Öl – Brent und WTI als heiße Kiste

Veröffentlicht am 26.04.2019, 10:43

Der Ölpreis hat in den vergangenen Monaten keine Gefangenen gemacht. Nun setzt Donald Trump seine resolute Iran-Politik fort und wirbelt damit den internationalen Rohstoffmarkt durcheinander. Kurz-bis mittelfristig sehen wir bei Öl wenig Potential nach oben. Wir haben daher zwei Inliner für Sie herausgesucht, die wir als spannende Ergänzung ins Depot empfehlen. Bei WTI greifen Sie zur WKN ST9UD2, bei Brent zu ST7ZHS.

Was den Rohstoffsektor derzeit bewegt, schauen wir uns mit den Analysten von Vontobel an:

Öl ist so teuer wie seit einem halben Jahr nicht mehr, nachdem die USA entschieden haben, Ausnahmeregeln ihres Öl-Embargos gegen den Iran auslaufen zu lassen. Beobachter befürchten auch eine mögliche Blockade der Straße von Hormus. Die Risikobereitschaft der Anleger ist zuletzt ebenso gestiegen wie das Zinsniveau. Dadurch wird Gold wieder unattraktiver als Anlagevehikel. Vor allem die spekulative Nachfrage nach Gold hat zuletzt wieder nachgelassen. Höhere Lagerbestände und positivere Ernteschätzungen haben den Weizenpreis zuletzt belastet.

Öl-Embargo gegen den Iran befeuert Ölpreise

Die Ölpreise haben mit deutlichen Kursgewinnen auf eine Entscheidung der US-Regierung reagiert, wonach Ausnahmeregeln für das Öl-Embargo gegen den Iran Anfang Mai auslaufen sollen. Die USA hatten im November ihre Sanktionen gegen iranische Öl-Exporte verhängt, gleichzeitig aber acht Länder mit besonderer Abhängigkeit von iranischem Öl (Italien, Griechenland, die Türkei, China, Indien, Japan, Südkorea und Taiwan) von den Sanktionen ausgenommen. Ab 2. Mai dürfen nun auch diese Länder kein Öl mehr aus dem Iran beziehen oder müssen ihrerseits mit US-Sanktionen rechnen, falls sie Teheran weiter Öl abkaufen sollten.

Die USA wollen den betroffenen Ländern dabei helfen, ihre Öl-Importe auf andere Länder umzustellen, hieß es. US-Präsident Donald Trump twitterte, dass Saudi-Arabien und andere Länder den Wegfall der iranischen Exporte leicht ausgleichen könnten. Saudi-Arabien kündigte an, sich mit anderen Öl-Förderländern abzusprechen, um ausreichende Öl-Lieferungen sicherzustellen. Mit der nun erfolgten Entscheidung wolle man der iranischen Führung die Einkünfte aus dem Ölgeschäft entziehen und verhindern, dass weiter Terrorgruppen finanziert würden, sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Montag in Washington. Der Iran kritisierte die Entscheidung der USA scharf.

Internationale Beobachter befürchten, dass als Gegenmaßnahme nun die Straße von Hormus blockiert werden könnte. Fast 40 Prozent der weltweit gehandelten Ölmenge passiert diese Meerenge. Ein hochrangiger US-Regierungsbeamter bezeichnete jeden Schritt, den der Iran unternehmen könnte, um Öltransporte durch die Straße von Hormus zu verhindern, als ungerechtfertigt und inakzeptabel, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Auf dem Weg durch die Straße von Hormus müssen Öl-Tanker auch iranisches Hoheitsgebiet passieren. Bereits in der Vergangenheit war spekuliert worden, dass der Iran als Gegenmaßnahme gegen die Sanktionen der USA Öltransporte durch die Straße von Hormus blockieren könnte. Die Ölpreise sprangen nach Ostern auf den höchsten Stand seit rund sechs Monaten. Die Nordseesorte Brent Crude kostet zuletzt 74,47 Dollar je Barrel, während die US-Leichtölsorte WTI bei 66,08 Dollar notiert.

5-Jahres-Chart Brent, Quelle: Bloomberg Finance L.P

5-Jahres-Chart Brent, Quelle: Bloomberg Finance L.P

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