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Fed Watch: Erhält Fed-Chef Jerome Powell eine weitere Amtszeit?

Veröffentlicht am 26.07.2021, 15:15
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Zwar endet die Amtszeit von Jerome Powell als Fed-Chef im Februar 2022, aber Präsident Joseph Biden kann sich noch immer entscheiden, ihn erneut zum Vorsitzenden der Federal Reserve zu ernennen, doch Kaffeesatzleser dürften eine dezente Verschiebung in der Diskussion festgestellt haben.

Zum einen gibt es nun eine Diskussion - eine Diskussion, die zu Zeiten, als Alan Greenspan oder Ben Bernanke zur Wiederernennung anstanden, bestenfalls halbherzig geführt wurde. Allerdings ist es in den letzten Wochen im Hinblick auf Powells Zukunft im Amt lauter geworden.

Kontinuität und Stabilität vs. Diversität

Dann gibt es die Tatsache, dass Biden das Gegenteil von praktisch allem getan hat, was der ehemalige Präsident Donald Trump tat. Das könnte jedoch so oder so ausfallen, da Trump Powell ernannt hat, aber auch mit der Tradition gebrochen hat, den Fed-Vorsitzenden über die Parteigrenzen hinweg wieder zu benennen.

Lael Brainard, die wohl wahrscheinlichste Alternative für den Fed-Vorsitz, stellt die einzige demokratische Kandidatin im Gouverneursrat dar und würde als Frau in das Streben nach mehr Vielfalt passen. Aus Respekt vor Janet Yellen opferte sie pflichtbewusst ihre Ambitionen, Finanzministerin zu werden, und selbst wenn es keinen formellen Deal gibt, könnten die Demokraten das Gefühl haben, dass sie ihr den Posten schulden.

Allerdings könnte sie im Rennen um die Diversität ins Hintertreffen geraten sein. Die Parteilinke wartet seit Monaten darauf, dass Biden einen schwarzen Wirtschaftswissenschaftler für die offene Position im Vorstand ernennt. Lisa Cook von der Michigan State University und William Spriggs von der AFL-CIO sind dabei die am häufigsten genannten Kandidaten.

Brainard, die als Tochter eines US-Diplomaten in Deutschland geboren wurde und größtenteils in Europa aufwuchs, ist weiß und hatte eine klassische Eliteausbildung am Wesleyan College und in Harvard. Cook hingegen machte ihren Bachelor-Abschluss am historisch schwarzen Spelman College in Atlanta und studierte für einen Master im Senegal, bevor sie in Berkeley in Wirtschaftswissenschaften promovierte. Spriggs ging auf das Williams und promovierte an der University of Wisconsin in Madison.

Dennis Kelleher, Leiter einer linksgerichteten Interessengruppe, die sich häufig zur Fed äußert, kritisierte Powell dafür, dass er bei der Bankenregulierung zu lasch sei und sagte, der Vorsitzende sei bis vor kurzem kein Vorreiter in der Klimapolitik gewesen. Demokratische Kongressabgeordnete wie die Senatoren Sherrod Brown und Elizabeth Warren kritisierten ebenfalls die Bilanz der Fed als Regulierungsbehörde unter Powell.

Dass republikanische Kongressabgeordnete Powell schätzen, dürfte nicht gerade zu seinen Gunsten wirken. Ökonomen glauben mit überwältigender Mehrheit, dass er wieder ernannt wird - aber wann lagen sie das letzte Mal richtig?

Für Powell spricht vor allem, dass seine Wiederernennung Kontinuität und Stabilität signalisieren würde. Bidens Stab könnte darauf warten, eine Wiederernennung Powells mit einem progressiven schwarzen Kandidaten zu kombinieren. (Powell müsste den Vorstand nicht verlassen, wenn er nicht zum Vorsitzenden ernannt würde, aber es ist sehr selten, dass jemand nach seinem Rücktritt bleibt).

Derweil hat eine letzte Woche vom National Bureau of Economic Research herausgegebene Studie unter Einsatz von künstlicher Intelligenz und Sprachanalytik festgestellt, dass Powell der 'pessimistischste' der letzten drei Fed-Vorsitzenden ist. Laut den Forschern war der Ton seiner Antworten bei Pressekonferenzen nüchterner als der seiner unmittelbaren Vorgänger Janet Yellen und Ben Bernanke und wirkte sich tendenziell negativ auf die Märkte aus.

Die Vertreter der Federal Reserve werden diese Woche bei der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank das Anleihekaufprogramm der Fed erörtern, zu dem Powell wahrscheinlich nichts zu sagen hat, und sei es auch nur ein Hinweis auf einen Zeitplan für die Drosselung.

Das Wiederaufleben der Covid 19-Pandemie wegen der Delta-Variante bestärkt die Fed in ihrer Entscheidung, weil eine konkrete Vorhersage der Konjunkturentwicklung schwieriger geworden ist.

Die Variante ist ein zweischneidiges Schwert. Eine neue Infektionswelle – insbesondere wenn sie von Maskenpflichten und anderen Beschränkungen begleitet wird – kann die Lieferketten noch stärker stören, was die Preise weiter in die Höhe treibt, aber sie könnte auch die Erholung selbst unterbrechen und damit die Nachfrage dämpfen.

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