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Finanzsektor in Alarmbereitschaft: Zweite Welle der Bankenkrise droht

Veröffentlicht am 06.07.2023, 09:09
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Die Finanzexperten schlagen Alarm und warnen vor einer möglichen zweiten Welle der Bankenkrise, da Indikatoren auf eine besorgniserregende Zukunft für die Branche hindeuten. Die jüngsten Ausfälle namhafter Banken wie der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ), der First Republic Bank (OTC:FRCB) und der Signature Bank (OTC:SBNY) haben Schockwellen durch den Finanzsektor geschickt und die Ernsthaftigkeit der Situation verdeutlicht.

Die übersehene "zweite Zentralbank" sorgt für Aufsehen in Finanzkreisen

Inmitten der Diskussionen über die Federal Reserve als primäre Zentralbank hat die Federal Home Loan Bank (FHLB) System, die in Mainstream-Diskursen oft übersehen wird, Aufmerksamkeit erregt. Von Experten als "Problemkreditgeber vorletzter Instanz" bezeichnet, spielt das FHLB System eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von in Schwierigkeiten geratenen Banken. Der aufschlussreiche Beitrag von Catherine Judge auf prospect.org wirft ein Licht auf die Bedeutung des FHLB Systems und weist auf dessen mangelnde Rechenschaftspflicht und Gemeinwohlorientierung im Vergleich zur Federal Reserve hin.

Das Federal Home Loan Bank (FHLB) System: Eine besorgniserregende Offenbarung

Ursprünglich im Jahr 1932 zur Förderung von Wohneigentum gegründet, hat die FHLB System in den letzten neun Jahrzehnten ein erhebliches Wachstum erfahren. Sie hat sich jedoch auch zu einem Mechanismus entwickelt, der hauptsächlich den Interessen großer Finanzinstitute dient und nicht den Hausbesitzern. Kritiker argumentieren, dass das FHLB System zu einer versteckten Rettungsplattform geworden ist, die es in Schwierigkeiten geratenen Banken ermöglicht, Gelder scheinbar für Hypotheken zu erhalten, sie jedoch tatsächlich dazu verwenden, ihre geschwächten Bilanzen zu stärken.

Von der Förderung des Wohneigentums zur Rettungsmechanismus

Ein genauerer Blick auf die Kredite (Advances) des FHLB Systems, die an andere Banken vergeben werden, zeigt einen besorgniserregenden Trend. Das Diagramm, das von 2000 bis heute reicht, zeigt einen deutlichen Anstieg der Kredite ab 2007, noch vor dem Zusammenbruch von Lehman Brothers und Bear Stearns. Dies deutet darauf hin, dass der Anstieg der Kredite ein frühes Warnsignal für die folgende globale Finanzkrise (GFC) war. Bemerkenswerterweise hat sich seit dem ersten Quartal 2022 ein ähnliches Muster abgezeichnet, das im Frühjahr 2023 in den jüngsten Ausfällen der Silicon Valley Bank, der First Republic Bank und der Signature Bank gipfelte.

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Parallelen zwischen 2007 und der Gegenwart: Auswirkungen auf die Zukunft

Eine weitere Analyse der Hauptkreditnehmer des FHLB Systems zeigt, dass sich darunter in Schwierigkeiten geratene Institutionen wie die Silicon Valley Bank, die Signature Bank und die First Republic Bank befinden. Dies wirft die Frage auf, warum diese Banken sich für das FHLB System anstelle der Federal Reserve entscheiden. Die Antwort liegt in der Attraktivität des FHLB Systems für kleine Gemeinschaftsbanken, private Kreditgeber und Genossenschaften als Liquiditätsquelle für Hypotheken, obwohl hohe Kosten damit verbunden sind. Indem sie Gelder vom FHLB System beziehen, können in Schwierigkeiten geratene Banken ihre wahre finanzielle Lage verbergen, da der Markt davon ausgeht, dass die Gelder für hypothekenbezogene Zwecke verwendet werden.

Der Risikowasserfall: Liquiditätsoptionen in Krisenzeiten

Das Konzept des "Risikowasserfalls" wird relevant, um zu verstehen, wie in Schwierigkeiten geratene Banken ihre Liquiditätsbedürfnisse bewältigen. Der Markt, repräsentiert durch den Repo-Markt, bietet zunächst eine kostengünstige Option. Allerdings sind anspruchsvolle Kreditgeber auf dem Markt vorsichtig, Geld an Banken zu verleihen, die kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Daher wenden sich in Schwierigkeiten geratene Banken als zweite Option dem FHLB System zu, obwohl dies mit hohen Kosten und strengen Bedingungen verbunden ist. Als letzte Möglichkeit können sich in Schwierigkeiten geratene Banken an die Federal Reserve wenden, doch dieser Schritt ist mit erheblichem Stigma verbunden und deutet auf ernste finanzielle Schwierigkeiten hin.

Überwachung von Indikatoren: Beurteilung des Stressniveaus im Bankensystem

Um das Stressniveau im Bankensystem zu beurteilen und die Wahrscheinlichkeit einer andauernden Krise zu bestimmen, ist die Überwachung bestimmter Indikatoren von entscheidender Bedeutung. Insbesondere die Kredite des FHLB Systems und die Präsenz des Bank Term Funding Program (btfp) auf der Bilanz der Federal Reserve liefern wichtige Informationen. Der anhaltend hohe Kreditbestand des FHLB Systems und das Fehlen einer Abnahme deuten darauf hin, dass die Krise noch nicht überwunden ist.

