Die kanadische Wirtschaft ist gut in Form. Der Direktor der Bank of Canada (BoC), Stephen Poloz, befindet sich daher in einer schwierigen Situation. Auf der einen Seite hat er gute Wirtschaftsdaten, auf der anderen Seite steht der mögliche Handelskrieg mit seinem grössten Handelspartner, so dass sich die Wirtschaftspolitik in einer grauen Zone befindet. Die Inflation liegt über dem Ziel der BoC von 2%, das Lohnwachstum überschreitet weitgehend die Verbraucherpreisindizes, die Arbeitslosigkeit hat ein Jahrzehnttief erreicht, und was am wichtigsten ist, die Wirtschaft hat stärker expandiert als die kanadische Währungsbehörde mit 2,2% vorhergesehen hatte, weshalb eine weitere Straffung der Geldpolitik definitiv angesagt wäre.
Aber die Unsicherheiten hinsichtlich weiterer Handelssanktionen durch die USA bleiben. Die erneuten Verhandlungen zum nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA), die vor fast einem Jahr aufgenommen wurden, sind weiter eine Belastung und bedrohen Holz, Stahl, Aluminium und möglicherweise Fahrzeuge und Fahrzeugteile. Da die kanadischen Zinsen zu den niedrigsten gehören und der Loonie weiter schwächer wird, sehen wir keinen Grund, die Zinsen anzuheben. Jetzt, wo die Zinsen bei 1,25% liegen, wird der Leitzins der BoC um ein viertel Prozent auf 1,50% angehoben. Der USD/CAD hat im Jahr 2018 4,7% zugelegt. Wir würden daher davon ausgehen, dass das Paar nach der Ankündigung der BoC in Richtung 1,3170 gehen wird.