Das feindliche Übernahmeangebot des Goldgiganten Goldcorp (WKN 890493) für den kleineren Konkurrenten Osisko Mining (WKN A0Q390) in Höhe von 2,6 Mrd. CAD löste gemischte Reaktionen bei Analysten und Beobachtern aus.
Goldcorp gab sein Gebot ab, nachdem jahrelange Gesprächen zwischen den Unternehmen Ende vergangenen Jahres ergebnislos abgebrochen wurden, teilte Goldcorps CEO Chuck Jeannes am gestrigen Montag vor Analysten mit.
Sollte der Konzern mit seinem Angebot erfolgreich sein, würde er zum größten Goldproduzenten Quebecs aufsteigen und die Canadian Malartic-Mine von Osisko zu einem der wichtigsten Assets im Portfolio von Goldcorp, erklärte Jeannes.
Goldcorp hatte bereits 2008 eine kleine Beteiligung an Osisko erworben und diese bis 2011 auf 10,1% ausgebaut, bevor man sie 2011 für 530 Mio. CAD veräußerte. Laut Jeannes habe man diese Entscheidung angesichts des Marktumfelds getroffen. Osiskos operatives Team habe aber dennoch sehr gute Arbeit in einem schwierigen Umfeld geleistet.
Canadian Malartic bietet Goldcorp 10 Mio. Unzen an nachgewiesenen und wahrscheinlichen Goldreserven und eine langlebige Mine mit niedrigen Kosten, die mehr als 500.000 Unzen Gold pro Jahr liefern soll. Und nach Ansicht von Jeannes ist Canadian Malartic in den Händen seines Konzerns mehr Wert als als allein stehender Betrieb.
Zumal Goldcorps Éléonore-Mine, die dieses Jahr in Produktion gehen soll, einige Synergien mit Malartic biete, so Jeannes. Zusammen würden die beiden Minen in Quebec 1 Mio. Unzen Gold pro Jahr fördern, was bedeuten würde, das fast 50% von Goldcorps Produktion aus Kanada stammen würden.
Derzeit ziehe man es, so Jeannes weiter, vor, eine Übereinkunft mit Osisko zu erzielen. Das Ziel der Begierde hatte am Montag erklärt, man werde das Angebot von Goldcorp untersuchen wie jedes andere auch. Bis diese Prüfung abgeschlossen sei, werde man sich nicht weiter äußern.
Goldcorp bietet 5,95 CAD pro Aktie bzw. 2,26 CAD in bar und 0,146 Goldcorp-Aktien für jede Osisko-Aktie, was ein Gebot von 2,6 Mrd. CAD bedeutet. Das stellt einen Aufschlag von 15% im Vergleich zu Osiskos Schlusskurs vom 10. Januar dar.
Das Gebot und die Informationen an die Aktionäre werden heute veröffentlicht und nicht später als am 28. Januar an die Aktionäre verschickt. Damit der Deal durchgeht, müssen Osisko-Aktionäre, die zwei Drittel der Stimmrechte halten, bis zum 19. Februar der Transaktion zustimmen, außer sie wird verlängert oder das Angebot zurückgezogen.
Einige Experten sind der Ansicht, dass die Offerte „knauserig” ist und für die Goldcorp-Aktionäre ein großartiger, für die Osisko-Aktionäre aber nur ein guter Deal wäre. Mit 135 USD pro Unze sei der Deal fair, aber nicht herausragend, hieß es auch.
Die Anaylsten von RBC sind der Ansicht, dass Goldcorp bei seinem Angebot noch einmal nachlegen werden müsse, um Osisko nicht an einen aggressiveren Bieter zu verlieren, wozu Jeannes eigener Aussage nach nicht bereit ist.
Allerdings erklärte TD Securities, dass die Wahrscheinlichkeit eines rivalisierenden Gebots für Osisko von einem anderen Gold-Major nicht sonderlich hoch sei. Die Analysten schätzen, dass die Produktion von Goldcorp durch die Übernahme dieses Jahr um 17% steigen würde.
Cowen Securities nannte die Offerte „sehr attraktiv”, während Dundee Capital Markets der Ansicht ist, dass Goldcorp versuche ein Schnäppchen zu machen, ein so niedriges Angebot aber der Einmischung Dritter in den Deal Tür und Tor öffne. Goldcorp werde deshalb wahrscheinlich nachbessern müssen.
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