Der Euro eröffnet heute (07.48 Uhr) bei 1.3270, nachdem Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im Europa- Geschäft bei 1.3168 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 99.63 In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.22, während EUR-CHF bei 1.2365 oszilliert.
Auch heute beginnen wir mit dem aktuell wichtigsten Thema Syrienkonflikt. Wie gestern Nachmittag bekannt wurde, gibt es anscheinend eine Chance die Angelegenheit auf diplomatischem Wege zu lösen. Die involvierten Parteien scheinen der Lösung die syrischen CWaffen unter Aufsicht zu stellen und diese eventuell sogar zu vernichten nicht abgeneigt zu sein. Dieser Vorstoß kam unerwartet, aber scheint kein undenkbarer Ausweg aus der mehr als angespannten Lage zu sein. Ob es sich um eine Verschleppungstaktik oder einen tatsächlich verhandelbaren Lösungsansatz handelt, werden die nächsten Stunden zeigen.
Der Hoffnungsschimmer hat die Märkte auf jeden Fall erst einmal beruhigt. Der DAX zeigte sich robust und liegt heute Morgen 100 Punkte im Aufwind. Risikoaktiva wird in diesem Moment wieder nachgefragt, dafür leiden die Notierungen für Gold und das zuletzt starke Öl.
In den Erholungsmodus schaltete der EUR/USD-Kurs, nachdem erste Nachrichten über die mögliche Entspannung in Syrien bekannt wurden. Bis mittags lag der Kurs noch unter der 1,3200- Schwelle, bevor sich der Kurs bis zu 1,3255 in der Spitze im europäischen Handel aufmachte. Im späteren US-Handel kam mit 1,3280 kurzzeitig die 1,3300 am Horizont in Sichtweite, bevor der Kurs eine Konsolidierung bei 1,3260 einlegte. Die aktuelle Nachrichtenarmut unterstützt nur weiter den Blick auf die politischen Entwicklungen im nahen Osten.
Trotz der Nachrichtenlage haben wir einen Überblick über die letzten Entwicklungen am Finanzmarkt im Angebot:
- USA: Wie wir in den letzten Wochen mehrfach berichtet hatten, machen die in USA angezogenen Hypothekenzinsen den Haushalten zu schaffen. Die Aussicht auf schwache Nachfrage nach Immobilienkrediten wird jetzt von den zwei größten Banken „verarbeitet“. Tausende Angestellte sollen in Erwartung von drastisch fallender Kreditnachfrage (um 30%) gehen. Die weitere Entwicklung des Immobilienmarktes steht auf der Kippe, wenn der private Sektor bereits bei diesem Zinsniveau keine Kredite mehr finanzieren kann.
- Griechenland: Deutlich gestiegene Exporte im Juli um 6,7%
- China: hier läuft es ebenfalls besser als zuletzt erwartet und geschrieben wurde: Einzelhandelsumsätze über den Erwartungen +13,4%, Produktion +10,4%, Anlageinvestitionen in den ersten 8 Monaten >20%
- Frankreich: Produktion im Juli minus 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat
Die Großwetterlage bleibt weiter schwer differenzierbar. Konjunkturdaten sind gegen Ende dieser Woche wieder im Blick (Arbeitsmarkt USA, Verbrauchervertrauen USA, Einzelhandelsumsätze), werden aber momentan politisch überlagert. Konjunkturell läuft es in China besser als prognostiziert, auch Griechenland zeigt weiter Erholungstendenzen. Die Frage, wie die USA weiter steigende Zinsen verkraften können, wenn der Hypothekenmarkt bereits jetzt erlahmt halten wir weiter für eine brennende Frage, auf die am 18. September auf der nächsten Offenmarktsitzung Hinweise gegeben werden könnten. Kleine und größere Negativüberraschungen wie die Zahl der neu geschaffenen Stellen in den USA vergangene Woche oder die BIP Zahlen aus Frankreich bremsen dem Optimismus, sollten sich aber mit zunehmender Entspannung der Krisenherde in den kommenden Monaten tendenziell auch eher entspannen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Immer mehr kristallisiert sich eine Bandbreite zwischen 1.27 – 1.35 heraus, die durchaus einen politischen Beigeschmack hat.
Viel Erfolg!