Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2924 (08.36 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2930 im US- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138.72. EUR-CHF oszilliert bei 1.2100.
Der Terminkalender bescherte uns einen ruhigen Wochenstart. Zwar kamen einige Zahlen von der Konjunkturfront, die auch durchaus Beachtung an den Märkten geschenkt wurde, aber alle Bewegungen finden zurzeit innerhalb enger Bandbreiten statt.
Vor uns steht eine Woche in der sich die Blicke auf den Mittwoch Abend richten, denn hier wird die US-Notenbank FED in ihrer nächsten Sitzung Signale über ihre weitere Geldpolitik senden. Gerade nachdem die gestrigen Daten durchwachsen waren herrscht hier Unsicherheit über den zukünftigen Kurs. Es werden eher verhaltene Töne als in den vergangenen Wochen erwartet.
Großbritannien steht vor einer Zerreißprobe. Das Referendum über den Austritt Schottlands wird eine enge Entscheidung mit sich bringen. Bleibt alles beim Status quo oder gibt es die Abspaltung Schottlands? Sollte die Mehrheit für eine Abspaltung plädieren, wären dringend wirtschaftliche Fragen zu klären, die bisher ungeklärt sind. Welche Währung soll es dann geben? Was wird aus der EU-Mitgliedschaft? London geht derweil auf das stolze Schottland zu. Reicht dieses Entgegenkommen, um die Schotten an Großbritannien zu binden? Das Gefühl von wirtschaftlicher Stärke macht Selbstbewusst…Die deutsche Wirtschaft stellt sich derweil die Frage was mit ihren Exporten nach Schottland (5 Mrd. EUR p.a.) und Importen 3 Mrd. EUR p.a. wird….diese Unsicherheiten streuen in die Märkte…
Heute erwarten wir den ZEW-Erwartungsindex, der die Stimmung der deutschen Finanzmarktteilnehmer abbildet. Nach den Höchstständen Ende letzten Jahres bei 62,0 Punkten gab es stetige Rücksetzer. Aufgrund der historisch volatilen Ergebnisse dieser Umfrage könnte der Index sogar in den negativen Bereich abdriften. Aktuell liegt er mit 8,6 Punkten noch im unteren positiven Bereich. Negative Überraschungen nicht ausgeschlossen!
Das durchwachsene US-Bild zeigt, dass der Ton der FED etwas vorsichtiger sein wird als zuletzt erwartet wurde:
In blendender Verfassung zeigt sich der FED Bezirk New York. Hier konnte mit 27,54 Zählern nach 14,69 Punkten im August der höchste Wert seit Oktober 2009 eingefahren werden. Von Reuters befragte Analysten hatten nur mit einer Zunahme auf 16,0 Punkte gerechnet.
Ein überraschend schwaches Bild lieferten die Zahlen zur August Produktion der US-Wirtschaft, die mit -0,4 Prozent deutlich die Konsensprognose von +0,3 Prozent verfehlte. Auch ins schwache Bild passt die Abwärtsrevision des Vormonats, der von +1,0 Prozent auf 0,7 Prozent herabgesetzt wurde.
Auch die gesamte Produktion fiel mit -0,1 Prozent sehr bescheiden aus. Auch hier wurde der Vormonat abwärts – und zwar von 0,4 Prozent auf 0,2 Prozent – revidiert. Besonders die PKW-Produktion war im August um 7,6 Prozent schwächer als im Juli. In der gesamten Produktion sind neben der Industrie auch Versorger und Bergwerke enthalten.
Unter dem Strich bleibt der Trend in diesem Sektor aber positiv.
Die schwachen Produktionszahlen spiegeln sich in der gesunkenen Kapazitätsauslastung wider, die im Berichtsmonat um 0,4 Zäher auf noch 77,2 Prozent nachgab. Der Chart verdeutlicht den Einbruch Mitte 2008 sowie die stückweise Erholung danach, ohne aber an das Vorkrisenniveau anknüpfen zu können.
Weiter ermutigend zeigt sich die Handelsbilanz der Eurozone im Juli. Der Überschuss stellte sich auf 21,2 Mrd. EUR. Dass die eingeleiteten Reformen Wirkung zeigen, ist ab Anfang 2012 eindrucksvoll am Chart zu erkennen.
Weiterhin ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überschreiten des Widerstandsniveaus bei 1.3120-50 dreht den Bias auf „Neutral“.
Viel Erfolg!
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