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Goodbye, Deutschland? Sucht die Deutsche Telekom bald ihr Glück in den USA?

Veröffentlicht am 18.08.2023, 11:53
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30.5 Prozent der Anteile hält der Staat an der Deutschen Telekom, die einst komplett in staatlicher Hand war und 1995 aus dem öffentlich-rechtlichen Unternehmen Deutsche Bundespost TELEKOM hervorging. Doch inzwischen fühlt sich der Konzern auf dem Heimatmarkt eher gefordert als gefördert – dies impliziert zumindest die von CEO Tim(otheus) Höttges geäußerte Kritik an der deutschen Wettbewerbs-Praxis.

Will die Deutsche Telekom tatsächlich bald mehr in den USA investieren?

Zu niedrige Preise durch aufgeheizten Wettbewerb

Vor allem moniert Höttges den staatlich verursachten Wettbewerbsdruck in Deutschland, der zu niedrigen Preisen führe. Damit bezieht er sich auf das Vorgehen des Staates, im Abstand von vier bis fünf Jahren Mobilfunkfrequenzen an die meistbietenden Netzbetreiber zu versteigern. Tatsächlich könnte diese Praxis bald durch eine einfache Zuteilung der Frequenzen durch den Staat abgelöst werden. Zudem könnte eine sogenannte Dienstanbieterverpflichtung durchgesetzt werden, die Betreiber dazu verpflichten würde, ihre Netze auch für Mobilfunkfirmen ohne eigenes Netz zu öffnen. Insbesondere letztere Regelung kritisierte Höttges scharf, da sie die Motivation der Unternehmen, ihre Netze auszubauen, seiner Meinung nach bremsen würde. Im Ausland – und damit bezieht sich Höttges vornehmlich auf die USA – hätte die Deutsche Telekom (ETR:DTEGn) respektive die Tochter T-Mobile US (NASDAQ:TMUS) mit derartigen Problemen nicht zu kämpfen. Dort sei der Umsatz pro Kunde drei Mal höher als in Deutschland, was einen „enormen Cashflow“ generiere. Und so klingen die Worte des Chefs von Europas größtem Telekommunikationsunternehmen durchaus wie eine Warnung: „Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, sehen wir uns gezwungen, unsere Chancen noch stärker im Ausland und damit vor allem in den USA zu nutzen.“

Noch wird „patriotisch“ investiert

Noch investiere die Deutsche Telekom „patriotisch“, so Höttges weiter. Und tatsächlich bringt der Konzern momentan Milliarden ein, um in Deutschland Glasfaserkabel zu verlegen und das 5G-Netz weiterzuentwickeln. Allerdings wird er dabei auch vom Staat unterstützt: So werden jährlich 3€ Milliarden für den Breitbandausbau ausgegeben und der Ausbau des Mobilfunknetzes wird ebenfalls mit Steuergeldern subventioniert. Die Investitionen der Deutschen Telekom seien laut Höttges jedoch nur möglich, weil sie „die enorme Finanzstärke aus den USA“ im Rücken habe. Werfen wir also einmal einen Blick in die jüngsten Quartalszahlen des Unternehmens und seiner Tochter in den USA.

Erfolgreicher Jahresstart setzt sich fort

Im zweiten Quartal konnte die Deutsche Telekom ihren erfolgreichen Jahresstart bestätigen und eine Steigerung des bereinigten EBITDA AL („after leases“, also mit Anpassung um die Tilgung von Leasing-Verbindlichkeiten) um 1.5 Prozent auf 10€ Milliarden verzeichnen. Entsprechend hat der Konzern (im Gegensatz zu manch anderen DAX-Unternehmen) die Prognose für das Ergebniswachstum im Gesamtjahr auf rund 41€ Milliarden erhöht. Es werden also noch stärkere Geschäfte erwartet. Und das zurecht, denn in fast allen Bereichen konnten neue Kunden hinzugewonnen werden, sodass das Unternehmen seinen Platz als stärkster Anbieter in Deutschland festigen konnte. Der Gesamtumsatz musste mit -2.4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und -1 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022 zwar leichte Einbußen verkraften und belief sich auf 27.8€ Milliarden in Q2 2023 respektive auf 55€ Milliarden im 1. Halbjahr 2023. Dafür stieg jedoch der Service-Umsatz um 1.4 Prozent von 22.6€ Milliarden in Q2 2022 auf 22.9€ Milliarden in Q2 2023 und sogar um 2.5 Prozent von 44.6€ Milliarden auf 45.7€ Milliarden im Halbjahresvergleich.

Stark in den USA und schwach in Deutschland?

Vergleicht man die Geschäftszahlen in Deutschland mit denen in den Vereinigten Staaten, lassen sich durchaus Unterschiede feststellen. So konnte die Telekom in Deutschland sowohl im Quartals- als auch im Halbjahresvergleich eine Umsatzsteigerung um 1.9 Prozent von 6€ auf 6.1€ Milliarden beziehungsweise um 2.4 Prozent von 12€ auf 12.2€ Milliarden verzeichnen. In den USA hingegen sank der Umsatz um -4.8 Prozent von 18.4€ Milliarden in Q2 2022 auf 17.5€ Milliarden in Q2 2023 sowie um -1.4 Prozent von 36.3€ auf 35.8€ Milliarden im Halbjahresvergleich. Beim bereinigten EBITDA AL jedoch konnten in beiden Ländern Zuwächse verbucht werden: In Deutschland stieg dieser Wert im Quartalsvergleich um 4.1 Prozent von 2.4€ auf 2.5€ Milliarden und im Halbjahresvergleich um 4 Prozent von 4.8€ auf 5€ Milliarden. In den USA wurde ein Wachstum um 3.4 Prozent von 6.3€ auf 6.5€ Milliarden im Quartalsvergleich und um 4.6 Prozent von 12.5€ auf 13€ Milliarden im Halbjahresvergleich erzielt. Auch konnten in beiden Ländern neue Kunden hinzugewonnen werden. In Deutschland entschieden sich innerhalb des zweiten Quartals 2023 1.6 Millionen neue Mobilfunk-Kunden für die Deutsche Telekom, was einem Wachstum von 2.9 Prozent entspricht. Im Vergleich zu Q2 2022 waren es 3.1 Millionen Neukunden und damit eine Steigerung von 5.8 Prozent. In den USA gab es ebenfalls einen Anstieg zu verzeichnen: Von Q1 zu Q2 2023 kamen 1.6 Millionen (also 1.5 Prozent) neue Kunden hinzu, was das kombinierte Wachstum der beiden dortigen Wettbewerber Verizon (NYSE:VZ) und AT&T (NYSE:T) überbietet, und von Q2 2022 zu Q2 2023 waren es sogar 6.5 Millionen (also 6 Prozent).

Ob Tim Höttges seine “Drohung“ tatsächlich wahrmacht und die Telekom ihren Investitions-Fokus zunehmend in die USA verschiebt, bleibt abzuwarten. Die nächste Mobilfunkfrequenzen-Versteigerung im kommenden Jahr könnte sich dabei noch einmal als wichtiger Termin erweisen. Und wenn Sie sich derweil nicht nur für die fundamentalen Unternehmenszahlen, sondern auch für die Entwicklung der Telekom-Aktien interessieren, dann sollten Sie sich unser DAX40-Aktienpaket anschauen, wo der Telekommunikationskonzern ein fester Bestandteil ist. Die Tochter T-Mobile US “fertigen” wir indes im Rahmen unseres US-Titans-Aktienpaket ab.

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