Der Euro eröffnet heute (07.49 Uhr) bei 1,3530, nachdem Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im US-Geschäft bei 1,3510 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 99,13. In der Folge notiert EUR/JPY bei 134,10, während EUR/CHF bei 1,2325 oszilliert.
Die Bundestagswahl hat klare Signale gesetzt. Es gibt zwei Gewinner und drei Verlierer. Die CDU/CSU ist der größte Gewinner und hat ein klares Mandat erhalten. Die SPD ist neben der CDU/Gewinner. Die SPD konnte um 2,7% zulegen. Entsprechend hat die deutsche Bevölkerung ein Votum für eine große Koalition gegeben – das sollte nicht leichtfertig überhört werden.
Die FDP, Grüne und die Linke sind Verlierer dieser Wahl. Im Vergleich zu den Wahlen 2009 kam es hier zu klaren Verlusten bei den Stimmenanteilen.
Hinsichtlich der Ausrichtung der europäischen Politik liefert das Ergebnis der Bundestagswahl eindeutige Signale. Die FDP, die mit dem Team um Herrn Schäffler zwischenzeitlich das Thema Zerfall der Eurozone forcierte, ist aus diversen Gründen gescheitert. Die andere Partei, die sich das Thema des Auseinanderbrechens der Eurozone zu eigen machte, scheiterte an der 5% Hürde. Ergo haben sich bei dieser Bundestagswahl klar die Kräfte durchgesetzt, die auf die Integrität der Eurozone setzen.
Die ersten Reaktionen auf das Wahlergebnis schüren keine Euphorie bezüglich des Themas Regierungsbildung. Die SPD ziert sich, das Mandat, das das Wahlvolk gegeben hat, anzunehmen. Die aktuelle Reaktion muss jedoch auch unter dem Aspekt politischen Taktierens interpretiert werden Die letzte Erfahrung der SPD an der Seite der CDU/CSU wird eine große Rolle bei Koalitionsverhandlungen spielen. Die SPD wird sehr stark auf ihr eigenes Profil in einer Koalition achten und einen hohen Preis für diese Koalition abfordern, sofern sie dann zustande kommt.
Sollte es, aus welchen Gründen auch immer, nicht zu einer großen Koalition kommen, ist eine durch die SPD tolerierte Minderheitsregierung seitens der CDU/CSU ebenfalls eine mögliche Option. Ob eine solche Verweigerungshaltung bei klaren Mandaten durch die Bundestagswahl der SPD bei zukünftigen Landtagswahlen helfen würde, sei dahin gestellt.
Eine Koalition mit den Grünen ist eine theoretische Möglichkeit. Die Fronten, die hier erkennbar sind, sind voraussichtlich nur schwer zu überwinden. Damit bietet die Bundestagswahl Raum für Zuversicht – Euphorie ist vollständig unangebracht.
Die Nachrichten aus der Eurozone sind ermutigend. Moody’s hebt den Ausblick Irlands an. Griechenland setzt positive Akzente in der öffentlichen Haushaltssanierung.
Auch das am Freitag veröffentlichte Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Boards überzeugte mit einem Anstieg von zuvor -15,6 auf -14,9 Punkte. Damit wurde der höchste Wert seit zwei Jahren markiert.
Das Verbrauchervertrauen der EU legte von zuvor -12,8 auf -11,7 Punkte zu.
Chinas konjunkturelle Lage bessert sich. Die Geschäfte der chinesischen Industrie laufen so gut wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Der am Montag veröffentlichte vorläufige Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC kletterte im September auf 51,2 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit März.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,3400 -30 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!