ICGS: Kupferdefizit in den ersten neun Monaten 2016 ausgeweitet

Veröffentlicht am 23.12.2016, 10:03
Die jüngsten Daten der International Copper Study Group (ICSG) zeigen für die ersten neun Monate dieses Jahres ein Kupferproduktionsdefizit von 84.000 Tonnen auf. Das ist ein erheblich größeres Defizit als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damals lag es bei „nur“ 28.000 Tonnen.

Die vorläufigen Zahlen der ICSG zu weltweitem Kupferangebot und zur Kupfernachfrage zeigten auch bei verarbeitetem Kupfer ein Produktionsdefizit von rund 15.000 Tonnen. Nimmt man saisonale Anpassungen für die globale Produktion verarbeiteten Kupfers vor, zeigte sich aber im September ein Produktionsüberschuss von rund 25.000 Tonnen, hieß es weiter.

Die ICSG schätzt, dass die Nachfrage nach verarbeitetem Kupfer in den ersten neun Monaten 2016 im Vergleich zu 2015 um rund 3% auf 565.000 Tonnen gestiegen ist. Das sei vor allem auf China zurückzuführen, da die weltweite Nachfrage ohne China zum größten Teil unverändert geblieben sei.

Dem Bericht zufolge legte die chinesische Nachfrage in den ersten neun Monaten um rund 7% zu, ausgehend von einem 2%igen Anstieg der Nettoimporte verarbeiteten Kupfers und eines Anstiegs von 7% bei der Produktion. Allerdings befinden sich die Nettoimporte 2016 in einem Abwärtstrend, sodass der monatliche Durchschnittswert im dritten Quartal um 40% unter dem des ersten Halbjahres lag.

Die ICSG schätzt hingegen, dass der weltweite Minenausstoß in den ersten neun Monaten des Jahres um 6% bzw. 820.000 Tonnen gestiegen ist. Die Konzentratproduktion legte um 7,5% zu, während die Kathodenproduktion mit Hilfe des Solvent Extraction-Electrowinning (SX-EW) um 0,5% sank. Der Anstieg der Minenproduktion ist laut den Experten vor allem auf neue und ausgeweitete Kapazitäten in Peru zurückzuführen, die in den vergangenen zwei Jahren geschaffen wurden.

Auch wieder höhere Produktionsniveaus in Kanada, Indonesien und den USA sowie ein Anstieg der Kapazitäten in Mexiko trugen zum weltweiten Produktionswachstum bei. Allerdings wurde das Gesamtwachstum zum Teil durch einen 4%igen Rückgang der Produktion in Chile – dem größten Kupferproduzenten der Welt – sowie ein Minus von 7% in der Demokratischen Republik Kongo gedämpft.

Die Produktion verarbeiteten Kupfers ist den Schätzungen der Experten zufolge in den ersten drei Monaten 2016 um 3% auf 510.000 Tonnen gestiegen, wobei die Primärproduktion um 2,5% und die Sekundärproduktion (aus Altmetall) um 5,5% zulegten. Hier war China führend (7%), gefolgt von den USA (13%) und Mexiko (19%).

Das Hoch des Kupferpreises lag bis Ende November bei 5. 935,50 USD pro Tonne, während das Tief Mitte Januar 2016 bei 4.310,50 USD pro Tonne verzeichnet wurde. Durchschnittlich kostete eine Tonne im bisherigen Jahresverlauf damit 4.793,60 USD. Das sind ca. 13% weniger als 2015, so die ICSG.

Zu Ende November lagen zudem die Kupferbestände der großen Metallhandelsplätze (LME, Comex, SHFE) insgesamt bei 451.780 Tonnen, was einen Rückgang von 6% oder 30.088 Tonnen bedeutet, wenn man es mit Ende Dezember 2015 vergleicht.

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