Seit Wochen hat sich abgezeichnet, dass das Interesse am Gold hoch genug ist, um neue Rekordstände zu erzielen. Zum Wochenauftakt war es dann soweit. Gold ist über den Topwert von 2011 gestiegen und auch Silber konnte von diesem Kursschub beim großen Bruder profitieren. Bei dieser Aufmerksamkeit für die Edelmetalle gerät Öl in den Hintergrund und kann sich lediglich weiter in der Seitwärtsrange halten.
Langfristeinschätzung Gold
Im Langfristchart von Gold darf inzwischen durchaus von einer Fahnenstange gesprochen werden. Die jüngste Anstiegsbewegung war so dynamisch, dass eine sehr steile Aufwärtsbewegung entstanden ist. Bei aller Euphorie sollte bedacht werden, dass solch steile Bewegungen nicht lange durchzuhalten sind. Eine Korrekturbewegung wird in den kommenden Wochen kaum zu vermeiden sein. Insgesamt stellt sich die Lage allerdings weiterhin sehr konstruktiv dar.
Die obere Linie im Chart soll anzeigen, wo der bisherige Rekordstand bei Gold lag. Dieser wurde nun dynamisch überwunden. In den letzten Tagen des Anstiegs war keine Korrekturbewegung zu sehen. Der steile Anstieg wird so kaum lange durchzuhalten sein. Da auch für Edelmetalle der Grundsatz „Die Märkte lieben große runde Zahlen“ gilt, dürfte die Marke von 2.000 USD noch erreicht werden. Spätestens dann sollte eine Gegenbewegung einsetzen.
Silber konnte sich dem dynamischen Anstieg beim Gold anschließen und ist in einen neuen Topbereich vorgedrungen. Das Rekordhoch von 2011 liegt mit rund 50 USD zwar noch sehr weit entfernt, die allgemeine Lage ist aber weiterhin sehr positiv zu betrachten. Zur Vorsicht mahnt allerdings der große Abstand zur 21-Tage-Durchschnittslinie. Dieser spricht dafür, dass eine Korrekturbewegung bevorsteht. Ob eine solche noch in dieser Woche erfolgt oder sich die Anstiegsbewegung noch etwas fort- setzt, bleibt abzuwarten.
Bei Platin läuft die Anstiegsbewegung weit weniger spektakulär ab, wie bei den anderen Edelmetallen. Die runde Marke von 1.000 USD pro Unze konnte noch nicht erreicht werden. Trotzdem sieht die Lage bei Platin weiterhin vielversprechend aus. Der Aufwärtstrend ist nicht zu dynamisch, läuft aber auch nicht Gefahr gebrochen zu werden. Ein Anstieg bis oder über die 1.000er- Marke dürfte in den kommenden Wochen möglich sein.
Man könnte fast meinen, dass Öl darunter leidet, dass der Fokus derzeit auf den Edelmetallen liegt. Das Gap von Anfang März konnte jedenfalls geschlossen werden, eine massive Anstiegsbewegung ist aber nicht zu beobachten. Auch wenn der flache Aufwärtstrend seit Ende Mai intakt ist, muss derzeit von einer anhaltenden übergeordneten Seitwärtsbewegung gesprochen werden.