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Historische Chance für Telekommunikationsaktien

Veröffentlicht am 11.11.2020, 13:23
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Von Anders Tandberg-Johansen, Portfolio Manager des DNB Fund Technology

Mit Blick auf das ewige Duell zwischen Growth (NYSE:IVW) und Value (NYSE:IVE) könnte ein Paradigmenwechsel bevorstehen. Die Diskrepanz zwischen beiden Kategorien ist fast so hoch wie kurz vor der dem Platzen der Dotcom Blase. Ohne auf die Bewertung zu achten, engagierten sich Anleger im Zuge der Coronakrise in großem Stil in Wachstumswerten und Titeln, die in den vergangenen Jahren besonders beliebt waren. 

Die Dominanz der Technologiewerte in den Indizes ist heute so stark wie seit dem Platzen der Internetblase zu Beginn dieses Jahrtausends nicht mehr. Mit Facebook (NASDAQ:FB), Amazon (NASDAQ:AMZN), Google (NASDAQ:GOOGL), Apple (NASDAQ:AAPL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) waren es nur fünf Aktien, die den 500 Titel umfassenden S&P 500-Index in positives Terrain geführt haben. Seit Beginn dieses Jahres sind ihre Kurse, aber nicht die Gewinne gestiegen, was zu deutlich größeren Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGVs) geführt hat. Bei Amazon beträgt es derzeit 69, nach 46,7 Anfang Januar. Gerade die Dotcom-Krise hat gezeigt, dass sich Anleger bei zu hoch bewerteten Aktien nicht der langfristigen Risiken bewusst sind und sich stattdessen zu stark auf das kurzfristige Momentum fokussieren. Dies stellt auch heute eine Herausforderung dar. 

Ein Beispiel: Das KGV auf Basis der Gewinnprognosen für die kommenden 12 Monate im Bereich Software & Services liegt bei durchschnittlich 36. Berücksichtigt man die Aktienoptionen als Teil der Kompensation der Führungskräfte – was viele Anleger nicht tun – ergibt sich ein deutlich höheres Niveau. Firmen wie Adobe (NASDAQ:ADBE) oder Salesforce (NYSE:CRM) kommen gar auf KGVs von 50 bzw. 75. Im gesamten Sektor gibt es derzeit nur wenige vernünftig bewertete Unternehmen, die langfristig überzeugende Renditechancen bieten. 

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Historisch günstige Telecoms

Die Märkte sind nach wie vor sehr enthusiastisch, was Wachstumsaktien betrifft. Auf der anderen Seite wurden Unternehmen mit gutem strukturellem Wachstum wie etwa Autozulieferer wegen des Lockdowns abgestraft. Dies schafft gute Investmentmöglichkeiten.

Gute Chancen bietet etwa der von stabilen Erträgen geprägte Bereich Telekommunikationsdienstleistungen, der historisch günstig bewertet ist. Die Sektorvertreter verbessern kontinuierlich ihre Kapitalrendite und steigern ihre Kosteneffizienz. Die Gewinnschätzungen sind niedrig und die Pandemie wirkt als Katalysator für die Unternehmen, deren Cashflow-Rendite bis zu 10 % pro Jahr steigen dürfte. Mit Blick auf die Bewertungen haben sich die Telecoms vom Software & Services-Sektor entkoppelt. Erstere haben seit Jahresbeginn im Schnitt um 11,1 % an Wert verloren, während der Gewinn je Aktie in diesem Zeitraum um 5 % nachgab. Software-Titel hingegen sind um 22,7 Prozent gestiegen, obwohl der Ertrag je Anteilsschein um 6 % abschmolz. Die lange Zeit der Outperformance des Tech-Sektors (NYSE:XLK) gegenüber den Telecoms (NYSE:XTL) dürfte sich daher dem Ende nähern. Zwar ist das Timing schwierig zu greifen, doch langfristig bietet das günstige Risiko-Ertrags-Profil attraktive Renditechancen.

Blickt man beispielsweise auf die Kursentwicklung der Deutschen Telekom (DE:DTEGn) ist verwunderlich, dass sie so weit hinter dem Markt herhinkt. Während die Tochter T-Mobile US (NASDAQ:TMUS) in diesem Jahr mehr als 40 Prozent gestiegen ist, liegt die Performance der Telekom-Aktie bei minus 10 %. Diese Diskrepanz ist enorm, zumal 80 Prozent der Geschäftsaktivitäten der Deutschen Telekom mit den USA verbunden sind. Nach der Fusion von mit Sprint wird T-Mobile US in diesem Jahr einen Cashflow von rund 10 Milliarden Dollar erwirtschaften, der sich dank der Synergien und des Marktanteils innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre nochmals verdoppeln dürfte. Mit einem KGV von 4 ist die Deutsche Telekom vor diesem Hintergrund deutlich unterbewertet. 

