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Kupfer: Argentinien vor Aufstieg zu Top-10 Produzent

Veröffentlicht am 15.05.2023, 07:47
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Argentiniens letzte Kupfermine schloss 2018. Nun steht ein Comeback an: Noch in diesem Jahrzehnt könnte das Land in die Top-10 der Kupferproduzenten aufsteigen. Es gibt große Vorkommen, die die Regierung nun durch bergbaufreundliche Bedingungen heben will.

Argentiniens letzte Kupfermine schloss 2018. Nun steht ein Comeback an: Noch in diesem Jahrzehnt könnte das Land in die Top-10 der Kupferproduzenten aufsteigen. Es gibt große Vorkommen, die die Regierung nun durch bergbaufreundliche Bedingungen heben will.

Kupfer ist ein gefragtes Metall – Glencore (LON:GLEN), Trafigura und Goldman Sachs (NYSE:GS) sehen bereits einen neuen Superzyklus heraufziehen. Der Grund ist die absehbar wachsende Nachfrage aus Wirtschaftssektoren, die mit der Elektrifizierung verbunden sind – etwa E Autos, Windräder und Stromleitungen.

Davon will Argentinien profitieren. Das Land hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 zu den zehn größten Kupferproduzenten weltweit aufzuschließen. Dies berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters.

783.000 t Kupfer pro Jahr

Die letzte Kupfermine in Argentinien wurde 2018 geschlossen. Es gibt jedoch eine Reihe von Kupferprojekten, die laut Prognosen der Regierung bis zum Ende des Jahrzehnts 783.000 t Kupfer pro Jahr produzieren könnten. Damit läge die Produktion in der Nähe jener von Staaten wie Sambia, Russland, Mexiko, Kasachstan oder Australien.

Das Josemaria-Projekt von Lundin Mining (WKN: A0B7XJ, ISIN: CA5503721063) in der nördlichen Provinz San Juan befindet sich derzeit in einer Vorbauphase und könnte irgendwann 130.000 t jährlich produzieren. Glencore (WKN: A1JAGV, ISIN: JE00B4T3BW64) gehört das Projekt El Pachón.

Die Schweizer sind zudem seit dem vergangenen Jahr gemeinsam mit Yamana Gold (BMV:AUYN) (WKN: 357818, ISIN: CA98462Y1007) und Newmont (WKN: 853823, ISIN: US6516391066) Eigentümer von MARA. First Quantum Minerals (TSX:FM) ist mit dem Projekt Taca Taca vertreten, McEwen Mining mit Los Azules.

Carlos Astudillo, Bergbauminister der "Kupferprovinz" San Juan, sieht in den Projekten die Chance, ein "immenses Kupferpotenzial" zu erschließen, das weltweit für die angestrebte Energiewende benötigt werde.

Acht Kupferprojekte mit Potenzial

Einem Bericht der Regierung zufolge befinden sich fünf der acht wichtigsten Kupferprojekte des Landes in der Provinz San Juan. Drei weitere befinden sich in Mendoza, Catamarca und Salta, alle nahe der nordwestlichen Andengrenze zu Chile. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf 22 Mrd. USD.

Die Projekte sind den Aussagen von Astudillo gegenüber Reuters zufolge relativ weit fortgeschritten. El Pachón, eine stillgelegte Mine, gehe mit regionaler politischer Unterstützung für das Projekt in Richtung Produktion. Bei Josemaria und Los Azules habe es wesentliche Fortschritte bei den Umweltgenehmigungen gegeben.

Carolina Laumann, Kommunikationsmanagerin von Josemaria, sieht "unglaubliches Potenzial", mit dem Argentinien zu einem wichtigen Akteur bei der absehbaren Angebotslücke auf dem Kupfermarkt werden könne. Die Mine soll in diesem Jahr eine technische Prüfung abschließen und wichtige Genehmigungen erhalten und anschließend in die Finanzierungsphase übergehen. Ab Baubeginn soll die Produktion innerhalb von 4-5 Jahren starten. Ursprünglich war der Produktionsstart im Jahr 2026 geplant.

3 % der weltweiten Kupferreserven

Argentinien verfügt einem Regierungsbericht zufolge über Kupferreserven im Umfang von 65 Millionen t. Dies entspricht 3 % der weltweiten Reserven. Damit liegt das Land deutlich hinter Chile und Peru.

Das Land kann Investitionen jedoch gut gebrauchen, befindet sich die Wirtschaft doch in einer chronischen Krise. Die Devisenreserven sind knapp, die Inflation ist hoch. Erschwert werden ausländische Investitionen durch strenge Kapitalverkehrskontrollen.

Die Rohstoffvorkommen des Landes könnten einen Ausweg aus der Krise weisen. Die Regierung jedenfalls hat im Bergbau das Potenzial für Arbeitslätze und Exporte erkannt und schlägt sich im Ringen um Investoren offenbar recht gut. So fordert etwa Víctor Delbuono, Bergbauökonom bei der Fundar Foundation, Reformen auf dem Devisenmarkt und beim Steuersystem. Er bescheinigt der Regierung aber auch, "eine starke Kupferprojektpipeline" ermöglicht zu haben.

Profitieren könnte das Land von den wachsenden politischen Unsicherheiten in anderen Ländern der Region. Chile etwa kündigte kürzlich weitreichende Verstaatlichungen im Lithiumsektor an. Peru kämpfte lange mit gewaltsamen Unruhen. In Panama musste eine Mine wegen Steuerstreitigkeiten länger geschlossen werden. In Mexiko wurde eine Bergbaureform verabschiedet, die aus Kanada prompt als Risiko für die nordamerikanische Wettbewerbsfähigkeit kritisiert wurde.

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