■ Merkel und Sarkozy sprechen sich für eine Transaktionssteuer in der Eurozone aus
■ Negative Renditen bei deutscher Geldmarktauktion
■ SNB-Chef Hildebrand tritt zurück
■ Heute startet beiderseits des Atlantiks der Auktionsreigen – Merkel trifft IWF-Chefin
Markttechnik
Der Bund Future konnte sich die 139 am Montag zwischenzeitlich von oben anschauen, fielaber zum Handelsschluss wieder unter diese Marke zurück. Bis zum Hoch vom vergangenen November (139,58) sind noch einige Hürden zu nehmen. Vor allem der Bereich 139,32 /35 mit dem Januar-Hoch und dem oberen Bollinger-Band könnte sich als hartnäckiger Widerstand erweisen.
MACD-Analyse
Der MACD-Indikator hat kurz vor der Signallinie erstmal abgedreht – das Verkaufssignal lässt auf sich warten.
RSI-Analyse
Der 14-Tage RSI bewegt sich im oberen Bereich der neutralen Zone.
Marktkommentar
US-Staatsanleihen tendierten zum Wochenauftakt per Saldo behauptet. Die geopolitischen Spannungen in Sachen Iran bescherte den sicheren Häfen am Finanzmarkt Zulauf. Neben der Drohung Teherans, die für den Öltransport wichtige Straße von Hormus zu blockieren, werden
diese auch durch die gestern bekannt gewordene Uran-Anreicherung geschürt. Für den Abgabedruck in den späten Handelsstunden sorgten vergleichsweise hawkische Äußerungen des Präsidenten der Atlanta-Fed. Anders als einige Kollegen im FOMC sieht er eine neue Runde quantitativer Maßnahmen derzeit nicht unbedingt als notwendig an und verweist dabei
auf die im vierten Quartal anziehende Konjunktur und die akzeptable Teuerungsrate. Heute könnten vom Auftakt zum Auktionsreigen dieser Woche und zwei angekündigte Fed-Rednern Impulse für den Rentenmarkt ausgehen. Vor dem Jahreswechsel erfreuten sich neue T-Notes außerordentlich guter Nachfrage. Das Interesse könnte jetzt etwas verhaltener sein, dennoch sollten die 32 Mrd. USD in dreijährigen Treasuries problemlos absorbiert werden. Da die Ansichten der Fed-Offiziellen zu weiteren Stimuli auseinander gehen, interessiert die Haltung weiterer stimmberechtigter Mitglieder des FOMC, von denen heute zwei zu
Wort kommen. Datenseitig müssen die Marktteilnehmer bis morgen auf Verwertbares warten. Daher dürften die T-Notes für Einflüsse aus der Eurozone empfänglich bleiben.
Das Treffen von Merkel und Sarkozy brachte erwartungsgemäß wenig Neues. Man zeigte sich zuversichtlich, dass die Verträge für striktere Haushaltsdisziplin am 1. März unterzeichnet werden können. Am interessantesten ist der Vorstoß, die gewünschte Finanztransaktionssteuer
im Zweifel auch nur in der Eurozone einzuführen. Bekanntermaßen verhindert dieWeigerung Großbritanniens und Schwedens eine breitere Lösung. Zu Griechenland wurdenur ausgesprochen, was ohnehin schon klar war. Die Einigung auf eine freiwillige Beteiligungprivater Gläubiger sei eine notwendige Bedingung um Griechenland auf einen gangbaren
Weg zu bringen und somit auch unverzichtbar für die Auszahlung weiterer Kredittranchen. Gemäß EU-Kommissar Rehn stünden die Verhandlungen in der Endphase und dürften den gewünschten Forderungsverzicht von 50% bringen. Konfliktpotenzial birgt aber scheinbar das Verhalten der Gläubiger, die sich mit CDS abgesichert haben. Für diese könnte es günstiger sein, nicht mitzuziehen um einen technischen Default zu provozieren. Etwas nebulös war die Aussage von Monsieur Sarkozy, wonach man die EZB bitten wolle, alles zu tun, um den EFSF effizienter zu machen. Der Einfluss auf das Marktgeschehen war insgesamt mäßig. Bewegung kam erst mit dem Handelsbeginn in den USA in die Kursnotierungen und unter dem
Strich gab es keine größeren Veränderungen bei den Bundesanleihen.
Heute gilt es für die Marktteilnehmer erneut auf die politische Bühne zu schielen. Die Bundeskanzlerin tauscht sich mit IWF-Chefin Lagarde aus. Gerade nach der am Wochenende durchgesickerten Skepsis des IWF am griechischen Sanierungsplan darf man auf die Ergebnisse gespannt sein, wenngleich eine optimistische Erwartungshaltung unangebracht ist.
Nach wie vor lasten die bevorstehenden Refinanzierungsaktivitäten einiger Peripherie-Staaten und drohende Downgrades auf der Marktstimmung. Erstere sind zumindest terminlich fixiert. Heute starten Österreich und die Niederlande die Welle neuen Angebots und könnten schon Indizien liefern, wie es um den Appetit der Investoren bestellt ist. Angesichtsder gestern durchweg rückläufigen Peripherie-Spreads scheint Interesse an hochverzinsten Govies zu bestehen. Die nach einer Umstellung des Bietungsverfahrens erstmals negative Auktionsrendite für deutsche Geldmarkttitel zeigt aber auch den Bedarf an sicheren Anlagen.
Wir rechnen heute mit einer knapp behaupteten Tendenz der Bundesanleihen.
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