Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2455 (07.54 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2385 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 118.20. In der Folge notiert EUR/JPY bei 147.20. EUR/CHF oszilliert bei 1.2010.
Der Jahresausklang 2014 wird zum Problemfall. An nahezu allen Ecken und Enden ergeben sich zunehmende Stresszustände, die in ihrer Gesamtheit eine systemische Relevanz entwickeln.
Die Eurozone wird von den anstehenden Präsidentschaftswahlen in Griechenland belastet. Ein Scheitern der Regierung Samaras mit ihrem Präsidentschaftskandidaten eröffnete die Möglichkeit einer neuen Runde der Krise der Eurozone. Als die Syriza-Partei jüngst in London auf einer Road-Show ihre Politik gegenüber Investoren hinter geschlossenen Türen vorstellte, sah man seitens der professionellen Kulisse keine Chance einer Verwirklichung des Programms. Folgender Kommentar bringt es auf den Punkt: Hybris und Verkennung der ersten zarten Reformerfolge zeichnen Syriza aus. Ob das dem „einfachen“ Greichen hilft?
Der nächste Hotspot ist der Währungsmarkt. Das Thema Währungskrieg gegen Russland hat auch für dritte Länder Folgen. Im Zuge der verstärkten Unsicherheit an den Finanzmärkten wird Kapital aus aufstrebenden Ländern gezogen. Die indonesische Währung verlor gegenüber dem USD weiter an Wert. Der USD stieg auf 12.695 Rupien und markierte den höchsten Stand seit Februar 1999. Der Rückzug internationalen Kapitals aus den Schwellenländern verkürzt die dortigen Wachstumspotentiale und belastet damit die Weltwirtschaft.
Der kollabierende Ölpreis hat mannigfaltige Wirkungen. Verbaucher mögen erfreut sein. Die Ölförderländer sind es defintiv nicht. Der massive Rückgang des Ölpreises hat am Sonntag zu starken Verkäufen an der Börse Dubais (-7,6%), der Börse Abu Dhabis (-3,6%) und Katars (-5,9%) geführt.
Auch in den USA nimmt der Stress bei den Fracking und Schieferölunternhmen zu. Die Bondrenditen legen dort massiv zu. Andauernd niedrige Ölnotierungen stellen ein erhebliches Risiko für das von den USA forcierte Geschäftsmodell dar.
Risk-off ist das Thema am Finanzmarkt:
Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Schwäche der Aktienmärkte verständlich. Auch die Reaktion an den Anleihemärkten mit AAA-Hintergrund ist noch nachvollziehbar. Die Schwäche der Edelmetalle ist vor diesem Hintergrund ambitioniert – freie Märkte sind schon klasse!. Der leicht nachgebende USD gegenüber EUR und JPY ist interessant, beginnt man gar auf Qualität und nicht mehr auf Quantität der ökonomischen Expansion in den USA zu schauen? Mehr dazu im Jahresausblick, der in der zweiten Wochenhälfte veröffentlicht wird. Mehr gibt es zunächst zu Marktbewegungen nicht zu sagen.
Werfen wir einen Blick auf die am Freitag veröffentlichten Daten:
Die Industrieproduktion der Eurozone enttäuschte per Berichtsmonat Oktober leicht mit einem Anstieg im Monatsvergleich in Höhe von nur 0,1% (Prognose 0,2%). Mehr noch wurde der Vormonatswert von +0,6% auf +0,5% revidiert. Im Jahresvergleich stellte sich der Anstieg auf 0,7% nach zuvor 0,2%. Der Chart unterstreicht die volatile, aber negative Tendenz im Jahresvergleich.
Die US-Erzeugerpreise sanken in den USA im Monatsvergleich um 0,2%. Maßgeblicher Hintergrund sind die schwachen Energiepreise. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,4% nach zuvor 1,5%.
Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan profitierte von der Baisse der Energiepreise. Der Index legte von 88,8 auf 93,8 Punkte zu und markierte den höchsten Stand seit acht Jahren.
Derzeit ergibt sich ein Szenario, das in der Parität EUR/USD eine neutrale Positionierung impliziert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.2230 – 1.2600 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''