Geopolitische Faktoren könnten den Goldpreis wieder stärker bestimmen

Veröffentlicht am 04.08.2014, 09:48
Markbeobachtern zufolge könnten diese Woche eher geopolitische und charttechnische Faktoren den Goldpreis bestimmen, da die Flut an Wirtschaftsdaten aus den USA nachlässt.

Dennoch wird am Markt natürlich weiter spekuliert werden, wann nun die US-Notenbank tatsächlich zu einer weniger expansiven Geldpolitik zurückkehren wird, nachdem in der vergangenen Woche der Offenmarktausschuss der Fed tagte und eine wahre Flut von Wirtschaftsdaten auf die Marktteilnehmer niederging – unter anderem am Freitag die Arbeitsmarktdaten. Allerdings wird mit geringem Handelsvolumen gerechnet, da nun auch viele Händler ihren Jahresurlaub nehmen.

In der wöchentlichen Umfrage von Kitco News Gold Survey erwarteten 12 der Befragten, dass der Goldpreis diese Woche fallen wird, während acht Teilnehmer der Umfrage steigende Preise voraussagen und vier von einer Seitwärtsbewegung ausgehen. Zu den Befragten gehören Goldhändler, Investmentbanken, Futures-Händler und Chartanalysten.

An der Comex hatte Gold zur Auslieferung im Dezember die vergangene Woche mit einem Verlust von 10,50 USD auf 1.294,80 USD je Unze beendet. Silber zur Auslieferung im September verlor 26,5 Cent auf 20,371 USD pro Unze.

Allerdings war der Goldpreis zuvor bereits deutlicher gefallen und konnte sich erst erholen, nachdem das US-Arbeitsministerium mitteilte, dass die neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im vergangenen Monat nur um 209.000 und nicht wie erwartet um 230.000 gestiegen waren. Zudem war die Arbeitslosenquote leicht von 6,1% auf 6,2% gestiegen.

Die Experten von RBC Capital Markets Global Futures führten aus, dass sich der Markt in der vergangenen Woche angesichts des Fed-Treffens und der zahlreichen Wirtschaftsdaten vor allem auf die US-Geldpolitik konzentriert habe. Diese Woche aber würden die Goldmarktteilnehmer ihr Augenmerk wieder auf andere Dinge wie beispielsweise die Zahlungsunfähigkeit Argentiniens, die anhaltende Krise im Nahen Osten und die Sanktionen gegen Russland richten.

Die Edelmetallexperten bei Thomson Reuters GFMS sind zudem der Ansicht, dass in einer Zeit ohne viele Wirtschaftsdaten der charttechnische Handel an Bedeutung gewinnen dürfte. Zudem gehe der Handel auf der Nordhalbkugel in den Sommermonaten in der Regel ohnehin zurück. Und das, hieß es weiter, könnte zu erhöhter Volatilität führen.

Andere Analysten wiesen darauf hin, dass einige Marktteilnehmer überrascht seien, wie schnell und wie tief die Aktienmärkte gefallen seien, sodass aus dieser Richtung verstärktes Interesse an Gold kommen könnte.


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