Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1739 (06:05 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1733 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.33. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129.52. EUR-CHF oszilliert bei 1,0797.
Die Aktienmärkte halten die Niveaus. Die Zinsmärkte konsolidieren den Verfall der Renditen der letzten Wochen. Der USD bleibt gegenüber Hauptwährungen gefragt. Der Schaden, der durch den "Flashcrash" bei Edelmetallen bezüglich der Markttechnik angerichtet wurde, wirkt sich belastend für Edelmetalle aus. Öl steht unter Druck. Bitcoin konnte zuletzt deutlich profitieren.
"IT-Airbus"
Ich freue mich, dass die Stimmen, die das Thema "IT-Airbus" zumindest implizit aufgreifen, lauter werden. Es ist bitter notwendig! VDA Präsidentin Müller forderte gestern heimische Chip-Fabriken (Teil des "IT-Airbus") als auch eine aktivere Außenpolitik für Rohstoffsicherheit.
Danke, mehr heimische Chipfabriken wären ein Teil des "IT-Airbus". IT (Hard- und Software) wird von Tag zu Tag wirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutender. Versorgungssicherheit und Schutz der Daten (geistiges Eigentum/Kapitalstock) sind für den mittel- und langfristigen Erfolg Kontinentaleuropas unverzichtbar.
Chinas Notenbank auf richtigem Weg
Die PBoC will die Geldpolitik hinsichtlich der Herausforderungen bezüglich der Pandemie und einer heterogenen Erholung innerhalb Chinas flexibel gestalten. Die Notenbanker stellten gestern in ihrem aktuellen Monatsbericht eine angemessene Liquiditätsversorgung in Aussicht. Man kündigte verstärkte Anstrengungen an, technologische Neuerungen, kleinere Firmen und die verarbeitende Industrie zu unterstützen. Die PBoC besticht einerseits durch Kontinuität und andererseits im Verlauf der Pandemie mit einer geringeren Intensität der Interventionen im Vergleich zu westlichen Zentralbanken. Das hebt sich positiv ab, das ist ein Erfolg.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Die Erholung im Jahr 2020 nach dem ersten global verfügten Lockdown wird in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass die hohen Wachstumszahlen als auch historisch hohe Indexstände bei Stimmungsindikatoren keinen Bestand haben können. Es handelt sich um das Phänomen auslaufender Basiseffekte.
Das Bild wird sich von dem Zustand Boom Richtung solides Wachstum entwickeln. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten und dem Aspekt der Trendfähigkeit ist diese Entwicklung positiv.
Eurozone: Deutschland mit starker Handelsbilanz (Exporte)
Deutschlands Exporte nahmen per Juni im Monatsvergleich um 1,3% (Prognose 0,4% Vormonat revidiert von 0,3% auf 0,4%)) zu, während Importe um 0,6% (Prognose 0,5%) nach zuvor 3,4% zulegten. Der Handelsbilanzüberschuss stellte sich auf 13,6 Mrd. EUR (Prognose 13,4 Mrd.) nach zuvor 12,8 Mrd. EUR (revidiert von 12,6 Mrd. EUR).
Der Sentix-Index sank per Berichtsmonat August von zuvor 29,8 auf 22,2 Punkte (Prognose 29,0).
In Irland sank die Arbeitslosenrate per Juli von zuvor 6,7% (revidiert von 7,6%!) auf 6,5%.
In den Niederlanden nahm die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes per Juni im Monatsvergleich um 4,4% nach zuvor 1,2% (revidiert von 1,4%) zu.
In Finnland stieg die Industrieproduktion per Juni im Jahresvergleich um 4,1% nach zuvor 7,9% (revidiert von 8,0%).
UK: Einzelhandel mit Dynamikverlust
Laut BRC nahmen die Einzelhandelsumsätze per Juli im Jahresvergleich um 4,7% nach zuvor 6,7% zu.
USA: Irritierende Revision bei Employment Trends
Der Index über den Beschäftigungstrend (Employment Trends) stieg per Juli von zuvor 108,96 (revidiert von 109,80!) auf 109,80 Zähler.
Japan: Index legt leicht zu
Der Index "Economy Watcher´s Poll" verzeichnete per Berichtsmonat Juli einen Anstieg von zuvor 47,6 auf 48,4 Zähler.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1900 - 1.1930 negiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH
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