- Die Aktie des Spielzeugherstellers Hasbro ist im Jahr 2022 um mehr als 23 % gefallen und notiert auf Mehrjahrestiefs
- Steigende Kosten und rückläufige Verbraucherausgaben sind die Herausforderungen der Zukunft für diese Branche
- Langfristig orientierte Anleger könnten einen Einstieg in die HAS-Aktie in Betracht ziehen, die immerhin 3,5 % Dividendenrendite bietet
- iShares Evolved U.S. Media and Entertainment ETF (NYSE:IEME)
- ALPS Sector Dividend Dogs ETF (NYSE:SDOG)
- Invesco S&P 500® Equal Weight Consumer Discretionary ETF (NYSE:RCD)
- Invesco ESG NASDAQ Next Gen 100 ETF (NASDAQ:QQJG)
- Nuveen ESG Mid-Cap Value ETF (NYSE:NUMV)
- Aktueller Kurs: 78,20 USD
Das Mega-Unternehmen der Spielzeug- und Unterhaltungsbranche Hasbro (NASDAQ:HAS) ist für starke globale Marken bekannt, darunter das klassische Brettspiel Monopoly, die Modelliermasse Play-Doh sowie die Actionfiguren Transformers und Power Rangers. Dennoch ist die HAS-Aktie seit Jahresbeginn um 23,2 % gefallen. Im Vergleich dazu ist die Aktie des größten Konkurrenten Mattel (NASDAQ:MAT) im Jahr 2022 bisher um 3,5 % gestiegen.
Quelle: Investing.com
Am 5. Januar kletterte die HAS-Aktie auf über 105 USD und erreichte damit ein Mehrjahreshoch. Jetzt bewegt sie sich allerdings auf mehrjährigen Tiefstständen. Aktuell liegt die 52-Wochen-Spanne der Aktie zwischen 77,04 und 105,73 USD, während sich die Marktkapitalisierung (Cap) derzeit auf 10,9 Mrd. USD beläuft.
Analysen von Researchunternehmen zufolge dürfte der weltweite Spielwarenmarkt bis 2027 ein Volumen von 103,5 Mrd. USD erreichen. In den USA teilen sich Hasbro und Mattel die Marktführerschaft in diesem Segment. Daher schenkt die Wall Street den Ergebnissen dieser beiden Unternehmen große Aufmerksamkeit.
Ein Blick in die Bücher
Hasbro hat am 19. Juli die Ergebnisse für das 2. Quartal veröffentlicht. Während die Umsatzentwicklung hinter den Prognosen der Analysten zurückblieb, übertraf der Gewinn die Schätzungen. Der Spielzeughersteller berichtet seine Ergebnisse in drei großen Unternehmenssegmenten: Verbraucherprodukte; Wizards of the Coast & Digital Gaming und Unterhaltung.
Der Gesamtumsatz stieg auf 1,34 Mrd. Dollar, was einem Anstieg von 1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der bereinigte Gewinn pro Aktie (EPS) lag im Berichtszeitraum bei 1,15 USD gegenüber 1,05 USD vor einem Jahr. Diese Zahl deutet darauf hin, dass der Markt mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 2,5 % gegenüber dem derzeitigen Stand wachsen könnte.
Der CEO Chris Cocks kommentierte die Ergebnisse wie folgt:
"Das Hasbro-Team hat starke Ergebnisse für das 2. Quartal geliefert... Wizards of the Coast hat das beste Quartal aller Zeiten hingelegt, angeführt von 15 % Wachstum bei Tabletop-Spielen und 11 % Wachstum bei MAGIC: THE GATHERING auf allen Plattformen. Außerdem haben wir mit der Übernahme von D&D Beyond unsere Fähigkeiten im Bereich Digital Play und Direct-to-Fan deutlich ausgebaut..."
Für das Gesamtjahr rechnet die Unternehmensleitung mit einem Umsatzwachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Vor der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse notierte die HAS-Aktie bei 79,30 USD. Aktuell wechselt der Titel für 78,20 USD den Besitzer.
Was wir von der Hasbro-Aktie erwarten können
Das Gesamturteil der 14 von Investing.com befragten Analysten für HAS lautet "Outperform".
Quelle: Investing.com
Das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel für die Aktie liegt an der Wall Street bei 102,50 USD, was einem Aufschlag von mehr als 31 % gegenüber dem aktuellen Kurs entspricht. die einzelnen Kursziele bewegen sich in einer Spanne von 80 bis 128 USD auf 12-Monats-Sicht.
Unter Berücksichtigung verschiedener Bewertungsmodelle wie KGV, KUV oder Terminal Value liegt der durchschnittliche faire Wert der HAS-Aktie nach InvestingPro bei 102,26 USD.
Quelle: InvestingPro
Mit anderen Worten: Eine auf der Fundamentalanalyse basierende Bewertung deutet auf einen Kursgewinn von rund 31 % hin.
Derzeit liegen die Kennzahlen KGV, KBV und KUV bei 20,1x, 3,6x bzw. 6,3x. Die vergleichbaren Kennzahlen der Konkurrenz liegen bei 8,0x, 1,4x and 1,0x. Anders ausgedrückt: Trotz des Kursrückgangs seit Januar ist die der HAS-Aktie immer noch recht üppig bewertet.
