Was die Leute sagen und was sie oft tun, sind häufig zwei verschiedene Dinge. Bei Aurora Cannabis Inc (TSX:ACB) (NYSE:ACB) CEO Terry Booth ist das aber anders.
Der Geschäftsführer des in Edmonton ansässigen Marihuanaproduzenten - einer der größten Akteure im Cannabisbereich - hat in der vergangenen Woche seine Absichten auf beide Weisen deutlich gemacht.
Erstens nach einem Bericht in Canadian Insider, kaufte Booth am 25. November 270.000 Stammaktien seines Unternehmens. Er kaufte sie auf dem freien Markt zu einem Preis von 3,68 USD für insgesamt 993.600 USD.
Dann, vier Tage später, bekräftigte Booth seinen Optimismus über die Zukunft seines Unternehmens während eines Interviews mit BNN Bloomberg, während er gleichzeitig zugab, dass wahrscheinlich weitere Turbulenzen bevorstehen, insbesondere für Cannabisunternehmen mit Sitz in Kanada.
Laut Booth wird es für Erzeuger, die die Kosten beim Marihuanaanbau nicht im Zaum halten können, besonders angesichts einer wachsenden Überversorgung ein "Blutbad" geben, wie er es nennt. Er verwies jedoch darauf, dass es Aurora erfolgreich seine Kosten unter Kontrolle gehalten hat. Booth wörtlich:
“Ich denke, Sie werden bei der Produktion einen Aderlass sehen, wenn die Leute es für 4 und 5 Dollar pro Gramm anbauen. Wir machen das für weniger als einen.“
“Wir werden uns nicht auf Preiskämpfe einlassen wollen, aber wenn am Markt aufgrund eines Überangebots die Preise nachlassen, sind wir bestens darauf vorbereitet, damit umzugehen.“
Wenn Sie die Zukunft durch diese einzigartige Perspektive betrachten, sollte dies für andere große kanadische Hersteller, einschließlich Canopy Growth (NYSE:CGC) (TSX:WEED) und Tilray (NASDAQ:TLRY) die Alarmglocken schellen lassen. Beide haben Produktionskosten, die im oberen Bereich liegen.
Es sind aber viele Sichtweisen notwendig, um das gesamte Spektrum dieser aufstrebenden Industrie sichtbar zu machen.
Hier ist eine weitere Perspektive: Angesichts der Tatsache, dass der Aktienkurs von Aurora in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 stark eingebrochen ist, wirft Booths jüngster Kauf die Frage auf: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Aktienkauf? Es gibt viele Spekulationen darüber, ob viele Cannabis-Aktien den Boden erreicht haben und vor einer Erholung stehen.
Auroras Investoren witterten weitere Morgenluft, da das Unternehmen am Montag seine erste Genehmigung zur Lieferung von medizinischem Cannabisöl nach Irland erhalten hat. Das Produkt wird jetzt über Irlands medizinisches Cannabis-Zugangsprogramm erhältlich sein.
Die Aktie von Aurora ging gestern zu 2,44 USD (3,22 CAD) aus dem Handel und hat damit über den Tag 2,4% eingebüßt.
CannTrust-Krise geht weiter
Die Toronto Stock Exchange hat eine offizielle Mitteilung an CannTrust Holdings Inc (NYSE:CTST) (TSX:TRST) verschickt, dass die Eignung zur Notierung seiner Stammaktien auf dem Prüfstand steht, da seit dem 31. Dezember 2018 keine testierten Finanzberichte eingereicht wurde. Dazu gehören auch die Zwischenberichte für das erste, zweite und dritte Quartal 2019.
Die Warnung an den krisengeschüttelten Cannabis-Produzenten lautet wie folgt: „Wenn das Unternehmen diese Ausfälle bis zum 25. März 2020 nicht beheben kann, werden die Wertpapiere des Unternehmens 30 Tage nach diesem Termin von der Börse genommen.“
Es wird erwartet, dass die CannTrust-Aktien bis zum Stichtag im März weiter gehandelt werden können.
Im August veröffentlichte CannTrust eine Erklärung, nachdem Health Canada entschieden hatte, die Anbaulizenzen auszusetzen. In dieser sagte das Unternehmen, es müsse die früheren Finanzberichte überprüfen und möglicherweise revidieren. Diese korrigierten Daten hat es noch nicht veröffentlicht.
