Der EUR eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0715 (07.59Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0668 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 122.90. In der Folge notiert EUR/JPY bei 131.62 EUR/CHF oszilliert bei 1.0855.
Wie schön wäre es, wenn heute schon der 03. Dezember wäre. Dann wüssten wir bereits, was die Vertreter der EZB verkünden. Und auch die FED-Entscheidung knappe zwei Wochen später läge deutlich näher voraus als aktuell, wo wir uns nur quälend langsam auf diese beiden wichtigen Termine zubewegen.
Bis dahin halten uns die Vertreter von EZB und FED über Ihre Planungen mehr oder weniger zielgerichtet informiert….
So war es auch heute Morgen, als Mario Draghi in einer Rede wieder einmal den expansiven Kurs bekräftigte. Wir denken inzwischen nicht einmal mehr, dass überraschend gute Daten aus der Eurozone in der kommenden Woche Super Mario noch stoppen werden. Am 03. Dezember wird erneut die Geldpolitik in Europa gelockert, so sieht es inzwischen aus. Anders lassen sich die heute getroffenen Aussagen kaum interpretieren. Die europäische Geldpolitik rückt damit immer weiter ab von dem Grundauftrag. Die Geldpolitik bleibe wachstumsfördernd, so lange es nötig sei. Welche Agenda wird in Frankfurt verfolgt? Stabile Preise zu schaffen, wie es das Mandat vorsieht, oder die Wirtschaft anzukurbeln? Man fühlt langsam sich an eine FED II erinnert, die gleich mehrere Ziele in Einklang bringen muss. Auch den Hinweis auf eine niedrige Kerninflation können wir so nicht nachvollziehen. 1,1 Prozent bei steigender Dynamik ist unserer Meinung nach kein Besorgnis erregender Zustand. Insgesamt wurde fiel die Rede sehr einseitig aus, es wurde eindimensional viel über Risiken und niedrige Inflation referiert.
Auf der anderen Seite verwirrt FED-Vize Fischer mit Aussagen über geplante Zinserhöhungen bei anderen großen Notenbanken. Hier sollen in Kürze einige Häuser eine Abkehr von der bisherigen Nullzinspolitik planen. Auch dass die FED Gouverneure von Vertretern diverser Schwellenländer-Notenbanken zu einer Erhöhung aufgefordert wurden, lässt uns irritiert zurück.
Die Märkte sind auf eine Zinserhöhung vorbereitet. Dass der Zick-zack-Kurs der FED dazu beigetragen hat, stimmt auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist die Kommunikation nur als unglücklich zu bezeichnen. Aber den Einen oder Anderen im Board der FED erreicht anscheinend keine Kritik „von draußen“ mehr.
Noch ein Blick auf Fundamentales:
Nach zwei schwachen Monaten in Folge legte die Industrie im FED Bezirk Philadelphia wieder leicht zu. Der Index stieg von -4,5 Zählern im Oktober auf +1,9 Punkte im November. Werte über Null signalisieren eine wachsende Produktion. Sämtliche Subindizes liegen oberhalb des Vormonatswertes. Lediglich die Preiskomponente war weiter rückläufig.
Leicht über den Erwartungen rangieren die Frühindikatoren in den USA. Der Vormonat wurde von -0,2 Prozent auf -0,1 revidiert, während der Oktoberwert mit 0,6 Prozent oberhalb der Erwartungen von 0,5 Prozent lag.
Auch die Arbeitslosenanträge auf Unterstützung bestätigen den soliden Trend der letzten Wochen. Mit 271.000 Anträgen in der vergangenen Woche lag der Wert ziemlich genau auf dem Vier-Wochen-Schnitt von 270.750 Erstanträgen.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung im Währungsverhältnis zwischen Euro und USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.0650 – 1.1100 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
'