Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1815 (06:23 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1792 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,91 In der Folge notiert EUR-JPY bei 126,30. EUR-CHF oszilliert bei 1,0752.
Die Wirtschaftsdaten, die uns in den letzten 24 Handelsstunden erreichten, implizieren entweder eine positive Dynamik der jeweiligen Konjunktur oder aber einen Rückgang der negativen Konjunkturdynamik (USA-Arbeitslosenerstanträge).
Die Daten, die uns heute früh aus China erreichten, wurden medial als „mau“ klassifiziert. Diese Einstufung mag vertretbar sein, da die Erwartungswerte bei der Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen höher lagen als sie veröffentlichten Werte. Diese Bewertung schießt aber voll am Ziel vorbei.
Fakt ist, dass die Daten per Juli die Fortsetzung einer Erholung belegen, die kein anderes bedeutendes Land in diesem Jahr gezeigt hat. Das gilt umso mehr, als dass die Interventionsvolumina, die Peking aufwandte und aufwendet, im Vergleich zu westlichen Ländern als äußerst bescheiden einzustufen sind. Anders ausgedrückt ist der Qualitätshintergrund im Vergleich zu westlichen Ländern bemerkenswert.
Die Jahresvergleiche insbesondere für die Betrachtung der Phase Januar bis Juli 2020 liefern für die Industrieproduktion, die Einzelhandelsumsätze und städtische Investitionstätigkeit eine Fortsetzung der Erholung! Das ist die Botschaft!
Die Freunde des aus den USA forcierten Sanktionsdramas gegen Russland dürfen sich hinterfragen, ob nicht das Gegenteil ihrer Ziele (Destabilisierung Russlands) erreicht wurde. Die Devisenreserven markierten per 7. August mit mehr als 600 Mrd. USD einen neuen historischen Höchstwert. Auch in der Krise zeigt sich Moskau resilienter als der Westen. Zeit für Kontinentaleuropa umzusteuern!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Deutsche Verbraucher zuversichtlicher
Der von IPSOS ermittelte Index des Verbrauchervertrauens für Deutschland stieg per August von zuvor 49,23 auf 50,29 Punkte und erreichte den höchsten Indexwert seit März 2020 (Tiefpunkt 44,33 per 04/2020).
USA: Arbeitsmarkt besser als erwartet
Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich in der Berichtswoche per 8. August auf 963.000 (Prognose 1.120.000) nach zuvor 1.191.000 (revidiert von 1.186.000). Die Tendenz ist positiv. Das Niveau ist weiter prekär.
Importpreise zogen in den USA per Juli im Monatsvergleich um 0,7% an (Prognose 0,6%) nach zuvor 1,4%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 3,3% nach zuvor -3,9%. Exportpreise verzeichneten per Juli einen Anstieg im Monatsvergleich um 0,8% (Prognose 0,4%) nach zuvor 1,2% (revidiert von 1,4%).
China: Starke Daten trotz Erwartungsverfehlung!
Die Industrieproduktion stieg per Juli im Jahresvergleich um 4,8% (Prognose 5,1%) nach zuvor 4,8% (Januar bis Juli im Jahresvergleich-0,4% nach zuvor -1,3%).
Die Einzelhandelsumsätze sanken per Berichtsmonat Juli im Jahresvergleich um 1,1% (Prognose +0,1%) nach zuvor -1,8%. (Januar bis Juli im Jahresvergleich -10,44% nach zuvor -11,76%).
Investitionstätigkeit in städtischen Räumen sank in der Phase Januar bis Juli 2020 im Jahresvergleich um 1,6% nach zuvor -3,1%.
Der von IPSOS ermittelte Index des Verbrauchervertrauens legte per August von zuvor 72,52 auf 75,34 Punkte zu und markierte den höchsten Wert seit Juli 2019.
Russland: Allzeithoch bei Devisenreserven
Die Devisenreserven stiegen per Berichtswoche 7. August von 591,8 Mrd. USD auf 600,7 Mrd. USD und markierten damit einen neuen historischen Höchstwert (bisher 25. Juli 2008 bei 593 Mrd. USD).
Japan: Dienstleistungssektor springt an
Per Berichtsmonat Juni legte der Index, der die Aktivität im Dienstleistungssektor misst, um 11,9% nach zuvor -4,1% zu.
Mexiko: Weitere Zinssenkung
Die Zentralbank senkte den Leitzins gestern von zuvor 5,00% auf 4,50% (niedrigster Leitzins seit August 2016, Allzeittief 3,00% per 2014).
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1400 – 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH
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