Riesige Mineralressourcen, geringe Explorationshistorie: Die Entdeckungen von Bergbauunternehmen auf dem Arabisch-Nubischen Schild am Roten Meer weisen auf enormes Potenzial für Gold- und Basismetalle hin. Zuletzt wurden dort mehrere Minenprojekte lukrativ an Majors veräußert. Nun steht die nächste Erfolgsstory in den Startlöchern.
14 m mit 14,07 g/t Gold, 20 m mit 7,7 g/t Gold und 18 m mit 5,47 g/t Gold: Hätte Alpha Exploration (TSXV:ALEX) (TSXV: ALEX, WKN: A3DLBX, ISIN: VGG3198S1074) die Ergebnisse seines Bohrprogramms aus Kanada oder Australien berichtet, wäre dem Unternehmen die Aufmerksamkeit der Branche gewiss gewesen. So hohe Erzgehalte sind in den westlichen Bergbau Hotspots nach mehr als 100 Jahren intensiven Abbaus eine Seltenheit.
Nicht jedoch in Eritrea, wo neben anderen aussichtsreichen Playern auch Alpha Exploration operativ tätig ist. Eritrea liegt auf dem Arabisch-Nubischen Schild – einer präkambrischen Grundgebirgseinheit Nordost- und Ostafrikas sowie des Westens der Arabischen Halbinsel.
Arabisch-Nubischer Schild: Riesige Vorkommen, geringe Exploration
Geologen konnten hier bereits zahlreiche der Gesteinsformationen ausmachen, nach denen Bergbauunternehmen weltweit suchen. Dazu zählen etwa vulkanogene Massivsulfide (bergbauübliche Abkürzung: VMS), in denen Kupfer-, Blei- und Zinkvorkommen lagern. Auch Porphyr – bekannt als typische Umgebung für Gold -und Kupfervorkommen – ist verbreitet. Darüber hinaus gibt es orogene Mineralsysteme (in denen Gold und weitere Metalle eingebettet sind) und ephitermale Lagerstätten (Gold, Silber und Quecksilber).
Geologen erahnen bereits die Ressourcen des Arabisch-Nubischen Schildes. Weitgehend erforscht sind diese jedoch noch längst nicht. Ganz im Gegenteil: Die Region gilt als unterexploriert und als potenzielle Heimat sogenannter Tier-1-Lagerstätten. Das sind Vorkommen, die aus einem Explorationsunternehmen mit einer Handvoll Experten binnen weniger Jahre einen internationalen Bergbaukonzern machen können.
Dort aktive Unternehmen wie Alpha Exploration beschreiben deshalb auch ganz unverblümt, dass der Fokus der Explorationsaktivitäten ausschließlich auf dem Arabisch-Nubischen Schild liegt. Man verweist auf die bekannten Abbaugebiete in Kanada und Australien, wo es mehr als 100 Jahre aggressive Exploration gibt und viele Minen bereits entdeckt sind. Ganz anders in der Region um das Rote Meer: Hier erwacht die Explorations- und Abbautätigkeit gerade aus einem langen Dornröschenschlaf.
Neue Hotspot-Region für den Bergbau im Aufwind
Auch wenn sich die Region im Vergleich zu Kanada und Australien noch in einem frühen Stadium befindet, gibt es bereits eine Vielzahl erfolgreicher Projekte im Produktionsstadium. In Ostägypten etwa befindet sich die Sukari Goldmine von Centamin (LON:CEY). In Saudi-Arabien betreibt die staatliche Bergbaugesellschaft Ma´aden udie Goldminen Bulgah, Mahd Ad´Dahab, Al Amar, Mansourah-Massarah, Ad Duwayhi und Ar Rjum. Auch westliche Unternehmen sind längst vertreten: Barrick Gold (NYSE:GOLD) betreibt die Kupfermine Jabal Sayid.
Bergbauunternehmen und Explorer zeigen seit einigen Jahren besonderes Interesse an Eritrea. Hier wurden bereits sehr große Vorkommen zur Produktion gebracht – etwa die Bisha Mine mit Reserven von 607.666 Feinunzen Gold, 34,1 Millionen Feinunzen Silber, 552 mlb Kupfer und 2582 mlb Zink. Die Goldproduktion läuft hier bereits seit 2011, die Kupferproduktion wurde vor zehn Jahren aufgenommen.
