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Gold und Silber im Chartcheck

Veröffentlicht am 24.10.2013, 17:22
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In dem kostenlosen Börsen-Newsletter "Geldanlage-Brief" setzt sich Sven Weisenhaus wöchentlich mit dem aktuellen Marktgeschehen auseinander und erstellt zu den wichtigsten Märkten charttechnische Analysen. Kürzlich hat er ein Experten-Interview für das Deutsche Anleger Fernsehen DAF geben, in dem es um die Edelmetalle Gold und Silber ging. Lesen Sie nachfolgend, wie er sich in dem Interview zur aktuellen Situation bei Gold und Silber geäußert hat.

Frage 1:
Herr Weisenhaus, in den letzten Tagen ging der Goldpreis mal wieder auf Talfahrt. Die
Entwicklung in den letzten Wochen gleicht einem Trauerspiel. Welche Faktoren belasten den Goldpreis denn am Meisten?


Es gibt aktuell 3 Themen, die den Goldpreis belasten:

  1. Die Problematik der Schuldenobergrenze in den USA schien gestern schon so gut wie gelöst. Das sieht zwar heute schon wieder etwas anders aus, aber immer wenn eine Lösung in Sicht ist, drückt dies auf den Goldpreis.
    Zwar verschärft sich mit einer Anhebung des Schuldenlimits eigentlich langfristig das Problem der Verschuldung, was den Goldpreis ja vor etwa 1,5 bis 2 Jahren erst so richtig angetrieben hatte, doch eine Finanzkrise wäre kurzfristig erst einmal abgewendet und daher bedarf es kurzfristig eben keiner Depotabsicherung – Gold ist daher weniger gefragt.
  2. Auf diese Problematik achtet derzeit die gesamte Welt und sie verdrängt noch alle anderen Themen. Doch wenn eine Einigung das Problem voraussichtlich ins kommende Jahr verschiebt, wonach es bislang aussieht, dann rückt natürlich wieder die Geldpolitik der US-Notenbank in den Fokus. Es ist wahrscheinlich, dass die US-Notenbank im Dezember das Anleihekaufprogramm reduzieren wird. Die Liquiditätsflut war eine weitere Treibfeder des Goldpreises. Doch wenn nun die Menge zusätzlicher Liquidität reduziert wird, drückt dies auf den Goldpreis.
  3. Die Liquiditätsflut sollte eigentlich zu erhöhter Inflation führen, was von den Goldbullen als weiterer Grund für steigende Goldpreise angeführt wurde. Doch die Realität sieht hier völlig anders aus. Inflation in Deutschland: 1,4 Prozent im September (Importpreise -3,4% im August, Erzeugerpreise -0,5% im August). Die jährliche Inflationsrate des Euroraums ist im September auf 1,1 Prozent gefallen. Die jährliche Inflation der G20 ist im August auf 3,0 Prozent gesunken. Durchschnittliche Inflationsrate der USA in 2013 ca. 1,8 Prozent. In allen wichtigen Regionen kann man sagen, dass die Inflationsraten sinken.

Inzwischen spricht deutlich mehr für weiter fallende Goldpreise als für steigende.

Frage 2:
Schauen wir auf die Charttechnik. Welche Marken im Umfeld des Goldpreises sind momentan besonders wichtig und interessant? Und welches Kursziel sehen Sie mittelfristig für das Gold?


Meinen Lesern in unserem Newsletter „Geldanlage-Brief“, den übrigens jeder kostenlos beziehen kann, hatte ich schon diverse Male geschrieben, dass sich der Goldpreis im Bereich von 1.300 USD recht wohl fühlt und er dort seitwärts tendieren wird.

Allerdings ist diese runde Marke rein psychologisch wichtig. Dass der Goldpreis aktuell wieder darunter notiert ist nicht wirklich schlimm. Man sieht nämlich in dem Chart, den ich heute mitgerbacht habe, dass sich der Goldpreis zurzeit in einem Abwärtstrend befindet, der sich leicht einkeilt.