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US-Aktien untergewichten

Die US-Regierung will die Marktmacht von Google bei der Internetsuche brechen und hat kürzlich eine Kartellklage gegen den Konzern erhoben. Dies ist für Google beherrschbar und im aktuellen Kurs eingepreist. Zwar könnte sich das Prozedere über mehrere Jahre hinziehen, doch sind keine gravierenden Folgen für das Geschäftsmodell absehbar. Die großen Internetunternehmen tendieren dazu, größer zu werden – und das wird sich nicht ändern. 

Die schwachen Quartalszahlen, die jüngst von SAP (DE:SAPG) gemeldet wurden, sind kein Anzeichen für eine allgemeine Nachfrageschwäche im Software-Sektor. Microsoft etwa punktete kürzlich mit sehr starken Ertragskennziffern. Bei SAP sind es eher hausgemachte Probleme. Belastend wirkte vor allem die gekappte Mittelfrist-Prognose. Gleichwohl war der Kursabschlag übertrieben. Wenn SAP zeigt, dass es die Transition zu einem besseren Business-Modell kommt, wird der Markt dies belohnen.

Mit Blick auf die regionale Allokation sollten Anleger die USA auf Basis einer Bottom-up-Analyse untergewichten. US-Aktien sind nicht nur deutlich höher bewertet als ihre europäischen Pendants. Sie könnten zudem unter steigenden Unternehmenssteuern leiden, falls Biden die Präsidentschaftswahlen gewinnt. 

Aktuelle Kommentare

Und hier die sagenumwobenen Telekomzahlen: Geschichte Periodenende EPS /  Prognose Umsatz /  Prognose 26.02.2021 12/2020 -- /  0,23 -- /  -- 11.11.2020 09/2020 0,32 /  0,30 26,39B /  26,29B 13.08.2020 06/2020 0,27 /  0,32 27,04B /  23,86B 14.05.2020 03/2020 0,27 /  0,27 19,94B /  20,16B 19.02.2020 12/2019 0,21 /  0,20 21,36B /  21,05B 06.11.2019 09/2019 0,30 /  0,26 20,02B /  20,21B 08.08.2019 06/2019 0,28 /  0,27 19,66B /  19,62B Und hier die Telekomzahlen: 08.05.2019 03/2019 0,25 /  0,28 19,49B /  19,13B 21.02.2019 12/2018 0,17 /  0,22 20,26B /  19,82B 08.11.2018 09/2018 0,28 /  0,26 19,1B /  18,92B 09.08.2018 06/2018 0,26 /  0,28 18,37B /  18,49B 09.05.2018 03/2018 0,24 /  0,23 17,92B /  18,14B So kann man sich zu dem Bericht eine bessere Meinung bilden.
Geschichte Amazon: Aktie Periodenende EPS /  Prognose Umsatz /  Prognose 04.02.2021 12/2020     -- /  7,25 -- /  119,3B 29.10.2020 09/2020 EPS 12,37 /  7,41 96,15B /  92,78B 30.07.2020 06/2020 EPS 10,30 /  1,48 88,91B /  81,45B 30.04.2020 03/2020 EPS 5,01 /  6,17 75,45B /  73,74B 30.01.2020 12/2019 EPS 6,47 /  4,04 87,44B /  86,03B  24.10.2019 09/2019 EPS 4,23 /  4,61 69,98B /  68,83B
Nur das die Telekom viele, viele Milliarden investieren muss, wird leider nicht erwähnt. Allein der Netzausbau zu 5G wird eine gigantische Summen verschlingen. Wobei noch nicht einmal 4G flächendeckend ausgebaut ist. Dazu ist eine ständige Wartung unabdingbar. Mal abgesehen von der miesen Kundenbetreuungsstruktur bei der Telekom. Dieser Verein ist und bleibt in meinen Augen ein Rohrkrepierer. Angeblich soll ja bis 2025 eine Netzabdeckung von ca. 90 Prozent erreicht werden. Wenn es aber so ist wie in der Vergangenheit mit 3G und Co., dann ist man ernüchtert. Das Einzige was für die Telekom sprechen würde, ist das niedrige KGV. Aber auch andere Unternehmen haben ein sehr niedriges KGV, Gazprom z.B. Tatsache ist aber, dass diese beiden Werte immer weiter fallen, wenn man sich den Langfristchart anschaut. Ich würde meine Finger davon lassen.
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