Auch die Gesco AG (XETRA:GSC1n) über die wir im Geldanlage-Brief bislang noch nicht berichtet haben, hat in der vergangenen Woche Zahlen veröffentlicht. Damit einher ging leider eine Anpassung der Geschäftsprognose, die zwar den Aktienkurs nicht (mehr) belastete (siehe folgender Chart), dafür aber zu einer Verschlechterung der fundamentalen Bewertung führte.
Restrukturierungsfälle führten zu Ergebnisrückgang
Laut der Unternehmensmeldung vom Dienstag, den 06.11.2014, in der vorläufige Daten gemeldet wurden, beliefen sich im ersten Halbjahr 2014
- der Auftragseingang auf 226,6 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum 211,9 Mio. Euro),
- der Konzernumsatz auf 220,1 Mio. Euro (217,8 Mio. Euro) und
- der Konzernüberschuss nach Anteilen Dritter auf 5,5 Mio. Euro (8,6 Mio. Euro).
Der Rückgang im Ergebnis war durch die beiden Restrukturierungsfälle MAE Maschinen- und Apparatebau Götzen GmbH und Protomaster GmbH insbesondere im zweiten Quartal deutlich belastet.
Schwaches Halbjahresergebnis kann nicht mehr ausgeglichen werden
Im anschließenden dritten Quartal 2014 lagen
- der Auftragseingang bei rund 113 Mio. Euro (113,3 Mio. Euro) und
- der Konzernumsatz bei rund 116 Mio. Euro (119,5 Mio. Euro).
Auf dieser Basis passte das Unternehmen den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 an. Der Vorstand geht nun von einem Konzernumsatz zwischen 455 Mio. und 460 Mio. Euro aus (bislang 470 Mio. Euro). Beim Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter rechnet das Unternehmen nun mit 14,5 Mio. bis 15,0 Mio. Euro (bislang 17,5 Mio. Euro).
Ursachen für die Plananpassung sind im Wesentlichen die konjunkturbedingt geringere Auslastung, Auftragsverschiebungen sowie Änderungen im Auftragsmix, die zu Lasten der Marge gehen. Zudem wird die Restrukturierung der Protomaster GmbH das Konzernergebnis stärker als erwartet belasten. In Summe führen diese Faktoren dazu, dass das schwache Ergebnis des ersten Halbjahres nicht wie erwartet im zweiten Halbjahr ausgeglichen werden kann.
Fundamentale Bewertung
Das Unternehmen wiegt an der Börse derzeit 233,4 Mio. Euro. Bei einem erwarteten Umsatz im lufenden Geschäftsjahr von mindestens 455 Mio. Euro errechnet sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von günstigen 0,5. Aber:
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt nun durch die reduzierte Erwartung eines Konzernüberschusses von nur noch 14,5 bis 15,0 Mio. Euro bei über 15,5. Und bei seit dem Jahr 2012 rückläufigen Gewinnen ist uns dies zu teuer.
Damit haben wir auch die Gründe dafür ermittelt, dass sich die Aktie seit Mitte 2011 lediglich seitwärts bewegt. Genau wie bei den Aktien von Dürr könnte man diese Range natürlich zum Traden nutzen.
Gewinne rechtzeitig gesichert
Vor diesem Hintergrund können wir dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen. Denn für das „Geldanlage Premium Depot“ haben wir genau diese Tradingstrategie umgesetzt. Wir hatten die Aktien bereits am 10.10.2014 gekauft zu einem damaligen Kurs von 65 Euro. Bezogen auf den aktuellen Kurs von rund 70 Euro liegen wir immerhin mit mehr als 7% im Gewinn. Und weil wir bereits am vergangenen Freitag einen StopLoss in den Markt gelegt haben, der uns zumindest die Gewinne in Höhe von rund 7% sichert, kann uns bei den Aktien von Gesco schon nichts schlimmes mehr passieren. Im Idealfall steigt der Kurs noch etwas weiter, so dass wir den StopLoss nachziehen können.
(Quelle: kostenloser Newsletter Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 12.11.2014)