Gold - Chartanalyse
Die untere Trendlinie verläuft aktuell bei ca. 1.250 USD. Nicht ganz zufällig lag gestern das Tief exakt auf diesem Niveau und der Goldpreis anschließend prallte wieder nach oben ab.
In einem kurzfristigeren Chart, den ich heute ebenfalls mitgebracht habe, ist diese Situation mit einem grünen Kreis markiert.
Gold - kurzfristige Chartanalyse
Die obere Linie kreuzt sich in Kürze mit der 1.300 USD Marke, womit sich dort theoretisch ein Kreuzwiderstand ergeben könnte. Ich hatte aber eben gesagt, dass die 1.300 USD Marke als horizontale Linie nur psychologisch relevant ist. Damit ist der Kreuzwiderstand hinfällig.

Und da es sich bei dem Keil um einen bullischen Keil handelt, ein Ausbruch nach oben ist also wahrscheinlich, gehe ich davon aus, dass der Goldpreis auch bald wieder oberhalb von 1.300 USD stehen wird. Viel mehr Potential sehe ich dann aber nicht, weil ich eben von einer Seitwärtsbewegung auf diesem Niveau ausgehe.

Kurzfristig sind die relevanten Marken also die Trendlinien des Keils. Ihre Zuschauer sollten also einen Ausbruch aus diesem Keil abwarten. Ich würde jetzt schon auf einen Ausbruch nach oben setzen und entsprechend in die fallenden Kurse hinein kaufen.

Aber nur kurzfristig, denn langfristig wird der Goldpreis aufgrund der eingangs genannten fundamentalen Entwicklungen – Stichwort Notenbankpolitik der Fed und sinkende Inflationsraten – unter Druck bleiben.

Frage 3:
Wie verhält sich die Situation aktuell beim Silber? Sehen wir hier ebenfalls fallende Kurse?


Werfen wir direkt auch zu dieser Frage auf einen mitgebrachten Chart.

Silber - Chartanalyse

Diesen Chart habe ich am 4. September, also vor ca. 1,5 Monaten, hier im Deutschen Anleger Fernsehen und natürlich auch meinen Lesern in unserem kostenlosen Newsletter „Geldanlage-Brief“ präsentiert.

Damals stand der Kurs noch bei fast 25 USD, womit zu diesem Zeitpunkt mein Kursziel für Long-Positionen erreicht war. Ich habe dies mit einem roten Kreis markiert. Daher riet ich Ihren Zuschauern und meinen Lesern im Geldanlage-Brief dazu, erst bei tieferen Kursen wieder zu kaufen. Konkret sagte ich: „Verkaufen Gold bei 1.460 USD und Silber bei 25 USD, Kaufen Gold bei 1.200 bis 1.250 USD und Silber bei 20 bis 22 USD.

Diese Kurse hatte ich genannt, weil ich im Silberpreis wieder eine Seitwärtsbewegung sah, so wie wir sie auch schon zuvor von 2011 bis 2013 gesehen haben. Die Range reichte in diesem Zeitraum von ca. 26 bis rund 35 USD, zu sehen am oberen blauen Rechteck im Chart. Die neue Range hatte ich mit Kursen von ca. 20 bis 26 USD beziffert und dies mit dem Rechteck rechts unten markiert. Ich wiederhole: vor 1,5 Monaten!
Mit Blick auf den Chart nach heutigem Stand zeigt sich, dass sich der Kurs bislang recht genau an diese Range hält.

Silber - kurzfristige Chartanalyse
Es gibt also für mich keinen Grund, meine damalige Prognose zu ändern.
Es gilt: Silber sollte man, genau wie Gold, kurzfristig ins Depot holen und bei steigenden Kursen wieder verkaufen. Langfristig, also auf Sicht der kommenden Monate, wird Druck auf den Edelmetallen bleiben und sich eine Seitwärtsbewegung etablieren. Die Edelmetalle eignen sich also nicht mehr zum Investieren, sondern jetzt eben zum Traden.

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