Der Optimismus über die Neuwahl von PM Narendra Modi mit seiner für die Unternehmen günstigen Politik für eine zweite Amtszeit von fünf Jahren und eine Erholung des PMI für das verarbeitende Gewerbe auf einem Dreimonatshoch haben der INR in den letzten paar Tagen Auftrieb verliehen. Es gibt jedoch gute Gründe, für die Zukunft einen bärischeren Ansatz anzunehmen, da die Zinsentscheidung der indischen Zentralbank am Donnerstag oder die steigenden Handelsspannungen für die INR negativ sein sollten.
Die Veröffentlichung des BIPs im 1. Quartal bei 5,80% (vorher 6,60%) und somit deutlich unter dem Konsens von 6,30% und der niedrigste Wert in fünf Jahren aufgrund einer Verlangsamung der wichtigsten Komponenten Landwirtschaft und Produktion, bestätigt die Ansicht, dass eine Erholung im 2. Quartal nur bedingt möglich ist. Trotz einer Erholung des PMI des verarbeitenden Gewerbes, der zum 22. Mal in Folge ein Wachstum aufwies, scheint es so, als würde das Mass weitgehend von den jüngsten Wahlergebnissen beeinflusst werden, da die Nachfrage nach ausländischen Aufträgen dazu führt, dass die indischen Unternehmen die Produktion hochfahren. Aber die neue Regierung wird sich grossen Herausforderungen ausgesetzt sehen, da die Wahlversprechen, der Wirtschaft Auftrieb zu verleihen (d. h. aggressivere Kreditvergabe, um die ländlichen Gebiete zu unterstützen, höhere Steuersenkungen für Familien der Mittelklasse) vor dem Hintergrund höherer Kredite und einem höheren Steuerdefizit (für 2019 erwartet bei ca. 3,4% des BIPs) ausgeglichen werden müssen. Die RBI sollte daher hierbei eine wichtige Rolle spielen, da niedrigere Zinsen letztendlich die Steuerpolitik der indischen Regierung unterstützen sollten, was aber auf Kosten der indischen Rupie ginge. Dementsprechend sollten wir davon ausgehen, dass die RBI am Donnerstag eine dritte Zinserhöhung in Folge um 0,25 Prozentpunkte ihres Rückkaufsatzes ankündigen dürfte. Es ist daher für die Zukunft viel aus dem Eingehen von Long-Positionen im USDINR zu erhoffen, da die Ängste vor Handelsstörungen auch das indische Wirtschaftswachstum bedrohen würden.