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Aufruf zur Wachsamkeit und proaktiven Maßnahmen zur Sicherung der Finanzstabilität

Während sich die genaue Entwicklung der Krise noch nicht absehen lässt, sollten die Warnungen vor einer bevorstehenden zweiten Welle der Bankenkrise ernst genommen werden. Die Ausfälle namhafter Banken und die Rolle des FHLB Systems als zweite Zentralbank werfen Bedenken hinsichtlich der Stabilität des Finanzsektors auf. Es ist entscheidend, dass Branchenakteure, Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger die Situation genau beobachten und proaktive Maßnahmen ergreifen, um potenzielle Risiken zu mindern und die Stabilität des Bankensystems zu schützen.

Marktreaktionen: Potenzielle Auswirkungen einer zweiten Bankenkrise im Vergleich zur Vermeidung einer Krise

Die Möglichkeit einer zweiten Bankenkrise löst natürlich Besorgnis und Unsicherheit auf den Finanzmärkten aus. Sollte es zu einer solchen Krise kommen, könnten die Auswirkungen weitreichend sein. Eine erhöhte Marktvolatilität und ein Rückgang des Vertrauens der Anleger könnten zu einem erheblichen Abschwung an den Aktienmärkten führen. Investoren könnten riskantere Anlagen meiden und vermehrt in als sicher geltende Anlagen wie Staatsanleihen, Gold und alternativ auch Bitcoin flüchten.

Der Kreditfluss zwischen den Banken könnte erneut beeinträchtigt werden, was zu einem Rückgang der Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen führen könnte. Dies würde das Wirtschaftswachstum dämpfen und zu einer Verschlechterung der Konjunkturlage führen.

Die Zentralbanken wären so gezwungen, erneut umfangreiche geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen, um die Liquidität im Bankensystem zu gewährleisten und eine umfassende Krise einzudämmen. Niedrigere Zinssätze, quantitative Lockerungen (QE) und weitere Liquiditätsinjektionen könnten in Betracht gezogen werden, um das Vertrauen wiederherzustellen und um die Märkte zu stabilisieren.

Im Gegensatz dazu, wenn es gelingt, eine zweite Bankenkrise zu verhindern, könnten die Märkte aufatmen. Das Vertrauen der Anleger würde gestärkt, was zu einem weiteren Anstieg der Aktienmärkte führen würde. Unternehmen könnten weiterhin Zugang zu Krediten haben, was Investitionen und Wirtschaftswachstum fördern würde. Die Zentralbanken könnten ihre Politik der allmählichen Normalisierung fortsetzen, indem sie die Zinssätze schrittweise erhöhen und ihre Bilanzen abbauen.

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Es ist wichtig anzumerken, dass die genauen Auswirkungen auf die Märkte und die Wirtschaft von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich der Schwere und Ausbreitung einer möglichen Bankenkrise sowie der Reaktion der Regulierungsbehörden und Zentralbanken. Eine enge Überwachung der Situation, eine rechtzeitige Reaktion und koordinierte Maßnahmen sind entscheidend, um potenzielle Risiken zu mindern und die Stabilität der Märkte zu gewährleisten.

Über den Autor: Prime Signals & Investments (7 Tage kostenlos)

Mit fast zwei Jahrzehnten Erfahrung auf den Finanzmärkten ist Alex Douedari eine anerkannte Persönlichkeit in der Handelsbranche. Seine vielseitige Karriere umfasst Rollen wie die des Direktors einer privaten deutschen Investmentbank und die des Managers eines Hedgefonds, Positionen, die ihm ein tiefes Verständnis und eine exzellente Fachkompetenz auf diesem Gebiet verliehen haben. Seine herausragende Arbeit wurde mehrfach anerkannt, unter anderem durch den Best Macro Manager Award der Hedgeweek in New York, verschiedene Auszeichnungen von Barclay Hedge und den renommierten Investor's Choice Award in London.

Als aktiver Portfolio-Manager legt Douedari seinen Fokus auf die Generierung stabiler Einkommensströme für seine Klienten, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Krisen und Inflation. Angetrieben von seiner Wahrnehmung zunehmender Fehlinformationen und Missverständnisse in der Wirtschafts- und Finanzwelt, hat er sich zudem auch als Autor einer Vielzahl von Publikationen etabliert. In diesen deckt er echte Strategien des Finanzmarktes auf und beleuchtet diverse Themen im Zusammenhang mit Vermögensverwaltung und erfolgreicher Geldanlage. Douedari ist bestrebt, Klarheit in der oft verwirrenden Finanzlandschaft zu schaffen und wertvolles Wissen zu teilen.

Aktuelle Kommentare

Die Liquidität ist dabei gar nicht das Hauptproblem, sondern das überpacen der Zinssteigerung, die 3 Wirkkräfte entfalten; a) Druck der Kreditnehmer durch steigende Lohnstück- und Vorleistungskosten, b) Verkaufspreisdruck durch geringere Nachfrage (verfügbares Haushaltseinkommen) und c) höhere Finzanzierungskosten der Umlaufkredite…… durch diesen Cocktail wird eine Kettenreaktion ausgelöst: a) durch Herabstufung der Bonität erfolgen Zinsaufschläge (Basel-Richtlinien) die dann uU in Branchenaufschläge münden…. was den Kostendruck noch weiter erhöht, in den USA geht man davon aus, dass 30-40% aller Unternehmen diese Spirale nicht überleben wird… und die Kreditfinanzierer, die kein ausgewogenes Portfolio haben, dann auch nicht! In Deutschland sind viele Volksbanken, aber auch eine Commerzbank besonders anfällig
Sehr interessant. Danke dafür.
...bald..5698,90...von dem ich immer sprach ....
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