(DailyFX.de) Erneut steigerte laut dem Commitment of Traders Report die Gruppe der Banken, Vermögensverwalter und Fonds ihre Position im Gold am Terminmarkt der COMEX.
Die vierte Woche infolge griffen sie verstärkt nach Kauf-Positionen. Lediglich in einer Woche kam es bisher in 2014 zu einem Abbau der Position, mit 1.402 Kontrakten fiel dieser Ausreißer jedoch förmlich marginal aus.
Der frisch in 2014 aufgekommene Optimismus setzt sich nach wie vor unter den spekulativen Marktteilnehmern fort. Die aktuelle Position der Profis von 115.166 Kontrakten liegt mittlerweile über 400 Prozent höher als noch zu Beginn Dezember 2013. Aktuell entspricht die Position mit der die Großspekulanten mehrheitlich auf das gelbe Edelmetall setzen rund 15,4 Mrd. US-Dollar. Im Vergleich zur Vorwoche festigte sich die Position um 0,76 Mrd. USD.
Aufatmen des US-Dollars könnte dem Gold in die Quere kommen
Überraschendes bot am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht, der Druck für den Goldkurs bedeutete. Der Stellenzuwachs von 175.000 im Februar lag trotz der im Februar in vielen Teilen der USA vorherrschenden Kältefront über der Erwartung, zudem konnten die revidierten Kennzahlen der neugeschaffenen Stellen der Monate Dezember und Januar positiv überraschen und ließen den Schatten der gestiegenen Arbeitslosenquote auf 7,7% klein ausfallen.
Die US-Arbeitsmarktkennzahlen, welche strauchelnd ins Jahr starteten, scheinen sich wieder zu normalisieren. Noch liegen sie jedoch unter den durchschnittlichen 194.250, welche in 2013 verbucht wurden. Doch der Fed wird diese Entwicklung genügen, um an gewähltem Tempo der Reduzierung der konjunkturstützenden Maßnahmen festzuhalten. Denn erst bei signifikanten Änderungen des Ausblicks der US-Konjunktur die Notenbank gewillt, das Drosseln zu verlangsamen. Nach der nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung der amerikanischen Währungshüter, 18.-19. März, wird somit aller Voraussicht nach eine weitere QE-Reduzierung von 10 Mrd. US-Dollar verkündet. Die Nachfrage nach Gold könnte zumindest von einem „Inflationsstandpunkt“ aus voraussichtlich nachlassen.
Chinas Nachfrage laut Prognosen nach Gold im ersten Quartal 2014 um 17% schwächer
Seitens der chinesischen Wirtschaftskannzahlen boten nicht nur schwache Exportkennzahlen für eine Überraschung. Um 18,1% fielen im Februar die Exporte Chinas im Vergleich zum Vorjahr aus. Laut der „China Gold Association“ könnte zudem die Goldnachfrage der Chinesen um 17% im ersten Quartal im Vergleich zur Nachfrage von Oktober bis Dezember 2013 ausfallen und damit um 250 Tonnen geringer.
Ausblick trotz Druckkomponenten noch positiv
Trotz der Ausblicke eines weiteren zögerlosen „Taperings“ der Fed und eines Rückgangs der chinesischen Nachfrage zeigt sich der Kursverlauf aktuell noch stabil. Denn hinter der 2014-Goldrallye stehen weitere Faktoren. Allen voran die Spannung in der Ukraine, welche weiterhin präsent ist und die Märkte weiterhin in Schach halten könnte. Sofern das geopolitische Risiko nicht abnimmt, wird der sichere Hafen Gold von risikoaversen Marktteilnehmern weiterhin verstärkt angesteuert werden. Gestern sorgte zudem der erste verzeichnete Anstieg im Holding des größten Gold ETFs seit Ende Februar für Unterstützung.
Oberhalb der 1.307 USD bleibt der Kurs mit bullishen Potenzial einzustufen, ein Bruch des Jahreshochs von 1.354 USD könnte mit weiterer Dynamik einhergehen. Die Haltung der Banken, Vermögensverwalter und Fonds deutet bisher zudem auf eine unvermindert optimistische Haltung.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de