Doch das ist längst nicht alles: Die Ressourcen der Mine Zara werden auf 0,76 Mio. Unzen mit 5,1 g/t Gold geschätzt. Für die im Bau befindliche Mine Asamara gehen Schätzungen von 1,13 Millionen t Zink, 580.000 t Kupfer, 415.000 Feinunzen Gold und 11 Millionen Feinunzen Silber aus. Die Kali-Mine Colluli gilt als eine der weltweit bedeutendsten und kostengünstigsten Quellen für Kalisulfat, das z.B. als Düngemittel zum Einsatz kommt.
Eritrea startete Bergbaustrategie bereits 2016 – mit Erfolg
Eritrea ist noch immer eines der ärmsten Länder Afrikas. Die Regierung beschloss deshalb 2016, die großen Rohstoffvorkommen des Landes zu nutzen, um die unterentwickelte Volkswirtschaft auf ein höheres Niveau zu bringen. Damals betonte der Generaldirektor des Bergbauministeriums gegenüber Reuters, das Land sei "zukunftsträchtig und anlegerfreundlich".
Die speziellen Bedürfnisse der Bergbauindustrie – die Planungssicherheit über lange Zeiträume schätzt – scheint die Regierung bedient zu haben. Alpha Exploration und andere in dem Land aktive Unternehmen äußern sich lobend über ein verlässliches Bergbaugesetz auf der Grundlage des West Australian Act, mit dem ausländische Investitionen in die Mineralexplorations- und Bergbauindustrie gefördert werden.
Explorer pachten große Mengen Land
Die Mischung aus vergleichsweiser guter innenpolitischer Stabilität, großen Vorkommen und geringem Explorationsstatus ruft bei Bergbauunternehmen – wie könnte es anders sein? – eine Goldgräberstimmung hervor. Explorer pachten große Mengen und Land und begutachten es im Rekordtempo.
Alpha Exploration etwa sicherte sich 2018 mit dem Projekt Kerkasha gleich 771 km2 Land – und konnte seitdem bereits 20 aussichtsreiche Ziele auf dem Gebiet identifizieren. Dazu gehört auch das orogene Goldgebiet, auf dem die eingangs erwähnten Bohrergebnisse erzielt wurden. Das vielversprechende Areal bei "Aburna" – so nennt der Explorer den Teilabschnitt seines Pachtgebiets – erstreckt sich über 7×2 km und wird seit März 2023 bereits mit einem Folgebohrprogramm bearbeitet.
Spezifische Expertise gefragt
Trotz der teils spektakulären Funde eignet sich die Region nicht für jeden Explorer. Es ist viel Expertise gefragt – und zwar nicht nur im technischen Bereich, in dem z.B. Machine Learning zum Einsatz kommt, um Stichprobenstrategien in Echtzeit zu ändern.
Unverzichtbar sind für Alpha Exploration etwa spezifische Erfahrungen und Netzwerke im Bergbausektor Eritreas. CEO Michael Hopley etwa war bereits an der Entdeckung einer wichtigen Lagerstätte des Asmara Projekts beteiligt. Der Technische Direktor, Alasdair Smith, war auf Managementebene in frühen Explorations- und Entwicklungsphasen der heutigen Zara Gold Mine und bei der frühen Entwicklung des Asmara Projekts beteiligt. Smith exploriert bereits seit mehr als 15 Jahren in Eritrea und mehr als 25 Jahre in Afrika.
Solche einschlägigen Erfahrungen sind für Explorationsunternehmen nicht nur im operativen Geschäft entscheidend – sondern auch für die Gewinnung von Investoren. Viele Explorer können die Mittel für die Erforschung ihrer Projekte nur mit großer Mühe oder gar nicht aufbringen.
Bei Alpha Exploration sieht es derzeit gut aus: Mit einer jüngst abgeschlossenen Privatplatzierung über knapp $5 Mio. CAD will das Unternehmen das aussichtsreiche Goldareal in Richtung einer abgeleiteten Ressourcenschätzung bringen – ein Meilenstein für Explorer. Beste Aussichten also für die nächste lukrative Goldmine am Horn von Afrika.