Wir erwarten, dass sich die HAS-Aktie in den kommenden Wochen in einer breiten Spanne bewegen und sich dann in einem Bereich zwischen 75 und 80 USD einpendeln wird. Danach könnte die Aktie eine neue Aufwärtsbewegung starten.
So gelingt der Einstieg in HAS
Hasbro-Optimisten, denen kurzfristige Volatilität keine Kopfschmerzen bereitet, könnten jetzt einen Einstieg erwägen. Das von den Bewertungsmodellen prognostizierte Kursziel liegt bei 102,26 USD.
Alternativ bieten sich auch börsengehandelte Fonds (ETF) an, welche in die HAS-Aktie investieren. Anleger könnten in diesem Zusammenhang die folgenden ETFs in Erwägung ziehen:
Anleger, die erwarten, dass sich die HAS-Aktie in den kommenden Wochen erholen wird, könnten auch einen Covered Call (Call, bei dem der Basiswert bereits eingedeckt/vorhanden ist) einrichten.
Die meisten Optionsstrategien eignen sich nicht für Kleinanleger. Daher stellen wir die folgende Strategie für die HAS-Aktie beispielhaft vor und nicht als Empfehlung für Kleinanleger.
Covered-Call-Strategie auf die HAS-Aktie
Bei dieser Covered-Call-Strategie muss der Händler für je 100 gehaltene HAS-Aktien eine Call-Option mit einem Verfallsdatum in der Zukunft verkaufen.
Ein Optionskontrakt auf HAS (oder eine andere Aktie) ist eine Option auf den Kauf (oder Verkauf) von 100 Aktien.
Anleger, die mit weiteren kurzfristigen Gewinnmitnahmen rechnen, könnten einen Covered Call, der leicht im Geld ist (ITM) einsetzen. Eine Call-Option ist ITM („im Geld“), wenn der Marktpreis (hier 78,20 USD) höher als der Strike-Preis ist (77,50 USD).
Der Anleger würde also 100 Aktien von HAS bei 78,20 USD kaufen (oder bereits besitzen) und gleichzeitig eine Call-Option mit einem 77,50-USD-Strike auf HAS zum 16. September verkaufen. Diese Option wird derzeit zu einem Preis (Optionsprämie) von 5,05 USD angeboten.
Ein Optionskäufer müsste eine Prämie von 5,05 USD x 100 (oder 505 USD) an den Verkäufer der Option zahlen. Der Handel dieser Call-Option läuft am Freitag, den 16. September aus.
Die Prämie gehört dem Schreiber (Verkäufer) der Option, unabhängig davon, was in der Zukunft geschieht, also auch am Tag des Verfalls.
Der 77,50-USD-Strike bietet einen höheren Schutz vor Kursverlusten als ein am Geld befindlicher (ATM) oder aus dem Geld befindlicher (OTM) Call.
Wenn ein Investor diese Covered-Call-Strategie bei 78,20 USD aufsetzen würde, läge sein maximaler Ertrag (ohne Handelskommissionen und Kosten) bei Fälligkeit bei 435 USD, also [505 USD - ((78,20 USD - 77,50 USD) X 100).
Risiko-Ertrags-Profil für einen nicht beaufsichtigten Covered Call
Wenn die Aktie am Verfallstag unter dem Strike-Preis schließt, wird die Option nicht ausgeübt, sondern verfällt wertlos. Der Besitzer der Aktien mit der Covered-Call-Position behält dann sowohl die Aktie als auch das Geld, das er als Prämie für den Verkauf der Option erhalten hat.
Bei Fälligkeit wäre dieser Trade bei einem HAS-Aktienkurs von 73,15 USD kostendeckend (ohne Handelskommissionen und Kosten).
Eine andere Möglichkeit, sich diesen Break-even-Preis (die Gewinnschwelle) vorzustellen, besteht darin, die Prämie für die Call-Option (5,05 USD) vom Kurs der zugrunde liegenden HAS-Aktie bei Aufbau der Call-Struktur (d.h. 78,20 USD) zu subtrahieren.
Wenn die HAS-Aktie am 16. September unter 73,15 USD schließt, käme der Trade mit diesem Covered Call in die Verlustzone. Durch den Verkauf des Covered Calls hat der Anleger also einen gewissen Schutz gegen Verluste im Falle eines Kursverlusts der Aktie. Theoretisch kann der Kurs einer Aktie auf 0 Dollar fallen.
Fazit
Das perfekte Timing dafür, wann die HAS-Aktie nun ihre Verschnaufpause einlegen könnte, ist allerdings auch für Profis nur schwer zu bestimmen. Optionsstrategien wie Covered Calls ermöglichen jedoch Strategien, mit denen man sich auch auf Seitwärtsbewegungen oder sogar Kursrückgänge einstellen kann.
Wir betrachten Covered-Call-Strategien als eine Möglichkeit, mit einem Aktienportfolio zusätzliches Einkommen zu erzielen. Eine solche Strategie verringert auch die Volatilität des Portfolios. Interessierte Anleger könnten sich genauer über diese Strategie informieren.
Haftungsausschluss: Tezcan Gecgil, Ph.D., war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels in keine der in diesem Artikel erwähnten Wertpapiere investiert.