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Warum die Gaming-Aktien trotz des Videospiel-Booms unter Druck stehen

Veröffentlicht am 13.02.2019, 14:18
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Die Videospielindustrie boomt. Newzoo berichtet, dass der Markt von 137,9 Mrd USD in 2018 auf mehr als 180,1 Mrd USD in 2021 wachsen soll. Es scheint ein lukrativer und möglicherweise dauerhaft expandierender Markt zu sein, da Spieler immer hungrig auf neue Games sind. Auf den ersten Blick scheint es keine Anzeichen für eine Abkühlung zu geben.

Aber letzte Woche erhielten die Investoren einen Blick hinter die Kulissen, als die Spielstudios Electronic Arts (NASDAQ:EA) und Take-Two Interactive (NASDAQ:TTWO) ihre Zahlenwerke präsentierten. EA patzte und berichtete einen GpA von lediglich 0,86 USD die Aktie auf einen Umsatz von 1,3 Mrd USD, während ein GpA von 1,93 USD auf 1,8 Mrd USD an Umsatz erwartet worden war. Take Two machte es besser. Sein GpA von 3,89 USD übertraf die Erwartungen von 2,72 USD, während der Umsatz mit 1,2 Mrd USD hinter der Prognose von 1,5 Mrd USD zurückblieb.

ATVI, EA, TTWO vs SPX, 5 Year Performance

Nichtsdestoweniger fuhren beide Aktien in den Keller und verloren am vergangenen Mittwoch 13% nach Veröffentlichung ihrer Ergebnisse. Und wichtig, sie zogen auch Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) mit nach unten, dessen Kurs wegen der branchenweiten Sorgen um 10% sank.

Activision berichtete am Dienstag und schlug die Gewinnerwartungen um einen Cent die Aktie. Das Unternehmen kündigte auch ein 1,5 Mrd USD schweres Aktienrückkaufprogramm an, fügte aber an, es werde 800 Stellen streichen, um sich stärker auf die Spielentwicklung zu konzentrieren. Die Nachrichten schickten ATVI-Anteile 3% im nachbörslichen Handel höher.

Aber das ist noch nicht das Ende der Geschichte. In den vergangenen 12 Monaten haben die Aktien von Activision, EA und Take Two respektive 40%, 18% und 16% verloren, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum um 4% gestiegen ist.

ATVI, EA, TTWO vs SPX 1 Year Performance

Etwas Unerwartetes hat den etablierten Videospielstudios den Wind aus den Segeln genommen. Und als sei das noch nicht genug, sind weitere mögliche Hürden für die Industrie auftaucht.

Battle Royale; Mikrotransaktionen; staatliche Regulierung

Der gesamte Markt wurde von Fortnite aufgemischt, einem kostenlos spielbarem Angebot von Epic Games, dessen Battle Royale den Markt überraschte. Es machte auch einen heftigen Profit von 3 Mrd USD in 2018, mit 125 Mio registrierten Spielern.

Das ist das hervorstechendste gegenwärtige Risiko für diese Gruppe von börsengehandelten Unternehmen. Staatliche Regulierung könnte allerdings ebenfalls noch zu einem Problem werden.

Eine Einkommensquelle, die Spielstudios erfolgreich genutzt haben, um die Gewinne aus bestehenden Spielen zu erhöhen, sind Mikrotransaktionen, der Verkauf von allen möglichen Inhalten in Spielen, die es den Nutzern erlauben, Extras in Spielen für echtes Geld zu kaufen. Es ist eine lukrative und weithin akzeptierte Praxis: von EAs Einnahme in Höhe von 1,28 Mrd USD in 2018 kamen 480 Mio oder 37% von Extrakäufen in Spielen. In der Tat ist dies zur größten Umsatzkategorie in EAs Jahresabschluss geworden. Allerdings gibt es bei der üblichen Mikrotransaktion ein Überraschungselement, da die Käufer nicht immer genau im Voraus wissen, was sie für ihr Geld erhalten werden.

