GBP-Nachfrage nach Daten gedrosselt - EUR lebhaft

Veröffentlicht am 22.05.2014, 14:26

Die FX-Märkte werden heute vor allem von den Wirtschaftsdaten angetrieben. Die weltweiten, vorläufigen PMI-Werte für Mai lösten in Asien und Europa Kursbewegungen aus; noch stehen die US-Werte in New York an. Das FOMC-Protokoll vom 29./30. April enthielt nur wenige Informationen zu den politischen Absichten der Fed. Der EUR wird zu Beginn der EU-Parlamentswahlen heute lebhaft gehandelt (22.-25. Mai). Das Risiko, dass sich unerwartete Ereignisse begeben ist hoch. EUR/USD testet die Unterstützung beim gleitenden 200-Tagesdurchschnitt. Im Vereinigten Königreich haben die gemischten Daten aus dem 1. Quartal und höhere Budgetausgaben die Nachfrage nach dem GBP gedrosselt. Die "hawkishe" Wende der BoE sollte jedoch das Abwärtspotential beschränken.

EUR-Bären immer noch zurückhaltend

Die PMI-Werte in der Eurozone fielen gemischt aus. Laut der vorläufigen Veröffentlichung für Mai sind die Werte für das französische verarbeitende Gewerbe und die Dienstleister wieder gefallen (beide Werte liegen unter 50,0); der langsameren Expansion beim verarbeitenden Gewerbe steht laut dem Gesamtergebnis für die Eurozone ein besserer PMI für die Dienstleistungen in Deutschland entgegen. EUR/USD wird lebhaft gehandelt. Der Verkaufsdruck nimmt zu; die Wahlen zum Europäischen Parlament (22.-25. Mai) beginnen heute und bergen ein wichtiges Ereignisrisiko. Die Zurückhaltung beim Einstieg in Short-Positionen im EUR ist spürbar. Die Anleihen der Peripherieländer sind heute besser nachgefragt, der Spread zwischen den Renditen der spanischen und deutschen Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit wird nach der Erweiterung vom 15.-20. Mai geringer.

EUR/USD hat sich gestern in New York vom gleitenden 200-Tagesdurchschnitt erholt; eine wichtige Unterstützung zeigt sich auf diesem Niveau, Stopps werden darunter platziert. Nach oben zeigen sich Optionsbarrieren vor 1,3700, der Schlüsselwiderstand bleibt der gleitende 100-Tagesdurchschnitt (1,3739). EUR/GBP erreicht 0,80856 - Tiefstwerte vom Januar (nicht mehr als 6 Pips von unserem Ziel entfernt) - und bleibt trotz überverkauften Bedingungen bei 0,81000/0,81015 im Angebot (RSI bei 28,5%). Optionsbarrieren mit Fälligkeit heute und morgen liegen unter 0,81000.

GBP-Nachfrage gedämpft

Das Kabel konnte nach der Bekanntgabe der Wirtschaftsdaten in London die Gewinne nicht ausweiten. Die vorläufigen Daten zeigten, dass dass BIP-Wachstum im 1. Quartal stabil geblieben ist: das Plus bleibt im Vorjahresquartal, wie erwartet, bei 0,8% und auf Jahressicht bei 3,1%. Der private Konsum verbesserte sich von 0,4% auf 0,8% während die Regierungsausgaben leicht von 0,0% auf 0,1% angestiegen sind. Die Schwäche bei den Exporten (-1,0% im Vergleich zu +2,8% erw.) hat die GBP-Nachfrage gedrosselt. Diese Tatsache und deutlich höher als erwartete Budgetausgaben im April schickten GBP/USD in London auf Talfahrt. Mit zunehmender Festigung der Konjunkturerholung erinnert Chancellor Osborne daran, dass fünf weitere Jahre mit Budgetsenkungen erforderlich sind, um das Budget auszugleichen. Demzufolge ist die fundamentale Divergenz im Vereinigten Königreich immer noch gültig (!).

GBP/USD bleibt über dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt (1,6854) nachgefragt, die bärischen Trendindikatoren verlieren an Gewicht. Von morgen an sehen wir optionsgebundene Angebote, die unter 1,6850 auf ihre Aktivierung warten. Andererseits erwies sich die Haltung des Geldpolitischen Ausschusses (MPC) der BoE "ausgeglichener" als erwartet. Trotzdem waren alle neun Wähler des MPC der Meinung, dass sie gerne "weitere Beweise für einen Schwächerückgang" sehen möchten, bevor sie mit einer Normalisierung des Zinssatzes fortfahren; der Bankensatz wurde einstimmig auf seinem historischen Tief bei 0,5% belassen, so das BoE-Protokoll. Der MPC sagte, dass die Normalisierung des Zinssatzes schrittweise geschehen würde, und dass die Zinssätze weiterhin für einen gewissen Zeitraum unter dem historischen Durchschnitt bleiben würden; er fügte hinzu, dass diese Absicht eventuell einen früheren Start einer politischen Straffung erfordere. Dieser Fortschritt sollte das Abwärtsrisiko im GBP beschränkt halten. Unsere Schlüsselunterstützung ist der Aufwärtstrendkanalboden (1,6740) vom Nov. 2013 bis Mai 2014.

