Eine bärenstarke Woche liegt hinter dem US-Dollar. So verzeichnete der Greenback auf breiter Front Gewinne, insbesondere gegenüber den Hauptwährungen. Folglich wurden auf allen Ebenen Schlüsselmarken durchbrochen. Der EUR/USD testete zeitweise die bedeutende Unterstützungsmarke bei 1,05. Der USD/JPY legte auf etwa 114,50 zu und damit auf sein höchstes Niveau seit Mitte Februar. Für den GBP/USD ging unter 1,2300. Und der AUD/USD beendete die Handelswoche unter 0,7600.
Diese großen Bewegungen geben Investoren einen Vorgeschmack auf die Volatilität, die in diesem Monat das Marktgeschehen dominieren wird. Denn im März stehen einige wichtige Ereignisse an, die die Finanzmärkte ordentlich durchschütteln könnten. Den Anfang macht am Donnerstag die Europäische Zentralbank mit ihrer geldpolitischen Entscheidung, gefolgt vom US-Arbeitsmarktbericht. In der kommenden Woche stehen dann die Fed-Sitzung mit anschließender Pressekonferenz von Janet Yellen, die Wahlen in den Niederlanden und das Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankgouverneure an. Und natürlich steht die britische Premierministern Theresa May unter Zeitdruck, denn sie will Brüssel bis Ende März über den Austrittswunsch ihres Landes offiziell informieren. Erst dann können nämlich die Verhandlungen beginnen.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum der Dollar nach der Yellen-Rede gefallen ist und was eine Rallye ausbremsen könnte. Wie so oft erlebt galt auch hier „buy the rumour, sell the news“. Dementsprechend erwarten wir den US-Dollar in den nächsten zwei Wochen seitwärts mit bullischer Tendenz notieren.
Wir haben gesehen wie dramatisch sich das Sentiment in nur 5 Tagen verändern kann. So zweifelte der Markt zunächst an einer März-Erhöhung, um dann nahezu eine vollständige Zinsanhebung einzupreisen. Die Fed-Funds-Futures signalisieren mittlerweile, dass Händler einer Zinserhöhung der US-Notenbank im März eine Wahrscheinlich von 90 Prozent einräumen, wohingegen diese in der Vorwoche noch bei mageren 40 Prozent lag.
Das Sentiment könnte sich allerdings in dieser Woche schlagartig ändern, wenn der US-Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag enttäuscht, oder es zu einem Börsencrash kommt. Natürlich sind beide Szenarien recht unwahrscheinlich, denn die Markterwartungen mögen zwar zuletzt ordentlichen Schwankungen ausgesetzt gewesen sein, aber die Fundamentaldaten sind noch immer berauschend. So geht es mit der weltgrößten Volkswirtschaft weiter bergauf und die Vertreter der Federal Reserve haben in letzter Zeit jede Gelegenheit genutzt, um zu sagen, dass eine Zinserhöhung bald kommen wird. Die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe signalisieren darüber hinaus eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung der wirtschaftlichen Aktivität in den USA. Und so steuert die USA immer sichtbarer ihrem nächsten Zinsschritt entgegen.
Fed-Chefin Janet Yellen sagte am Freitag, eine März-Erhöhung sei angebracht. Dazu müssten sich aber der Arbeitsmarkt und die Inflation mittelfristig im Einklang mit den Erwartungen der Fed entwickeln. Deshalb könnten die US-Jobdaten das Zünglein an der Waage spielen. Fed-Vizepräsident Stanley Fischer sagte, dass er die kürzlich getätigten Aussagen seiner Kollegen bei der US-Notenbank unterstütze, was so viel bedeutet, dass auch er für eine baldige Leitzinserhöhung stimmen werde.
Autor: Malte Kaub
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