Im April des letzten Jahres erklärten die Regulierer in den Niederlanden und Belgien diese Praxis zu einer kriminellen Verletzung ihrer jeweiligen Glücksspielgesetze. EA focht die Entscheidung an und verlor. Ähnliche Videospielregulierungen sind bislang noch nicht in anderen Ländern zu finden, sollte die Idee aber Fuß fassen, dann haben die Spielstudios wahrscheinlich ein großes Problem.

Qualität und Originalität

Vielleicht eine noch größere Herausforderung für die Studios ist der unerschöpfliche Appetit der Spieler nach Innovation. Alle drei Spielstudios haben populäre Produkte im Angebot, aber viele der Titel sind Neuauflagen älterer Spiele. Die Kunden äußern sich mittlerweile lautstark über die Langeweile, die sich bei einigen der neueren Versionen älterer Titel breitmacht.

Es ist genau dieser Grund, der uns glauben lässt, dass die Bedrohung durch Fortnite nur temporär ist. Wenn das Battle Royale vorüber ist—und das wird kommen—dann werden die an der Börse gehandelten Studios mit mehr Erfahrung im Markt und einer breiteren Palette von Titeln in einer besseren Position sein, auf den nächsten großen Trend aufzuspringen. Hinzu kommt, mittlerweile haben alle großen Studios ihre eigenen Versionen von Battle Royale, sodass Fortnites Tage in der Sonne wahrscheinlich gezählt sind. Und tatsächlich gab EA am Freitag bekannt, dass seine eigene neu veröffentlichte Version von Battle Royale in drei Tagen 10 Mio Spieler angelockt hat, was den Kurs seiner Aktie bis zum Ende der Handelswoche um 16% hochschießen ließ.

Fazit

Vom Kurs gesehen sind EA-Anteile nominal die teuersten, mit zur Zeit 102,33 USD, verglichen mit 89,25 USD für Take Two und 41,67 für Activision. Nach KGV sind EA und Take Two allerdings vergleichsweise günstig, mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 21 bzw.30, während Activision mit 50 viel teurer ist. Die erwarteten KGVs, ausgehend von den Gewinnschätzungen für das kommende Jahr, betragen 24 für EA, 20 für Take Two und 17 für Activision Blizzard. Das durchschnittliche KGV der Industrie liegt bei 27, EA und Take Two sind also eher günstige Wachstumswetten.

Die Umsätze der letzten 12 Monaten, waren bei allen drei Unternehmen die höchsten aller Zeiten. Activision führt mit 7,1 Mrd USD, EA kommt als Nächstes mit 5,3 Mrd; Take Two kam auf 2,5 Mrd USD. Bei Nettoertrag der letzten 12 Monate führte EA mit 1,4 Mrd USD, dahinter kam Activision mit 577 Mio USD, nach einem Gewinnrückgang von 50% in den letzten beiden Jahren und Take Two machte mit 367 Mio fast seinen höchsten Gewinn aller Zeiten.

Da Electronic Arts das am besten etablierte der drei Spielstudios ist, mit mehr Spielen und tieferen Taschen und seine Anteile auch die billigsten sind, nach ihrem jüngsten Fall, würden wir es Langzeitinvestoren empfehlen, die auf der Suche nach einem guten Einstieg in eine Wachstumsindustrie sind. Auch Take Two ist ein vielversprechendes Studio mit einer vernünftigen Bewertung und wir können auch diese empfehlen.

Auch wenn Acitivisions Anteile nominal die günstigsten sind, haben sie die höchste Bewertung in der Gruppe und in dem vergangenen Jahr auch stärkere Verluste erlitten. Während das Studio dennoch eine potentiell gute Anlage in einer expandierenden Industrie ist, hat es nicht annähernd die Attraktivität seiner Branchenkollegen.

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