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Fokus auf USA, China, UK und Italien!

Veröffentlicht am 12.08.2019, 10:14
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1209 (07:02 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1184 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 105.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 118.15. EUR-CHF oszilliert bei 1.0897.

Die Welt ist in Aufruhr. Zu Wochenbeginn werfen wir einen Blick auf die die Märkte bewegenden Hotspots in den USA, China, im UK und in Italien.

Der IWF hat sich in die Auseinandersetzung zwischen Washington und Peking mit einer Portion Sachlichkeit eingemischt, um der Willkür aus Washington in der Währungsfrage wissenschaftlich zu begegnen. Der IWF hält den Wechselkurs des chinesischen Yuan für angemessen. Der Kurs stimme mit den ökonomischen Fundamentaldaten überein, sagte der für China zuständige IWF-Direktor James Daniel. Es stellt sich die Frage, ob die US-Administration der Sachlichkeit zugänglich ist. Unser Votum lautet "Nein!".

Goldman Sachs (NYSE:GS) bemüht sich auch um Sachlichkeit bezüglich der Frage, wie lange die USA noch die Welt mit ihrer Handelspolitik durch den Konflikt mit China belasten werden. Der Ausblick ist nicht ermunternd. Laut Goldman Sachs wird es vor den Wahlen 2020 keine Einigung im Konflikt mit Peking geben. Die US-Sonderzölle in Höhe von 10% auf ein Volumen von 300 Mrd. USD würden im September in Kraft treten.

Wir gehen noch einen Schritt weiter und erwarten sogar noch eine weitere Eskalationsstufe seitens der USA. Sie werden die Zölle auf die 300 Mrd. USD im Verlauf noch von 10% auf 25% erhöhen.

Dann würden für die US-Wirtschaft und den US-Konsumenten Belastungen in Höhe von 125 Mrd. USD (25% auf 500 Mrd. Importe) zukommen. "Chapeau!"

Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Das von uns sehr geschätzte Kiel- Institute (IfW) hat sich zu den Belastungen durch die US-Handelspolitik geäußert, die eben nicht nur auf das bilaterale Verhältnis USA/China beschränkt sind. In einer Studie äußert der IfW, dass verstärkt auch andere Länder von diesem Konflikt belastet werden, da indirekte Effekte bei der Belastung von Vorprodukten im Rahmen internationaler Lieferketten global Kosten erhöhten. Die Belastung der EU läge bei 1. Mrd. USD über indirekte Zollkosten des Konflikts. Danke für diesen transatlantischen „Freundschaftsdienst“ Washington! "Food for thought!"

Vor dem Brexit kommt die britische Wirtschaft unter Druck.

Das BIP sank im 2. Quartal im Quartalsvergleich überraschend um 0,2%. Es war der erste BIP-Rückgang seit Ende 2012. Marktbeobachter hatten eine Stagnation erwartet. Die Nervosität nimmt im UK auf allen Seiten zu. So hat Boris Johnson ein Gesprächsangebot Irlands wegen des Brexits angenommen. Die bisher gezeigte Arroganz gegenüber Irland trotz des "Good Friday Agreements", aber auch gegenüber der EU lässt sich nicht mehr aufrechterhalten. Entwickelt sich in London Realitätssinn?

EU-Kommissionschef Juncker hat sachlich darauf hingewiesen, dass die Briten bei einem hartem Brexit Verlierer wären. Das wurde lange Zeit von Seiten der Brexiteers und Populisten in der EU in Abrede gestellt. Milch und Honig für das UK wurden für das UK verkündet. Die normative Kraft des Faktischen beginnt wohl zu greifen.

Die Ankündigung Johnsons, 10.000 neue Gefängnisplätze zu schaffen hat hoffentlich nur mit den derzeit prekären Verhältnissen in den Anstalten im UK zu tun, nicht mit der Erwartung gesellschaftspolitischer Unruhe als Folge eines von Johnson gewünschten und bisher forcierten ungeregelten Brexits.

Darüber hinaus bereitet die UK-Regierung Brexit-Hilfen für Firmen vor. Auch das Gesundheitssystem NHS soll mit massiven Mitteln gestützt werden. Natürlich sollen auch noch die Steuern gesenkt werden. Das klingt nach Pippi Langstrumpf: "Ich mache mir die Welt, so wie sie mir gefällt!"

Woher will man sich die Mittel für alle diese Maßnahmen nehmen? Das gilt umso mehr, als dass das Land am internationalen Kapitaltropf hängt (hohe Leistungsbilanzdefizite). Politische Traumtänzerei hat immer einen Preis, der leider von der Bevölkerung und nicht den politischen Verursachern gezahlt wird.

Italien ist in politischer Unruhe.

Salvini trifft mit seinem Plan einer vorgezogenen Neuwahl auf Widerstand. Der Chef der 5-Sterne-Bewegung sprach sich gegen Neuwahlen aus. Auch der Ex-Parteichef der PD Renzi wandte sich gegen den Plan. Es ist fraglich, ob Salvini die Mehrheit für ein Misstrauensvotum bekommt. Das Thema Interimsregierung aus PD und der 5-Sterne_Bewegung, die im Parlament eine Mehrheit hätten, rückt in den Fokus, obwohl inhaltliche Differenzen ausgeprägt sind.

Das Thema Chance zeigt in Rom schärfere Konturen. Dafür ist es höchste Zeit!

Datenpotpourri der letzten 24 Stunden:

Eurozone: In Frankreich nahm die Beschäftigung per 2. Quartal 2019 um 0,3% nach zuvor 0,4% im Quartalsvergleich zu. Seit dem 2. Quartal 2015 kommt es kontinuierlich zu einem Beschäftigungsaufbau.

Italien: Die Handelsbilanz reüssierte mit einem Aktivsaldo in Höhe von 5,72 nach zuvor 5,38 Mrd. Euro.

Griechenland: Die Industrieproduktion stieg per Juni im Jahresvergleich um 0,3% nach zuvor -0,1% (revidiert von -1,2%).

Russland: Der Handelsbilanzüberschuss stellte sich per Berichtsmonat Juni auf 12,5 Mrd. USD nach zuvor 11,82 Mrd. USD.

USA: Die Erzeugerpreise legten im Monatsvergleich um 0,2% zu. Im Jahresvergleich stellte sich ein Anstieg um 1,7% nach zuvor 1,7% ein. Das entsprach den Prognosen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1020 - 40 negiert den positiven Bias des EUR.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer

Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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