Die Gigaset AG (XETRA:GGS) (WKN 515600) aus München ist ein international agierendes Unternehmen im Bereich der Kommunikationstechnologie. Die Gesellschaft ist Europas Marktführer bei DECT-Telefonen. Weltweit rangiert der Premiumanbieter mit etwa 1.400 Mitarbeitern und einer Marktpräsenz in ca. 70 Ländern an zweiter Stelle.
Gigaset entwickelt intelligente Lösungen für den Privat- und Geschäftskundenmarkt. Zum Produktportfolio zählen sowohl Endgeräte als auch dazu passende Software-Anwendungen.
Weltweit gibt es Millionen Haushalte mit installierten Gigaset- Basisstationen. Unabhängige Produkttests bestätigen regelmäßig, dass die Produkte in punkto Qualität, Ausstattung und Bedienbarkeit an der Spitze liegen.
Zu den Beteiligungen zählt die Gigaset Communications GmbH. Diese ist Markenlizenznehmer der Siemens AG (XETRA:SIEGn) und auf Design, Entwicklung, Produktion sowie die Distribution von Qualitätsprodukten für die Kommunikation zu Hause spezialisiert.
Quartalszahlen
Gigaset verbesserte im 3. Quartal ihr EBITDA im fortzuführenden Geschäft um 0,6 Mio. Euro auf 4,4 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Konzernverlust reduzierte sich um 3,6 Mio. Euro auf 0,2 Mio. Euro.
Gründe dafür waren vor allem Buchgewinne im Rahmen der Equity-Methode aus der Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen mit Hauptinvestor Goldin zum Aufbau eines Mobilfunkgeschäfts. Zudem trug das inzwischen umgesetzte Sparprogramm in Höhe von 30 Mio. Euro zur Ergebnisverbesserung ebenso bei, wie das zum September im Wesentlichen umgesetzte neue Effizienzgramm in Höhe von 17,5 Mio. Euro.
Nahezu versiebenfacht haben sich die Anfangsumsätze mit dem in 2013 eingeführten neuen Smart Home System "Gigaset elements". Diese können jedoch die rückläufige Umsatzentwicklung im Kerngeschäft mit digitalen Schnurlostelefonen nicht kompensieren. Dennoch erzielte Gigaset im Kerngeschäft als Premium-Marke um 29% höhere Preise. Der Gesamtmarkt war allerdings um etwa 7% rückläufig.
Dank der erfolgten Kapitalmaßnahmen stieg die Eigenkapitalquote von 3,6% auf 21,3%. Darüber hinaus konnten alle Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 25 Mio. Euro zurückgeführt werden. Der nunmehr völlig finanzschuldenfreien Gigaset-Gruppe eröffnet sich somit eine Vielzahl neuer Optionen, um die Finanzierung der Wachstumsstrategie weiter sicherzustellen.
Gigaset-CEO Charles Fränkl sagte: „Gigaset behauptet seine führende Position in einem schwierigen Markt. Durch striktes Kostenmanagement ist es uns gelungen, unser Ergebnis und den Free Cash Flow deutlich zu verbessern.“
Ausblick
Gigaset hält an ihrem im März gegebenen Ausblick fest: Um der anhaltend schwierigen Entwicklung des Kernmarktes zu begegnen, sind auch weiterhin Investitionen in den Aufbau neuer, zukunftsträchtiger Geschäftsfelder und Produktgruppen nötig. 2014 werden die neuen Geschäftsfelder zusätzliche Umsatzbeiträge liefern, die jedoch den marktbedingten Rückgang bei Schnurlostelefonen noch nicht vollständig kompensieren können.
Gigaset erwartet daher für das laufende Geschäftsjahr in den Geschäftsfeldern Consumer Products, Business Customers und Home Networks einen rückläufigen Umsatz im fortzuführenden Geschäft im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Außerdem geht die Gesellschaft davon aus, dass es zu einer gegenüber dem Vorjahr erneut deutlichen Verbesserung beim EBITDA und bei der EBITDA-Marge im oberen einstelligen Prozentbereich kommen dürfte.
Einschätzung
Die deutliche Ergebnisverbesserung honorierte die Börse mit einem kräftigen Kursaufschlag. Charttechnisch könnte die Aktie die 1 Euro-Marke wieder zurückerobern. Das wären immerhin noch 30% Gewinnpotenzial. Spekulativ kaufen.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 19.11.2014, Gastautor: Christian Lohmer, Lohmer Research LR)