GBP und JPY haben gute Gründe zur Stärke

Veröffentlicht am 27.06.2014, 13:26

Der halbjährliche Bericht des Vereinigten Königreichs zur Finanzstabilität betonte die Risiken hinter dem hohen Grad an Hypotheken im Vereinigten Königreich und gab Maßnahmen bekannt, um den Boom am Wohnungsmarkt zu dämpfen. Bei seiner Rede gestern führte Carney aus, dass " ohne politische Maßnahmen ein Risiko für eine übermäßige Haushaltsverschuldung besteht". Die Reihe an makroprudentiellen Maßnahmen zur Abkühlung des Immobilienmarktes beinhaltet Mindestanzahlungen und maximale Schuldengrenzen für versicherte Hypotheken. Diesbezüglich empfiehlt das Finanzpolitische Komitee (FPC) der BoE, den Anteil der Hypotheken auf das 4,5fache des Einkommens zu beschränken und auf nicht mehr als 15% der Kredite für Neubauten der Kreditgeber. Die Kreditnehmer, die ihre Schulden nicht zurückzahlen konnten, sollten abgelehnt werden. Es scheint, dass diese Maßnahmen von Carney Anlass genug waren, um eine neue Welle einer GBP-Nachfrage auszulösen. "Wenn wir etwas einrichten müssten, was eine dreifache Beschränkung wäre, würden wir mehr als die Hälfte der Hypotheken beschränken, die aktuell versichert sind", so Carney in einem Fernsehinterview nach der FPC-Sitzung. "Das würde nicht nur den Wohnungsmarkt verlangsamen, es würde ihn umkehren, es hätte Auswirkungen auf die Erholung und würde unserer Meinung nach zu viel sein", so Carney. Wir haben immer betont, dass, auch wenn die BoE die Hypothekenschulden nicht als unmittelbares Risiko für eine finanzielle Stabilität ansieht (vielleicht nicht, um auf den Märkten sinnlose Panik zu schaffen), die Briten inzwischen immerhin 1,28 Billionen Pfund an Schulden für ihre Häuser aufgetürmt haben, was ca. 76% des britischen BIPs ausmacht. Urteilen Sie selbst.

Könnten die leichter als erwarteten Beschränkungen als Signal für eine frühere Zinssatzerhöhung durch die BoE aufgefasst werden? Vielleicht. Die Unklarheit des MPC und die wortreiche Mitteilung von der BoE können den Finanzmärkten nur mehr Volatilität injizieren, da die Erwartungen nicht in Richtung eines klaren politischen Pfades führen. Nach fast einem Jahr als Governor hat Pat McFadden, Mitglied des Treasury Committees, Carney mit einem "unzuverlässigen Freund" verglichen!

Die endgültigen BIP-Zahlen des Vereinigten Königreichs für das 1. Quartal bestätigten die frühere Schätzung von 0,8% Q/Q, das BIP J/J ist um 3,0% angestiegen (leicht unter der Schätzung von 3,1%). GBP/USD schoss kurzfristig auf 1,7016 (Intraday-Tief), erholte sich jedoch schnell aufgrund eines engeren Leistungsbilanzdefizits im 1. Quartal (GBP -18,5 Mrd. vs. -22,4 Mrd. im letzten Quartal). Die Gesamtunternehmensinvestitionen erweiterten sich zum 5. Mal in Folge deutlich (5,0% im Quartalsvergleich, 10,6% im Jahresvergleich (im Vergleich zu 2,7% und 8,7% erwartet), und verzeichneten den längsten Ausweitungszeitraum der letzten 16 Jahre. Dies sind gute Nachrichten für die BoE-Falken, da die wichtigsten Probleme, die die Politiker vor kurzem aufgezeigt haben, niedrigere Exporte und schwache Auslandsdirektinvestitionen (FDI) sind. Nach dem FPC-Statement ist das GBP/USD in der Folge von asiatischen Händlern auf 1,7052 gezogen worden, doch wurden nach Bekanntgabe des BIP keine neuen Hochs begründet; der Schlüsselwiderstand liegt bei 1,7063 (Hoch vom 19. Juni). Trotz des aggressiven Abverkaufs von gestern, befindet sich EUR/GBP weiterhin in einer bullischen Erholungsphase. Aufgrund des Unterschieds bei den UK/Eurozonen-Prognosen sehen wir begrenztes Aufwärtspotential mit ersten Angeboten vor dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt (0,80456).

