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Griechenland und Russland - gefährliche Allianz?

Veröffentlicht am 03.02.2015, 18:52
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Viel wichtiger als die Fed-Sitzung waren aus unserer Sicht in dieser Woche die Entwicklungen nach dem Wahlausgang in Griechenland. Hier scheint sich eine neue Allianz zwischen Athen und Moskau zu formieren, die das Zeug haben kann, die EU zu spalten. Darin sehen wir eine Menge Sprengstoff für die Märkte, weshalb es gilt, diese Entwicklung sehr genau zu beobachten.

Beunruhigende Nachrichten über Griechenland und Russland

Laut Medienberichten war Moskau schon vorab über die Absicht des neuen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras informiert, dass Griechenland seine Vetomacht in der EU dazu einsetzen will, eine Fortsetzung oder gar Verschärfung der europäischen Sanktionen gegen Russland zu verhindern. Im Gegenzug wolle Russland griechische Erzeugnisse von seinem Gegenembargo gegen EU-Importe ausschließen.

Ein Ausscheren Griechenlands kann die EU deutlich schwächen

Dieses Umwerben werten nicht nur wir als Teil der Kreml-Strategie, in den Mitgliedstaaten der EU politische Kräfte sowohl auf der äußersten Linken als auch der äußersten Rechten zu gewinnen. Das klare Ziel dahinter: Die EU spalten und so verhindern, dass bestehende europäische Sanktionen verlängert oder neue Maßnahmen verhängt werden. Denn beide Beschlüsse setzen Einstimmigkeit in der EU voraus. Wenn Griechenland unter der neuen Führung ausschert, dürfte dies die EU merklich schwächen. Zudem wird nach Griechenland in diesem Jahr auch in Spanien und Portugal ein neues Parlament gewählt. Dort könnten weitere „Krisenquittungen“ folgen.

Es wird Tacheles geredet

Der EU-Parlamentspräsident Martin Schulz war am Donnerstag bereits nach Griechenland gereist, um mit der neuen Regierung „Tacheles“ zu reden. Dabei soll es nicht nur um die finanzpolitischen Pläne, sondern auch um die Haltung zu den Russland-Sanktionen gegangen sein. Was dabei rausgekommen ist, ist uns leider noch nicht bekannt.

Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem folgte Herrn Schulz am Freitag nach Athen. Es ist positiv zu werten, dass schnelle Gespräche gesucht werden, denn die Zeit drängt: Das Rettungsprogramm der Troika läuft Ende Februar für Griechenland aus.

Vorsichtige Haltung ist mehr als angebracht

Wir halten den deutschen Aktienmarkt kurzfristig für überkauft und sehen die US-Indizes in der Gefahr einer Topbildung. Beides sind charttechnische Argumente für eine vorsichtige Haltung. Im Pulverfass Griechenland/Russland sehen wir fundamentale Gründe, um trotz bullischem Ausbruch im DAX nicht massiv auf steigende Kurse zu setzen.

Heidelberg Cement - Gewinn

Stattdessen haben wir unsere Aktienquote durch eine Gewinnrealisierung etwas reduziert. Die Aktien von Heidelberg Cement konnten wir am Donnerstag mit einem Gewinn von 9% verkaufen.

Vielleicht erinnern Sie sich, dass wir die Aktien im Geldanlage-Brief in der Ausgabe vom 25. November 2013 besprochen hatten. Damals gingen wir davon aus, dass der Widerstand bei 60 Euro einige Zeit Kursanstiege verhindern könnte, im Falle eines Ausbruchs aber Kurspotential vorhanden wäre. Wir blieben geduldig und nahmen die Aktie erst 8 Monate später ins Musterdepot auf. Inzwischen erfolgte der dynamische Ausbruch, der uns einen schönen Gewinn brachte.
HeidelbergCement - Chartanalyse

Schwache Rohstoffnotierungen deuten auf Schwäche der Weltwirtschaft hin

Nachdem sich das Musterdepot innerhalb von zwei Wochen um mehr als 1.000 Euro verbessern konnte, haben schwache Rohstoffnotierungen in dieser Woche belastet. Übrigens ist auch dies ein fundamentaler Grund für eine defensive Haltung, denn sinkende Rohstoffpreise deuten meist auch auf eine schwächere Nachfrage hin, die bedingt sein kann durch eine nachlassende Weltwirtschaftsaktivität.

Vor diesem Hintergrund bekräftigen wir unsere Warnung, dass das Allzeithoch im DAX und der damit verbundene Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung nicht nachhaltig sein könnten. Wenn die US-Indizes ihre Schwäche fortsetzen oder die Probleme mit Griechenland und/oder Russland zunehmen, wird sich der DAX dem nicht entziehen können.


(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 01.02.2014)

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