Wie anfangs bereits beschrieben, lag die Handelsspanne des DAX in den vergangenen vier Wochen nur bei jeweils rund 200 Punkten. Dabei lagen in der abgelaufenen Handelswoche das Hoch bei 8.435,49 Punkten und das Tief bei 8.228,11 Zählern.
Nach wie vor wurde die große Abwärtslücke von Mitte Juli (grüne Ellipse im folgenden Chart) nicht geschlossen.
Der Markt neigt aber gewöhnlich dazu, solche Gaps noch einmal anzusteuern und zu schließen. Dies würde ein Kursziel von mindestens 8.065 Punkten bedeuten und wir erwarten, dass dieses Kursziel im Rahmen einer Herbstkorrektur erreicht wird. Fällt der DAX unter die Marke von 8.137,53 Punkten, dürfte diese Korrektur eingeleitet worden sein.
S&P500
Der S&P500 konnte erneut ein neues Allzeithoch markieren. Es lag aber nur um knapp 10 Zähler über dem Intraday-Hoch vom 23. Juli und nur um etwa 20 Punkte über dem Hoch vom 18. Juli.
Der US-Index kann sich also weiterhin nicht so richtig vom Mai-Hoch absetzen. Für uns ist dies ein Anzeichen für die nachlassende Kraft der Bullen. Hier droht damit eine Art Doppeltop und somit eine Trendwende, welche die von uns erwartete Korrektur einleiten könnte.
Wir beschrieben in der vorangegangenen Ausgabe bereits das dazu passende saisonale Muster: "Demnach kann der S&P500 im Juli oft noch ein neues Jahreshoch erreichen, muss dann jedoch wieder nachgeben. Auch in diesem Jahr scheint sich dieser durchschnittliche Verlauf der letzten 30 Jahre wieder durchzusetzen. Ein deutlicherer Rücksetzer, vielleicht sogar bis auf das ehemalige Allzeithoch bei 1.576 Punkten würde uns nicht wundern oder gar schocken."
EUR/USD
Der Euro konnte sich weiterhin oberhalb der Range von 1,28 bis 1,32 US-Dollar halten, doch die Marke von rund 1,34 bzw. die beiden im Juni markierten Hochs waren bislang eine zu hohe Hürde.
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In der vorangegangenen Ausgabe schrieben wir, dass es sehr spannend werden würde, welche Perspektiven die Notenbanken EZB und Fed den Anlegern aufzeigen. Die Antwort kennen wir inzwischen: Keine neuen. Und entsprechend bewegte sich auch der Euro in den vergangenen zwei Wochen kaum. Zwar könnte man nun dazu neigen, den Ausbruch des Euro aus seiner Range (blaues Rechteck) als nachhaltig zu bezeichnen, doch für uns ist dieser erst dann erfolgt, wenn die Marke von 1,35 US-Dollar überschritten wird. Darunter kann es auch sehr schnell wieder zu einem Rutsch kommen. Wie gehabt heißt es solange leider, "diese Entwicklung zunächst von der Seitenlinie aus abzuwarten".
Wer mutig ist, könnte auch eine Short-Position (z. B. mit CFDs oder einem gehebelten Endlos-Zertifikat) aufbauen und diese bei 1,36 US-Dollar absichern.
Gold
Im Goldpreis ist weiterhin der von uns beobachtete Trendkanal (rot im folgenden Chart) beherrschend. Nachdem der Preis dessen obere Trendkanalbegrenzung wie von uns erwartet erreichen konnte, verhindert dieser einen weiteren Anstieg.
Da sich hier entlang der oberen Trendkanallinie eine Flaggenformation andeutet, gehen wir in Kürze von einem Ausbruch nach oben aus. Im vierten Anlauf (rote Kreise) dürfte Gold also der Ausbruch über die Abwärtstrendlinie gelingen und sich die Gegenbewegung auf die zuvor erfolgten Kursverluste fortsetzen.
Wir hielten und halten dies auch insbesondere in Anbetracht der aktuell recht niedergeschmetterten Marktstimmung bezüglich des Goldes für sehr realistisch.
Der von uns nicht ganz zufällig gewählte Begriff "Gegenbewegung" bedeutet aber letztlich auch, dass wir es damit aber lediglich um den gelungenen Versuch einer Bodenbildung handelt, die aber wohl noch einige Zeit benötigen wird. Für eine Trendwende ist es noch zu früh. Eine V-Formation ist sogar in weiter Ferne. Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Markt erst einmal das mögliche Tief und das Hoch einer Seitwärtsbewegung ausbildet.
Ihr
Sven Weisenhaus