Der Stahlhändler Klöckner & Co (DE:KCOGn) steht vor einem sensationellen Geschäftsjahr. Doch trotz der sehr niedrigen Bewertung, die sich daraus ergibt, sind Analysten uneins bezüglich des weiteren Potenzials.
Engpässe bei Stahl und steigende Preise haben für Klöckner ein hervorragendes Geschäftsumfeld geschaffen. In den ersten sechs Monaten 2021 konnte der Umsatz um fast 30 Prozent auf rund 3,4 Mrd. Euro gesteigert werden. Das ermöglichte einen Anstieg des um Sondereffekte bereinigten EBITDA von 32 auf 401 Mio. Euro, was zu einem Nettogewinn von 297 Mio. Euro (Vorjahr: -132 Mio. Euro) führte.
Für das dritte Quartal erwartet das Management ein erneut starkes EBITDA von 200 bis 230 Mio. Euro, und für das Gesamtjahr 650 bis 700 Mio. Euro.
Auch, wenn die Jahresprognose sicher noch Luft nach oben lässt, deutet das an, dass die Sonderkonjunktur im vierten Quartal langsam ausläuft.
Analysten sind sich daher uneins, ob die Aktie noch ein Kauf ist. Für Kepler Cheuvreux und die DZ Bank ist sie das aktuell nicht, für die Nord LB und die Deutsche Bank (DE:DBKGn) schon.
Im Durchschnitt erwarten die covernden Analysten im Moment ein EBITDA von 688 Mio. Euro für 2021, daraus leitet sich ein Gewinn je Aktie von 3,54 Euro ab – gleichbedeutend mit einem KGV von lediglich 3,0. Im nächsten Jahr soll sich der Gewinn je Aktie dann aber auf 0,84 Cent normalisieren und das KGV auf 12,0 steigen.
Angesichts der großen Fortschritte, die Klöckner mit der Digitalisierung des Geschäfts macht, ist das immer noch günstig - und die Aktie trotz einer abnehmenden Dynamik im weiteren Jahresverlauf attraktiv.