Hören Sie auf von einem zusätzlichen BoJ-Anreiz zu träumen

Die japanischen Preise sind seit 1982 laut den CPI-Werten, die heute Nacht in Tokio bekannt gegeben worden waren, am stärksten angestiegen. Das Gesamt-CPI der Nation beschleunigte sich wie erwartet mit der Geschwindigkeit von 3,7% J/J im Mai (vs. 3,4% vor einem Monat), die Arbeitslosigkeit ging auf 3,5% zurück (von vorher 3,6%). Die japanische Regierung warnte davor, dass die Haushaltsausgaben eventuell im Mai aufgrund der aktuellen Erhöhung der Verkaufssteuer zurückgehen würden, die Ausgaben befinden sich jedoch außer bei Autos und Wohnungen in einem Aufwärtstrend. Zusammen mit der USD-Schwäche eröffnete USD/JPY in der Nähe des gleitenden 200-Tagesdurchschnitts (101,73) und ging nach der Bekanntgabe des CPI in Richtung 101,32 (Monatstief) zurück. Aufgrund der starken Wirtschaftsdaten hat die BoJ keinen Grund zu einem zusätzlichen monetären Anreiz. Dies schreckt Wetten auf eine neue Rallye für USD/JPY und JPY-Paare vor Jahresende ab. Das 1-monatige Risk Reversal für USD/JPY ging stark zurück, was die schwindenden Hoffnungen des Marktes auf höhere Ausübungspreise bestätigt.

EUR/USD

EURUSD Der EUR/USD bewegt sich weiterhin innerhalb des horizontalen Bereichs, der von 1,3503 und 1,3677 definiert wird. Gestern wurde der Schwäche mit Kaufinteresse begegnet. Beobachten Sie den stündlichen Widerstand bei 1,3644. Eine stündliche Unterstützung befindet sich bei 1,3565 (Tief vom 20.06.2014, siehe auch das 61,8% Retracement). Längerfristig weist der Durchbruch des langfristig aufsteigenden Keils (siehe auch die Unterstützung bei 1,3673) auf eine eindeutige Verschlechterung der technischen Struktur hin. Das von der Doppeltop-Formation implizierte langfristige Abwärtsrisiko liegt bei 1,3379. Schlüsselunterstützungen liegen bei 1,3477 (Tief vom 03.02.2014) und bei 1,3296 (Tief vom 07.11.2013).

GBPUSD Der GBP/USD bleibt stark, wie der Durchbruch durch die kurzfristig rückläufige Trendlinie bestätigt. Beobachten Sie den Test des wichtigen Widerstands bei 1,7043/1,7063. Stündliche Unterstützungen liegen bei 1,6953 und bei 1,6923 (Hoch vom 18.06.2014). Längerfristig wird ein allmählicher Durchbruch des wichtigen Widerstands bei 1,7043 (Hoch vom 05.08.2009) bevorzugt, solange sich die Unterstützung bei 1,6693 (Tief vom 29.05.2014) hält. Weitere Widerstände befinden sich bei 1,7332 (siehe das 50% Retracement auf den Rückgang von 2008) und bei 1,7447 (Tief vom 11.09.2008).

USDJPY Der USD/JPY hat die durch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt implizierte Unterstützung (bei rund 101,61) durchbrochen, was einen anhaltenden Verkaufsdruck bestätigt. Ein weiterer Rückgang in Richtung einer starken Unterstützung bei 100,76 ist wahrscheinlich. Stündliche Widerstände liegen nun bei 101,74 (Innertageshoch) und bei 101,89 (Hoch vom 26.06.2014). Eine langfristig bullische Tendenz wird bevorzugt, solange sich die Schlüsselunterstützung bei 99,57 (19.11.2013 Tief) hält. Ein Durchbruch durch den Schlüsselwiderstand bei 103,02 ist erforderlich, um das Ende der aktuellen Konsolidierungsphase zu bestätigen. Eine starke Unterstützung befindet sich bei 100,76 (Tief vom 04.02.2014). Ein wichtiger Widerstand liegt bei 110,66 (Hoch vom 15.08.2008).

USDCHF Der USD/CHF weist weiterhin eine kurzfristige Abfolge tieferer Hochs auf. Beobachten Sie den Test der Unterstützung bei 0,8908 (Tief vom 05.06.2014, siehe auch das 38,2% Retracement). Eine weitere Unterstützung befindet sich bei 0,8883. Ein Widerstand liegt bei 0,8974 (61,8% Retracement, siehe auch den rückläufigen Kanal). Ein starker Widerstandsbereich liegt zwischen 0,9012 und 0,9037. Langfristig betrachtet weist der bullische Ausbruch aus dem Schlüsselwiderstandsbereich bei 0,8953 auf das Ende der großen Korrekturphase hin, die im Juli 2012 begonnen hatte. Das von der Doppelboden-Formation implizierte langfristige Aufwärtspotenzial liegt bei 0,9207. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 0,9156 (Hoch vom 21.01.2014).

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