Insgesamt hatte die Vorstellung des deutschen Koalitionsvertrags nur geringe Auswirkungen auf deutsche Staatsanleihen. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Renditen von Bundesanleihen weiter ansteigen dürften, da die Inhalte dieser Vereinbarung von den Märkten erst einmal verdaut werden müssen.
Die Geschwindigkeit, mit der die Verhandlungen abgeschlossen werden konnten, wurde durch die erstmalige Bildung einer Dreierkoalition auf Bundesebene noch komplizierter. Dies haben wir als ein starkes Signal für klare gemeinsame Prioritäten empfunden. Die Forcierung der Energiewende durch einen früheren Ausstieg aus der Kohle und die Förderung von erneuerbaren Energien und Erdgas werden zu einer kontinuierlich höheren Inflation beitragen. Das klare Bekenntnis aller Koalitionspartner zu einer gemeinsamen europäischen Finanzverantwortung wird die bereits in der Zeit von Finanzminister Olaf Scholz geleistete Arbeit, u.a. für eine gemeinsame europäische Einlagensicherung, weiter ausbauen.
Wir glauben zudem, dass die Reaktivierung der Schuldenbremse im Jahr 2023 nur ein moderates Gegengewicht zu einer langen Liste expansiver politischer Prioritäten darstellt. Zumal der Teufel im Detail steckt, wie die notwendigen Berechnungen umgesetzt werden sollen.