Auf diese Nachricht haben die Kaffee-Bullen gewartet: Das Wetterbüro Somar erwartet Ende der Woche leichten Frost im Süden der wichtigsten brasilianischen Anbauregion Minas Gerais. Als gestern diese Meldung über den Ticker lief, legte der Terminkontrakt für Coffee C zur Lieferung im Juli um knapp 2 Prozent zu und so erholte sich der internationale Kaffeepreis zurück über die psychologisch wichtige Marke von 90 US-Cents.
"Frost ist für die Kaffeebäume gar nicht gut", sagte Robert Zach vom Finanzportal Investing.com. Dies könne den Kaffeestrauch stark schädigen und die Ernte, die sich bereits im ertragsschwächeren zweijährigen Zyklus der Arabica-Pflanz befindet zusätzlich belasten, fügte er hinzu. "Das Wetter in Brasilien ist aber launisch und Meteorologen können falsch liegen. Daher sollte man mit dieser Art der Meldung vorsichtig umgehen".
"Laut den jüngsten Cot-Daten sind die Anleger am Kaffeemarkt extrem Short positioniert, was Kaffee ohnehin anfällig für stärkere Preisausschläge nach oben macht", schrieb Robert Zach.
Durch die charttechnische Brille ist der Coffee C dagegen nach wie vor in einem Abwärtstrend gefangen. Aber es gibt allmählich Grund zur Hoffnung: denn die technischen Indikatoren wie RSI und Stochastik zeigen leicht gen Norden und neue Verlaufstiefs konnten in den ergangenen Tagen vermeiden werden und das, obwohl der brasilianische Real zum US-Dollar auf neue Mehr-Monats-Tiefs kollabiert war.
Als erster, wichtiger Widerstand auf der Oberseite dürfte nun die 18-Wochen-Linie bei 94,21 US-Cents fungieren. Danach besteht weiteres Aufwärtspotenzial auf 99 US-Cents.
Auf der Unterseite dagegen gilt es ein Abgleiten unter 88,05 US-Cents zu vermeiden.