Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1142 (07.57 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1110 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 117.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.88. EUR-CHF oszilliert bei 1.1072.
Am Freitag wurde der stark im Fokus stehende US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Er vermittelte ein gemischtes Bild – keines der Stärke. Die Summe der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft (NFP) fiel mit nur 151.000 neuen Jobs und einer Revision des Vormonats um 24.000 Stellen enttäuschend aus.
Darüber hinaus wurden auch noch weitere Vormonate herunter gesetzt, die weitere 105.000 bisher ausgewiesene Jobs in Luft auflösten. Von diesen verhältnismäßig wenigen neuen Jobs waren 70% dem Minimum-Wage Bereich zuzuschreiben.
Ein wichtiges Anzeichen für die zukünftige Entwicklung der Inflation wird in der Entwicklung der Löhne gesehen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen um 0,5% und damit deutlich stärker als mit 0,3% prognostiziert.
Die durchschnittliche Arbeitszeit stieg um 0,1% an. Und auch die nicht mit der europäischen Arbeitslosenquote vergleichbare U3 bzw. die offizielle Quote fiel von 5,0% auf 4,9%. Eine kleine Aufwärtsbewegung gibt es auch bei der Partizipationsrate am US-Arbeitsmarkt, die von 62,6 auf 62,7% anstieg. Hier hinter steht ein deutliches Fragezeichen, der historische Vergleich zeigt auf welch niedrigem Niveau diese wichtige Rate angekommen ist.
Diese Daten liefern nur sehr überschaubare Entspannungstendenzen, der US-Dollar konnte nach Veröffentlichung dieser bestenfalls als gemischt zu beschreibenden Arbeitsmarktdaten moderat zulegen. Innerhalb weniger Minuten gewann der Dollar einen Cent gegenüber dem Euro und kletterte von über 1,12 in Nähe der 1,11-Schwelle. Wirklichen Nachhall konnten die Nachrichten aber auch nicht entwickeln, weshalb wir uns inzwischen in einer Komfort-Zone leicht unterhalb von 1,1150 eingerichtet haben. Nach oben fehlt angesichts der schnellen Bewegungen aus Mitte der letzten Woche und der inzwischen ausgeprägten Skepsis gegenüber dem US-Markt das Momentum.
Die anstehende Woche ist nicht gespickt mit Konjunkturdaten aus der ersten Reihe. Lediglich die Industrieproduktionsdaten verschiedener Euroländer (darunter morgen Deutschland) zur Wochenmitte und der Freitag mit einem interessanten Datenmix, der BIP-Zahlen zum Schlußquartal 2015 liefert, sowie die sehr wichtigen Einzelhandelsumsatzzahlen aus den USA werden erwartet. Potenzial liefert zum Wochenausklang noch das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan, das mit seinen deutlichen Ausschlägen für neue Bewegung sorgen kann.
Nachdem wir letzten Freitag die DAX-Woche mit einem Verlust von über 5 Prozent beschlossen haben, ist unsere Börsenampel auf rot umgesprungen. Wir mahnen zur Vorsicht, da das wichtige Unterstützungsniveau bei 9.300 Punkten gefallen ist. Zwar sollten die Märkte hier nicht erneut massive Abwärtsdynamik aufbauen, denn der Belastungsfaktor China tritt diese Woche in den Hintergrund, da hier der Wertpapierhandel wegen des Neujahrsfestes ausfällt. Aber die Risikoaversion hat darüber hinaus aber auf breiter Front gegenüber den europäischen Titeln zugenommen, was einen kurzfristigen Turnaround erst oberhalb von 9.450 (gelber Bereich) bzw. 9.650 Zählern (grüne Zone) wahrscheinlich macht. Kurze Erholungsphasen sollten bis hierhin vorwiegend von Marktteilnehmern zur Eingrenzung von Verlusten wahrgenommen werden.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0520 – 50 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
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