Health Canada hatte CannTrusts Lizenzen ausgesetzt, nachdem herausgekommen war, dass CannTrust in seinen Einrichtungen in Ontario Marihuana in nicht lizenzierten Räumen angebaut hat. Dies hatte gravierende Konsequenzen, darunter die Entlassung des CEO, die Aussetzung der Lizenz zum Verkauf und zur Verarbeitung von Cannabis-Produkten, die Erhebung von Sammelklagen und die Anordnung, Produkte im Wert von mehr als 75 Mio. CAD (56,4 Mio. USD) zu vernichten. Seit April hat die Aktie des Unternehmens mehr als 90% ihres Wertes verloren. Sie ging am Montag zu 0,774 USD (1,03 CAD) um fast 3% tiefer aus dem Handel.
Ein interessanter Wert: OrganiGram Holdings
Ein kleiner kanadischer Cannabiszüchter gewinnt leise in kleinem Maßstab an Boden. In einem von schlechten Nachrichten überfluteten Sektor hat OrganiGram Holdings Inc (NASDAQ:OGI) (TSX:OGI) versucht sich mit ein paar guten Nachrichten abzusetzen.
Der in der kanadischen Provinz New Brunswick ansässige Erzeuger weist im Vergleich zu anderen Erzeugern „mit die niedrigsten Anbaukosten pro Gramm“ auf. In einer Zeit, in der die großen Unternehmen mit ihren Produktionskosten ringen, in einem Markt, in dem die Preise aufgrund eines Überangebots sinken, ist dies keine Kleinigkeit.
Es war ein kleiner Lichtblick, als das Unternehmen letzte Woche seine letzten Einnahmen bekannt gab.
Die Zahlen wiesen einen Nettoverlust von 22,5 Mio. CAD (16,9 Mio. USD) aus, während der Nettoumsatz für das am 31. August endende Quartal 16,3 Mio. CAD (12,3 Mio. USD) betrug, was einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht, als nur 3,2 Mio. CAD (2,4 Mio. USD) in die Kassen kamen. Die Einnahmen des letzten Quartals stellten jedoch einen Rückgang gegenüber den 24,8 Mio. CAD (18,7 Mio. USD), die im vorangegangenen Dreimonatszeitraum erzielt wurden.
Trotz des Verlusts bot das Unternehmen einen Ausblick zur Umsatzverbesserung an und erläuterte seine Pläne für die sogenannten Cannabis-2.0-Produkte, die in den kommenden Monaten vorgestellt werden.
Das Unternehmen hat bekannt gegeben, dass es beabsichtigt, Vape Pens im Dezember, mit Cannabis gefüllte Pralinen in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 und pulverisierte Cannabisgetränke im zweiten Quartal des Jahres 2020 auf den Markt zu bringen.
Zu den Ergebnissen kommt hinzu, wie Raymond James Analyst Rahul Sarugaser in einer Studie sagte, dass das Unternehmen "sehr gut positioniert ist, um die bevorstehenden Turbulenzen der Branche zu überstehen und in der Branche eine Führungsposition einzunehmen".
Die Aktie ging gestern unverändert zu 2,69 USD (3,55 CAD) aus dem Handel.
Marihuana als Genussmittel jetzt legal in Michigan
Der US-Bundesstaat Michigan hat am Sonntag den Verkauf von Cannabis als Genussmittel freigegeben und die Erwartungen sind hoch.
Im Staatshaushalt wird für das erste Fiskaljahr, das am 1. Oktober 2021 beginnt, mit einem Umsatz von 1 Mrd. USD (1,3 Mrd. CAD) gerechnet. In drei Jahren sollen es dann 1,5 Mrd. USD (2 Mrd. CAD) sein. Aber nicht jeder wird einen einfachen Zugang haben, da ungefähr 1.400 der 1.773 Städte, Gemeinden und Dörfer des Bundesstaates entschieden haben, Cannabisfirmen in ihren Gebieten nicht zuzulassen.
StatsCan berichtet am Freitag
Am Freitag wird Statistics Canada seine neueste Studie veröffentlichen: „Der Cannabis-Einzelhandelsmarkt in Kanada: Ein Porträt des ersten Jahres“