Der britische Computerchip-Konzern Arm wird in den USA an die Börse gehen. Wie nun bekannt wurde, strebt das Unternehmen hierbei eine Bewertung zwischen $50 und $55 Milliarden an. Sollten sich diese Zahlen bestätigen, würde es sich bei der Arm-IPO um den umfangreichsten Börsengang des gesamten Jahres handeln. Das Wertpapier soll künftig an der nordamerikanischen Nasdaq gehandelt werden, geführt unter dem Kürzel ARM. Ein Börsengang im heimischen London scheint derweil vom Tisch. Ursprünglich hatten Marktbeobachter übrigens mit einer Bewertung zwischen $60 und $70 Milliarden gerechnet.
Börsengang nach geplatztem Nvidia-Deal
Wie das Wall Street Journal berichtet, werde sich Arm bereits am morgigen Dienstag mit Investoren zusammenfinden. Arm möchte unterschiedlichen Medienberichten zufolge rund zehn Prozent aller existierenden Aktien zum Verkauf am Markt anbieten, der Preis je Anteilsschein soll hierbei zwischen $47 und $51 liegen. Derzeit liegt die Mehrheit der Anteile bei der japanischen Softbank (TYO:9434) Group, die das Unternehmen im Jahr 2016 für rund $32 Milliarden erworben und in der Folge nach 18 Jahren von der Börse genommen hatte. Im vergangenen Jahr bemühte sich der nordamerikanische Chip-Gigant Nvidia (NASDAQ:NVDA) um eine $40 Milliarden schwere Übernahme der Firma, sowohl die Kartellbehörden als auch viele Arm-Kunden schoben diesem Deal jedoch einen Riegel vor.
Großes Interesse trotz rückläufiger Zahlen
Arm zählt zweifelsohne zu den Big Playern im Bereich der Computerchips. Unternehmen wie Apple (NASDAQ:AAPL) und Samsung (F:SAMEq) nutzen die Arm-Chip-Designs als Basis für die Entwicklung ihrer Smartphone-Prozessoren, und auch in Apples Computern finden diese ihre Anwendung. Ebenso greifen beispielsweise Chiphersteller wie Qualcomm (NASDAQ:QCOM), dessen Prozessoren unter anderem in vielen anderen Android-Telefonen verbaut werden, auf die Arm-Technologien zurück. Das britische Unternehmen hat hierbei dem ehemaligen Platzhirsch Intel (NASDAQ:INTC) in den vergangenen Jahren den Rang abgelaufen, vor allen Dingen aufgrund der erheblich höheren Energieeffizienz. Dennoch gingen die Unternehmenszahlen im letzten (im März abgeschlossenen) Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr etwas zurück: Nach $2.7 Milliarden, lag der Umsatz zuletzt bei $2.68 Milliarden. Und auch in Sachen Gewinn verzeichnete der Tech-Konzern jahresübergreifend ein Minus, gab dieser doch von $549 Millionen auf $524 Millionen nach. Trotz rückläufiger Umsätze und Gewinne hegen die ganzen großen Tech-Unternehmen Interesse an einer Beteiligung.
Tech-Riesen stehen Schlange
Insidern zufolge stehen die nordamerikanischen Technologie-Riesen Apple, Google (NASDAQ:GOOGL), Nvidia, AMD (NASDAQ:AMD) und Intel – deren Anteilsscheine wir übrigens im TECH33- respektive im US-Titans-Aktienpaket für unsere Kunden analysieren – bereits in den Startlöchern. Auch der südkoreanische Samsung Electronics-Konzern strebt wohl eine Beteiligung an Arm an, der Onlinehändler Amazon (NASDAQ:AMZN) hat sich hingegen aus den Verhandlungen zurückgezogen. Darüber hinaus sollen auch der Halbleiterkonzern Synopsys (NASDAQ:SNPS) sowie Software-Anbieter Cadence Design Systems bereits eine Investition angekündigt haben. Die einzelnen Big Player wollen mit ihren (verhältnismäßig kleinen) Investitionen verhindern, dass sich die Konkurrenten im Hinblick auf die Arm-Chip-Designs einen etwaigen Wettbewerbsvorteil sichern. Die Investitionen je Unternehmen sollen hierbei zwischen $25 und $100 Millionen liegen
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