Forex Report 17.06.15‏

Veröffentlicht am 17.06.2015, 12:57

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1251 (08.12 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1252 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 123.50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 139.05. EUR-CHF oszilliert bei 1.0480.

Es wird einem Angst und Bange wenn man die laufende Rettungsaktion um Griechenland verfolgt. Neuerdings werden persönliche Giftpfeile zwischen Athen und Brüssel hin- und hergeschossen. Es geht sogar so weit, dass man sich gegenseitig der Lüge bezichtigt. Wie so noch eine einvernehmliche Lösung in der Schuldenfrage gefunden werden soll, ist unzweifelhaft eine berechtigte Frage.

Um sich in dieser Frage zu positionieren haben die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe ein Statement verfasst, das den ihren Standpunkt verdeutlicht.

Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe: Bei Griechenland hart bleiben

16.06.2015

Griechenland darf weitere Kredite nur gegen Reformen erhalten. Dies ist die Kernaussage eines aktuellen Positionspapiers, das die Chefvolkswirte der Landesbanken und des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) heute in Berlin veröffentlicht haben. „Zwar ist der politische Einsatz für Europa im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen mit Griechenland nach wie vor sehr hoch, die Beschädigung der Währungsunion durch ein weiteres Aufweichen der Konditionalität wäre aber noch gravierender“, so Dr. Michael Wolgast, Chefvolkswirt des DSGV.

Politische Lösung ist nötig
Eine Lösung im Schuldenstreit liegt daher, nach Auffassung der Chefvolkswirte, nur in einer umfassenden politischen Einigung über Reformen in Griechenland, als Vorbedingung für ein weiteres Unterstützungsprogramm. In diesem Fall könnten und sollten Griechenland auch weitere Schuldenerleichterungen gewährt werden.

Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe sehen kaum Alternativen zu konsequenten Verhandlungen mit Griechenland. „Die Ausgabe von Schuldscheinen, Parallelwährungen oder ein vorübergehender Austritt Griechenlands aus dem Euro im Zuge einer griechischen Zahlungsunfähigkeit sind nur Scheinlösungen“, so Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, der die gemeinsame Positionierung der Chefvolkswirte mit vorbereitet hatte. Die eigentliche Problematik mangelnder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen würde in einem solchen Szenario nur in die Zukunft verschoben.

Grexit könnte zur notwendige Konsequenz werden
Ist eine Einigung mit der griechischen Regierung nicht erzielbar, wäre ein Ausscheiden des Landes aus dem Euro nach Ansicht der Chefvolkswirte daher die bittere, aber notwendige Konsequenz. Gegebenenfalls wäre das erste Jahr der neuen Währungsselbständigkeit durch ein humanitäres Hilfsprogramm zu begleiten, um die unmittelbaren sozialen Härten des Ausstiegs abzumildern. Dauerhafte, unkonditionierte Transfers an Griechenland, bei einem Verbleib des Landes im Euroraum, lehnen die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe dagegen ab.

Unterzeichner der Studie sind neben Wolgast und Kater auch Uwe Burkert, Landesbank Baden-Württemberg, Uwe Dürkop, Berliner Sparkasse, Folker Hellmeyer, Bremer Landesbank, Dr. Jürgen Michels, Bayern LB, Dr. Cyrus de la Rubia, HSH Nordbank, Dr. Gertrud Traud, Helaba, und Dr. Torsten Windels, NordLB.

Die große Hellas-Frage zieht seine Kreise und belastet immer mehr die Stimmungslage bei uns.

Das Finanzprofi-Barometer ZEW-Index sank im Juni den dritten Monat in Folge. Der Index fiel um 10,5 Zähler auf noch 31,5 Zähler. Damit lag der Rückgang deutlich unter den Erwartungen, die einen weniger starken Rückgang auf 37,1 voraus gesagt hatten. Aufgrund der aktuell schwierigen Situation und erratischen Bewegungen an den Finanzmärkten wird die Lage skeptischer eingeschätzt als im ersten Quartal. Das Niveau ist aber immer noch als solide zu bezeichnen bzw. weit von prekär entfernt.

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Nach einem grandiosen April (Höchststand seit April 2007) gab es erwartungsgemäß einen deutlichen Dämpfer bei den US-Baubeginnen. Sie sanken um 11,1 Prozent bzw. auf 1.036 Mio. Einheiten.

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Baugenehmigungen stiegen dagegen um 11,8 Prozent auf 1,275 Mio. auf den höchsten Wert seit 8 Jahren.

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Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass vor der anstehenden FED-Sitzung am heutigen Abend um 20.00 Uhr voraussichtlich keine neuen Positionen aufgebaut werden. Nach den heftigen Bewegungen der letzten Tage dürfte es ein ruhigerer Handelstag werden. Wir rechnen nicht mit wirklich neuen Erkenntnissen, die FED dürfte sehr zurückhaltende Töne anschlagen.

Einerseits ist die Markterwartung für eine Zinserhöhung im September verankert, andererseits zeichnet sich ab, dass der Schwung der heimischen Wirtschaft im zweiten Quartal an Fahrt aufgenommen hat. Mit Blick über den großen Teich wird die Notenbank aller Wahrscheinlichkeit versuchen mit einer dezenten und stabilisierenden Tonlage die Erwartungen im Markt zu stützen und keine weitere Volatilität zu erzeugen.

Spannend wird auf der heutigen Pressekonferenz sein, wie die Einflüsse des US-Dollars gesehen werden, hier gehen die Notenbanker bisher nur von überübergehenden Effekten aus. Es zeichnet sich aber ab, dass der rapide Aufwärtstrend des Dollars seit Mitte März (bis zu 1,05) nicht markant korrigiert wird. Seit Mai hat sich eine Bandbreite zwischen 1,08 und 1,1450 heruasgebildet.

4

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''

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