der Wall Street. In Tokio büßt der Nikkei-225 knapp 2 Prozent ein. Händler betonen, dass viele japanische Unternehmen wegen der Coronakrise hohe Abschreibungen verbuchten. In Hongkong stürzen die Titel des Schwergewichts HSBC Holdings (HK:0005) um 8,8 Prozent ab. Die britisch-asiatische Bank hatte ihre Dividendenausschüttungen gestrichen.
Anleihen
Für die andauernde Unsicherheit sprach am Dienstag auch die lebhafte Nachfrage nach US-Anleihen. Steigende Notierungen drückten die Rendite zehnjähriger US-Papiere um 3,8 Basispunkte auf 0,68 Prozent.
Analysen
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