DAX
Der DAX hat in der vergangenen Woche weiter zulegen können und damit das Kursziel aus unserem kurzfristigen Elliott-Wellen-Szenario (siehe grüner Pfeil) perfekt abgearbeitet.
Auch der längerfristigen Elliott-Wellen-Prognose, in der wir von einer ABCDE-Formation ausgegangen waren, ist der DAX in Perfektion gefolgt (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart).
Am 13. April hatten wir diese Prognose übrigens erstmals abgegeben und damals bereits den grünen Pfeil in dieser Form in den Chart eingezeichnet.
Nun könnte man meinen, alle Signale stünden weiterhin auf steigende Kurse. Doch man sollte skeptisch bleiben. Denn gemäß unserer langfristigen Elliott-Wellen-Analyse (siehe folgender DAX-Chart) muss man nach wie vor mit einer deutlich größeren Korrektur rechnen (siehe roter Pfeil).
Zwar sind wir langfristig eindeutig bullisch, weil der DAX aus einer mehrjährigen Konsolidierungsformation ausbrechen konnte, woraus sich ein Kurspotential bis auf über 14.000 Punkte ergibt (siehe dicke Linien im Chart), dennoch lief die aktuelle Seitwärtsbewegung im Jahr 2014 (ABCDE-Formation im Chart oben) lediglich innerhalb einer übergeordneten Welle 3 ab, die bereits im September 2011 bei rund 5.000 Punkten ihren Ursprung hatte (siehe langfristiger Chart). Im Rahmen dieser Aufwärtsbewegung hat sich der DAX glatt verdoppelt.
Es ist zwar nicht klar, wann bzw. von welchem Niveau aus eine größere Korrektur startet, weshalb der DAX auch zuvor noch deutlich über 10.000 Punkte steigen kann, doch muss man aufgrund der sehr reifen Trends, insbesondere in den USA, äußerst vorsichtig sein.
S&P500
Anhand von Rechtecken möchten wir Ihnen im folgenden langfristigen Chart des S&P 500 zeigen, wie weit auch hier der aktuelle Aufwärtstrend bereits gelaufen ist.
Die Aufwärtsbewegung von 666,79 (im Jahr 2009) bis auf 1375,62 Punkte (2011) hielt 708,83 Zähler an (gelbes Rechteck). Diese Spanne hat der aktuelle Aufwärtstrend längst übertroffen.
Selbst die sehr lange 5-jährige Aufwärtsbewegung (rotes Rechteck, 2002 bis 2007) innerhalb der mehrjährigen Seitwärtsrange (blaues Rechteck, 1997 bis 2013), die stolze 808 Punkte betrug (von 768 auf 1.576 Zähler), wurde inzwischen übertroffen – und das in deutlich weniger Zeit.
Da sich der US-Index am oberen Ende seines seit Oktober 2011 gültigen Aufwärtstrends befindet (siehe folgender Chart), muss man nun besonders mit Kursverlusten rechnen.
Vergessen Sie nicht: Die US-Märkte sind die Weltleitbörsen, auch wenn dies bei den aktuellen Diskussionen um die EZB leicht in Vergessenheit geraten könnte!
Mit einer Short-Position auf den S&P500 haben wir uns im „Geldanlage Premium Depot“ bereits für eine jederzeit mögliche Korrektur, vor der inzwischen selbst die EZB sehr deutlich warnt, gerüstet.
Gold
Von einer Korrektur an den Aktienmärkten könnten eventuell auch die Edelmetalle profitieren, die viele Anleger in der Vergangenheit bereits als Kriseninvestment genutzt hatten. Gold hätte dies auch dringend nötig, denn in Zeiten von Allzeithochs an den Aktienmärkten hat das gelbe Edelmetall deutlich an Attraktivität verloren. Jüngst wurden noch einmal klar bärische Signale gebildet, weil sich die Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen nach unten hin aufgelöst hat.
Dass es der Goldpreis weiterhin schwer haben würde, hatten wir in den vorangegangenen Analysen, zuletzt am 11. Mai, bereits prophezeit, weil die US-Notenbank mit kontinuierlichen Reduktionen der Anleihekäufe um jeweils 10 Mrd. US-Dollar dem Goldpreis weiterhin Dämpfer verpassen sollte.
Gemäß der Charttheorie der Fibonacci-Marken (blaue Linien im Chart) ist inzwischen die Aufwärtsbewegung seit dem Tief bei 1.180 US-Dollar Geschichte, weil das Unterschreiten des 61,80%-Fibonacci-Retracements als Ende der Trendbewegung gilt.
Langfristig erwarteten und erwarten wir nur eine langweilige Seitwärtsbewegung im Bereich zwischen 1.100 und 1.400 US-Dollar. Die Begründung: Zwar wird die hohe physische Nachfrage in Teilen der Welt (insbesondere China und Indien) immer wieder steigende Kurse bringen, doch vorerst wird die Fed weiterhin jeden Monat eine Reduzierung der Anleihekäufe verkünden, was immer wieder den Goldpreis belasten wird.
Doch eine Korrektur an den Aktienmärkten könnte dem Goldpreis bald zu einem kurzzeitigen Comeback verhelfen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Sven Weisenhaus
- Chefredakteur Geldanlage-Brief -