Gold-Fans sind in den vergangenen Jahren wahrscheinlich des Öfteren einmal darüber ins Grübeln gekommen, ob das von ihnen stets als sicherer Hafen proklamierte Edelmetall tatsächlich als Krisenwährung taugt. Zu regelmäßig hatte die Goldnotierung auf geopolitische Turbulenzen und deren Implikationen am Aktienmarkt nicht wie erhofft mit Kursrallys reagiert und sich stattdessen verhältnismäßig träge gezeigt – wenn sie nicht sogar im Gleichschritt mit den Aktienbörsen korrigiert hat. Temporär lassen sich in den letzten Jahren zwar ansatzweise diametral zueinander verlaufende Entwicklungen von Gold und Aktienmarkt, in diesem Fall dem MSCI World Index (DE:CBMINWO) (siehe unten), feststellen, aber diese Korrelation stellt keine Regel dar.
Unabhängig von der Entwicklung am Aktienmarkt dürfte bei Goldinvestoren aber mittlerweile die Hoffnung wieder zunehmen, dass das Edelmetall in absehbarer Zeit in die Nähe früherer Höchststände gelangen könnte. Dabei ist weniger die Corona-Krise entscheidend – auch wenn deren immer noch nicht absehbare Folgen und der weitere Verlauf der Pandemie natürlich nach wie vor für ein enormes Maß an Unsicherheit sorgen, ebenso wie schwelende Handelskonflikte und die in knapp einem halben Jahr anstehenden US-Wahlen. Vielmehr ist das geld- und zinspolitische Umfeld von Bedeutung: Niedrige Zinsen (NYSE:TIP) und ein schwacher US-Dollar haben in der Vergangenheit schon oft einen Nährboden für einen steigenden Goldpreis dargestellt. Und auch wenn die derzeitige ganz im Zeichen von Covid-19 stehende Situation in der Geschichte beispiellos ist – grundlegende Mechanismen an der Börse kann auch ein neuartiges Virus nicht außer Kraft setzen.