Auf den ersten Blick sind die vom Frankier- und Kuvertierspezialisten Francotyp (DE:FPHG) vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 (per 31.12.) erschreckend: Umsatzrückgang, Gewinneinbruch und Dividendenkürzung auf ein Viertel des Vorjahresniveaus. Bei näherem Hinsehen relativiert sich das Zahlenwerk aber, denn das Unternehmen befindet sich in einer Übergangsphase vom analogen Kuvertiersystemanbieter zum Experten für sicheres Mail-Business und digitale Kommunikationsprozesse. Da der klassische Frankier- und Kuvertiermarkt stetig schrumpft, setzt das Management auf Transformation. Geht die Strategie auf, hat die Aktie wieder Potenzial.
Der Wandel zu einem digitalen Anbieter vollzieht sich bei Francotyp über alle operativen Produktbereiche. 2018 entfielen dabei 62,3 % der Gesamterlöse auf Frankieren und Kuvertieren, 30,3 % auf Mail Services und 7,4 % auf Software. Die Segmente sind nach Vertriebsregionen gegliedert: Rund 55 % der Umsätze stammen aus dem Heimatmarkt und ca. 43 % aus der „Vertriebsregion International“. Damit ist Francotyp im Kerngeschäft in Deutschland Marktführer und weltweit die Nummer drei.
Wegen des hohen Internationalisierungsgrads spielen Wechselkursentwicklungen eine gewichtige Rolle: Im Berichtsjahr sank der Umsatz währungsbedingt auf 204,2 Mio. Euro (GJ 2017: 206,3 Mio. Euro). Beim Ergebnis schlugen besonders die Restrukturierungen im Rahmen der 2016 gestarteten Optimierungsstrategie ins Kontor: Das EBITDA fiel um über 35 % auf 17,1 Mio. Euro und das Konzernergebnis gar um über 80 % auf 0,9 Mio. Euro.
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