■ Heute EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel.
■ Griechenland steht kurz vor Einigung zum Schuldenschnitt.
■ Fitch senkt Rating von Belgien, Zypern, Italien, Slowenien und Spanien.
Markttechnik
Der Bund-Future hat sich am Freitag wieder nach oben gearbeitet, indem er die 139,00 überschritten und auf Schlusskursbasis nur etwas darunter notiert hat. Jetzt gilt es, sich in diesen Bereichen wieder festzusetzen.
MACD-Analyse
Der MACD-Indikator liegt im negativen Bereich.
RSI-Analyse
Der 14-Tage RSI bewegt sich in der Mitte der neutralen Zone.
Marktkommentar
Die US-Wirtschaft scheint die Talsohle durchschritten zu haben. Zum Jahresende 2011 konnte sie im Vergleich zum Vorquartal um annualisiert 2,8% zulegen, womit sich das Wachstum im zweiten Halbjahr deutlich beschleunigt hat. Im dritten Quartal waren die USA um 1,8% gewachsen. Damit sind die Sorgen, die USA könnten zurück in die Rezession rutschen, wohl zu den Akten zu legen. Die BIP-Zahlen sind entsprechend positiv einzuschätzen, auch wenn sie etwas unter den Erwartungen geblieben sind. Der größte Impuls für das Wachstum ging von den Investitionen aus und dort von einem kräftigen Lageraufbau, aber auch der private Verbrauch konnte seinen Teil dazu beitragen. Für das Gesamtjahr 2011 ergibt sich eine
Wachstumsrate von 1,7%, nach 3% 2010. In den guten Wachstumszahlen bestätigen sich die Konjunkturindikatoren der letzten Wochen, die eine positive Tendenz gezeigt hatten. Auch das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan konnte im Januar ebenfalls weiter aufwärts tendieren. Heute hält der Datenkalender die Veröffentlichung der Einkommen und Konsumentenausgaben sowie der PCE Kernrate bereit. Großartig neue Erkenntnisse sind dabei nicht zu erwarten.
In Europa rückt heute der EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel in den Mittelpunkt. Auf dem Gipfel soll der Fiskalpakt für mehr Haushaltsdisziplin in den einzelnen Ländern und der künftige dauerhafte Rettungsschirm (ESM) in Höhe von 500 Mrd. EUR gebilligt werden. Der ESM löst den bisherigen Rettungsschirm EFSF zur Jahresmitte ab und dürfte
nur den Ländern zur Verfügung stehen, die ihn auch ratifiziert haben. Der IWF fordert allerdings zum wiederholten Male eine höhere Ausleihkapazität des ESM, möglicherweise auch eine Kombination aus EFSF und ESM, um eine höhere Summe zu erreichen. Für Deutschland sollte jedoch wichtig sein, dass der Fiskalpakt tatsächlich auf die Spur gesetzt wird; vorher
dürfte es keine höhere Ausleihkapazität geben. Auch Griechenland dürfte auf dem Gipfel für Diskussionen sorgen, auch wenn das Thema offiziell nicht auf der Tagesordnung steht. Griechenland hat in den vergangenen Wochen mit dem internationalen Bankenverband um eine Einigung auf einen Schuldenschnitt gerungen. Nun scheint diese kurz bevorzustehen. Dies ist
auch zwingend notwendig, um den Gläubigern bis Mitte Februar ein offizielles Angebot machen zu können und auf diese Weise die weiteren Details des zweiten Rettungspakets für Griechenland auf den Weg zu bringen, da diese unmittelbar voneinander abhängen. Findet sich auch bei Letzterem eine Einigung, dürfte die Auszahlung der nächsten Kredittranche an
Griechenland nichts mehr im Weg stehen, die dringend für eine Fälligkeit im März benötigt wird. Derzeit befindet sich die Troika zu Gesprächen zur Implementierung des Rettungspakets in Athen. Weitere Sparmaßnahmen sind wohl zur Erreichung der Haushaltsziele unverzichtbar, doch die griechische Regierung tut sich schwer mit der Umsetzung. Derweil konnten
am Freitag spanische und italienische Staatstitel von der bevorstehenden Einigung zum griechischen Schuldenschnitt profitieren – Portugal ist dagegen weiter stark unter Druck, da die Marktteilnehmer befürchten, dass das Land ein zweites Rettungspaket benötigt. Dies hat die EZB wohl dazu gezwungen, vermehrt portugiesische Anleihen zu kaufen. In der Eurozone
werden heute die deutschen Verbraucherpreise, die Stimmungsindizes der EU-Kommission sowie das spanische BIP für das vierte Quartal veröffentlicht. Letzteres könnte zum Jahresende geschrumpft sein, nachdem es auch schon in den Vorquartalen weitgehend stagniert hatte. Die Stimmungsindizes dürften im Januar eine leichte Aufhellung anzeigen und sich damit in den Reigen der Einkaufsmanagerindizes sowie dem ifo Geschäftsklimaindex einfügen.
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