Kurze Anmerkung zum FOMC-Protokoll

Das Protokoll der FOMC-Sitzung vom 29.-30. April brachte uns wenig Informationen. Das Protokoll enthielt eine lockere Diskussion über die Normalisierung ihrer Politik und betonte gleichzeitig, dass eine Straffung nicht unmittelbar bevorsteht. Die Mehrheit der Teilnehmer konzentrierte sich auf die Flaute am Arbeitsmarkt, es wurde erwähnt, dass die Inflation für eine gewisse Zeit „deutlich unter dem 2%-Ziel“ bleiben würde. Unsere größte Sorge hier ist unsere Skepsis in Bezug auf die Inflationsdynamiken. Die neuesten Inflationswerte zeigten, dass der jährliche VPI die 2,0% erreicht hat, während die Kern-Inflation (ohne Nahrungsmittel und Energie) auf jährliche 1,8% angestiegen ist - was klar negativ ist für die Erwartungen des FOMC im Zusammenhang mit einem stetigen Preisanstieg. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation in den USA erwarten wir, dass sich die Inflation bis zum Ende des Jahres über 2,0% festigt. Die langsame geldpolitische Drosselung sollte weiterhin mit der aktuellen Geschwindigkeit von 10 Mrd. USD/Monat stattfinden, und eine erste Zinssatzerhöhung wird nicht vor Mitte 2015 erwartet.

EUR/USD Chart

EURUSD Der EUR/USD hat die starke Unterstützung bei 1,3643 (siehe auch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt) gestern erfolgreich getestet. Ein Durchbruch durch den anfänglichen Widerstand bei 1,3732 ist allerdings erforderlich, um ein kurzfristiges Nachlassen des Verkaufsdrucks zu bestätigen. Weitere Widerstände liegen bei 1,3775 (12.05.2014 Hoch) und bei 1,3845 (09.05.2014 Hoch). Eine weitere Unterstützung liegt bei 1,3562 (12.02.2014 Tief). Längerfristig hat der EUR/USD seine langfristig ansteigende Trendlinie durchbrochen, was auf eine deutliche Verschlechterung des zugrunde liegenden haussierenden Momentums hinweist. Ein Durchbruch des Schlüsselunterstützungsbereichs bei 1,3673 (04.04..2014 Tief) und 1,3643 (27.02.2014) ist erforderlich, um eine langfristige baissierende Trendumkehr (siehe potenzielle Doppeltop) zu bestätigen.

GBPUSD Der GBP/USD hat die durch seinen ansteigenden Kanal markierte Unterstützung erfolgreich getestet. Der Auftrieb legte gestern an Momentum zu. Ein Durchbruch durch den Widerstand bei 1,6903 würde eine Wiederaufnahme des zugrunde liegenden Aufwärtstrends bestätigen. Stündliche Unterstützungen liegen bei 1,6802 (20.05.2014 Tief) und bei 1,6732 (15.05.2014 Hoch). Ein weiterer Widerstand liegt bei 1,6996. Längerfristig dürften sich die Kurse weiterhin in einem ansteigenden Kanal bewegen. Eine haussierende Tendenz wird bevorzugt gesehen, solange sich die Unterstützung bei 1,6661 (15.04.2014 Tief) hält. Allerdings sind wir zurückhaltend, ein Aufwärtspotential oberhalb des wichtigen Widerstands bei 1,7043 (05.08.2009 Hoch) anzudeuten, insbesondere angesichts der allgemein überkauften Bedingungen.

USDJPY Der USD/JPY hat gestern die starke Unterstützung bei 100,76 getestet. Der stündliche Widerstand bei 101,67 (16.05.2014 Hoch) wurde erreicht. Widerstände werden nun durch die rückläufige Trendlinie (bei rund 102,25) und 102,36 (13.05.2014 Hoch) markiert. Eine langfristig haussierende Tendenz wird bevorzugt gesehen, solange sich die Schlüsselunterstützung bei 99,57 (19.11.2013 Tief) hält. Beobachten Sie den durch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (bei rund 101,26) und 100,76 (04.02.2014 Tief) markierten Unterstützungsbereich. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 110,66 (15.08.2008 Hoch).

USDCHF Der USD/CHF fordert erneut den starken Widerstand bei 0,8953 heraus. Eine langfristig haussierende Tendenz wird bevorzugt gesehen, solange sich die Unterstützung bei 0,8883 (15.05.2014 Tief) hält. Ein weiterer Widerstand befindet sich bei 0,9038 (12.02.2014 Hoch), wohingegen eine weitere stündliche Unterstützung bei 0,8841 (02.05.2014 Hoch) liegt. Aus einer längerfristigen Perspektive wird die seit 0,9972 (24.07.2012) vorhandene Struktur als große korrektive Phase erachtet. Ein entschiedener Durchbruch durch den Schlüsselwiderstand bei 0,8953 ist erforderlich, um ein haussierendes Umkehrmuster (siehe die potenzielle Formation eines doppelten Bodens) zu validieren.

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