Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1371 (07.53 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1345 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.87. In der Folge notiert EUR-JPY bei 136.30 EUR-CHF oszilliert bei 1.0947.
Weder aus den USA noch aus Europa standen gestern wesentliche Daten zur Veröffentlichung an.
Mit Argusaugen werden in der jüngeren Zeit die Handelsbilanzdaten Chinas analysiert, um daraus Rückschlüsse auf den Zustand der Weltkonjunktur zu ziehen.
Um die richtigen Rückschlüsse zu ziehen, bedarf es einer quantitativen und qualitativen Analyse der Export- und Importdaten Chinas.
Per Berichtsmonat September ergab sich ein Handelsbilanzüberschuss in Höhe von 60,3 Mrd. USD nach zuvor 60,2 Mrd. USD. Der Blick auf den Chart unterstreicht die starke Überschussposition Chinas. Schlussendlich ist diese Entwicklung die Folge der Funktion als Werkbank der Welt.
Die Entwicklung der Exporte impliziert eine steigende globale Nachfrage nach chinesischen Gütern. Im September stellten sich die Exporte auf 205,6 Mrd. USD nach zuvor 196,9 Mrd. USD. Mehr noch ergab sich damit der höchste Exportwert Chinas seit Dezember 2014.
Daraus eine Implikation globaler Konjunkturschwäche ableiten zu wollen, überlassen wir anderen Protagonisten der Zunft der Analysten und Ökonomen.
Auch die Importe verzeichneten per September im Monatsvergleich einen Anstieg von zuvor 136,6 auf 145,2 Mrd. USD. Mehr noch ergab sich im laufenden Jahr nur in den Monaten Juli (152,1 Mrd.) und Juni (145,5 Mrd. USD) ein höherer Importwert auf USD-Basis.
Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um circa 20% oder auf USD-Basis von 182,7 auf 145,2 Mrd. USD.
Diese quantitative Betrachtung stellt eine maßgebliche Grundlage der mit der Veröffentlichung einhergehenden Konjunktursorgen da.
Die qualitative Betrachtung liefert ein völlig anderes Bild. Der USD-Aufwand für Ölimporte sank im Jahresvergleich um 49,9% maßgeblich durch die Preisveränderung des Ölpreises von 90 – 100 USD auf 40-50 USD.
Der USD-Aufwand für Stahlimporte sank im Jahresvergleich um 35,5%. Auch hier ist der Preisverfall im Jahresvergleich entscheidend. Gleiches gilt für Eisenerzimporte (-33,4%).
Diese veränderten Prozentraten sagen nichts über Mengeneffekte aus! Die Mengeneffekte sind aber entscheidend, um Konjunkturaussagen zu treffen.
Hinsichtlich der umlaufenden Analysen mit Negativ-Spin zeigen wir uns irritiert! Aus diesen Daten lässt sich keine Schwäche der chinesischen Konjunktur ableiten, ganz im Gegenteil …
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0980 – 1.1010 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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